Nach erfolgreicher Absolvierung des Schiedsrichter Neulingskurses, werden die Neulings zunächst - abhängig vom Alter und erster Einschätzung der Persönlichkeit durch die Ausbilder - in die C-Jugend bis hin zur Herren B-Klasse als (noch) unqualifizierter Schiedsrichter eingestuft. Innerhalb des ersten Jahres sammelt die Gruppenführung anhand von Betreuungen während deren Spielleitungen Informationen über die Leistung und Entwicklung der Schiedsrichter auf dem Feld, sowie Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit.
Pflichtvoraussetzung für jeden Aufstieg in eine höhere Spielklasse ist es, einmal im Jahr an der Leistungsprüfung Mitte des Jahres vor der neuen Saison teil zu nehmen und erfolgreich zu bestehen. Die Leistungsprüfung ist ein jährlich stattfindendes Ergeignis um die körperliche Fitness, sowie die Regelkentnisse der Schiedsrichter zu prüfen. Sie besteht aus einem Konditionstest (Laufdisziplinen) und einem theoretischen Teil (Regeltest). Erst nach erfolgreicher Teilnahme ist es dem Schiedsrichter möglich in die nächste Spielklasse aufzusteigen.
Ist die Voraussetzung der bestandenen Leistungsprüfung gegeben, prüft die Gruppenführung halbjählich anhand der gesammelten Kenntnisse der Schiedsrichter, ob ein Aufstieg innerhalb der Gruppe in Frage kommt. Neben der Leistungsprüfung maßgeblich entscheidend für einen Aufstieg in die nächste Spielklasse ist das Alter, das Engagement, sowie Leistung, Bereitschaft, Rückgaben, Freistellungen und Anzahl besuchter Veranstaltungen.
Nach Abwägung aller Punkte legt die Gruppenführung halbjählich zur Sommer- bzw. Winterpause ihre Kaditaten zum Aufstieg fest und informiert Diese zeitnah zu Beginn der Hin- bzw. Rückrunde.
Diese Prozedur zieht sich für alle Schiedsrichter innerhalb der A-Klasse bis zur Kreisliga jedes Jahr bis zu einer eventuellen Ernennung in den Kreisföderkader durch.
Bei dem vom Kreis Zugspitze festgelegten Kreisliga Förderkader handelt es sich um einen speziellen Kader von 12 Kreisliga Schiedsrichtern, zusammengesetzt aus je 3 Schiedsrichtern aus den 4 Gruppen (Schongau, Ammersee, Weilheim, Bad Tölz) des Kreises Zugspitze.
Durch besonders gute Leitungen im Vorjahr ist es dem Ausschuss möglich bis zu drei engagierte Schiedsricher mit der Mindestqualifikation Kreisklasse für die neue Saison in den Kreisliga Förderkader zu nominieren. Ausschließlich über den Kreisföderkader ist der Aufstieg über den normalen Weg in die Bezirksliga möglich.
Lediglich die 2 besten der 12 Schiedsrichter steigen am Ende des Jahres in die Bezirksliga auf. Bestimmt wird dies anhand von nun folgenden Beobachtungen aller Spiele innerhalb der Kreisliga.
Die vom Kreis Zugspitze festgelegte Schiedsrichter Beobachtung innerhalb des Kreisliga Förderkaders ist eine regelmäßig stattfindende Maßnahme um das Leistungsniveau der Schiedsrichter im Förderkader zu messen und anhand diesem die Aufsteiger in die Bezirksliga der nächsten Saison festzulegen. Beobachtungen im Allgemeinen sind ab dem Kreisliga Förderkader bis hin in die höchsten internationalen Spielklassen entscheidend. Sie dienen der Qualitätssicherung und Fortentwicklung der Schiedsrichter und werden vom Ausschuss neben Einsatzbereitschaft und sonstigem Engagement im Schiedsrichterbereich am Ende oder im Laufe des jeweiligen Spieljahres wesentlich zur Beibehaltung oder Änderung der Einstufung des Schiedsrichters herangezogen (Aufstieg Klassenerhalt Abstieg).
Nach erfolgreicher Teilnahme an der jährlichen Leistungsprüfung und erfolgter Ernennung in den Kreisliga Förderkader wird der Schiedsrichter fortan durch einen Schiedsrichterbeobachter in seiner höchsten Leistungsklasse beobachtet. Jugendspiele, sowie Herrenspiele unter der eigenen Leistungsklasse werden nicht beobachtet.
Im Laufe einer Saison wird ein Schiedsrichter im Förderkader 6 Mal beobachtet. Davon 3 Spiele in der Hinrunde, sowie 3 Spiele in der Rückrunde.
Während dem Spiel sucht sich der Beobachter einen geeigneten Platz von wo aus er das Spielgeschehen komplett im Auge hat und macht sich fortlaufend Notizen zum Spielgeschehen. Ebenfalls prüft er die Einhaltung der Regeln durch den Schiedsrichter, sowie dessen Persönlichkeit und Laufvermögen. Detailliert fließen in die Gesamtbewertung des Beobachters folgende Kriterien:
Im Anschluss an das geleitete Spiel erfolgt ein mündliches Coaching mit dem Schiedsrichter, indem nochmal die Schlüsselpunkte aufgearbeitet und zusammen durchgesprochen werden. Anschließend erfolgt in den darauffolgenden Tagen durch den Beobachter die schriftliche Erstellung des Beobachtungsbogens, indem er alle oben genannten Kriterien detailliert bewertet. Der spielleitende Schiedsrichter erhält unter Berücksichtigung der Anforderungen im Spiel im Abschluss des Coachings und im Bogen Hinweise zu Fehlern oder besonders positivem Auftreten oder Entscheidungen. Anhand dessen wird eine Gesamtnote gebildet, welche ausschlaggebend für die fortlaufende Platzierung eines Schiedsrichters im Laufe einer Saison ist.
Der Bogen wird nach Fertigstellung vom Beobachter an den Gruppenausschuss weitergegeben, welcher den Bogen dem Schiedsrichter per E-Mail weiterleitet.
Schiedsrichter und Assistenten werden nach folgendem System bewertet:
Offizielle Bewertungsskala (1.0 - 10.0):
Jedes Spiel beginnt mit einer Richtnote genannt "Einstiegsnote", diese ist fest vorgegeben und bis zur höchsten deutschen Spielklasse einheitlich.
Die Einstiegsnote liegt bei 8,4 und bildet gleichzeitig den ungefähren Schnitt aller Schiedsrichter in der jeweiligen Leistungsklasse.
Durch individuelle Leistungen und Ereignisse, Wirkung des Schiedsrichters auf Beteiligte, die Akzeptanz bei Spielern und Trainern, eine sichere Spielleitung, sowie Bewältigung von schwierigen Einzelsituationen kann sich diese Note im Laufe des Spieles um einen bis mehrere zehntel nach oben oder unten hin verändern. Dies hängt von folgenden Faktoren innerhalb der Beurteilung des Beobachters ab:
Durch eine allgemein positiv und fehlerlose Spielleitung vom Schiedsrichter ist es dem Beobachter möglich Zusatzzehntel für den allgemeinen Eindruck, oder mehrerer gut gelöste, spielrelevante Einzelentscheide auszusprechen, dies kommt allerdings immer individuell auf die Betrachtungsweise des Beobachters an.
Hierfür kann der Beobachter innerhalb des Spieles bis zu zwei Zehntel nach oben gehen (+0.2)
Durch Fehler in der Spielleitung bzw. in einzelnen Spielsituationen können dem Schiedsrichter während des Spieles unterschiedlich viele Zehntel vom Beobachter abgezogen werden.
Diese werden wie folgt kategorisiert:
Ebenfalls gibt es 5 verschiedene Schwierigkeitsgrade anhand derer die Einstiegsnote entsprechend anders ausfällt. Maßgeblich für die Bewertung sind neben der Leistung des Schiedsrichters auch der Schwierigkeitsgrad des Spiels:
Schwierigkeitsgrad 1: Normal zu leitendes Spiel Mögliche Einstiegsnote: 8.4
Schwierigkeitsgrad 1-2: Normal bis schwer zu leitendes Spiel Mögliche Einstiegsnote: 8.5
Schwierigkeitsgrad 2: Schwer zu leitendes Spiel Mögliche Einstiegsnote: 8.6
Schwierigkeitsgrad 2-3 / 3: Sehr schwer zu leitendes Spiel Mögliche Einstiegsnote: 8.7
Die mögliche Einstiegsnote ändert sich allerdings nur, wenn sich der Schwierigkeitsgrad des Spieles ohne negatives Zutun des Schiedsrichters aufgebaut hat. Das heißt: Sollte der Schiedsrichter durch mangelnde Persönlichkeit, oder falscher Regelauslegung das Spiel, das Umfeld, oder die Spieler aufgeheizt haben, so bleibt der Einstieg selbst bei einem schwer zu leitenden Spiel bei 8.4
Als ersten Schritt legt der Beobachter die Einstiegsnote anhand des Schwierigkeitsgrades des Spiels fest. Anschließend subtrahiert er Zehntel für weniger gut gemeisterte Situationen anhand der Fehlertabelle ab und addiert wiederum Zehntel für gut gemeisterte Situationen hinzu. Hierdurch ergibt sich die Endnote.
Beispiel:
Für den Beobachter errechnet sich daraus folgende Note:
Endnote: 8.2
Am Ende jeden Jahres liegt der Schnitt aller Schiedsrichter in etwa unter zehntel der Einstiegsnote zu einem normalem Spiel.
8.3
Dabei liegt der Schnitt der besten Schiedsrichter am Ende einer Saison in etwa bei 8.4
Der Schnitt im Abstiegsbereich liegt in etwa bei 8.2
In der Praxis werden im Spiel die Noten von 7.8 - 8.7 vergeben.
Nach den Abschluss aller Beobachtungen innerhalb einer Saison wird anhand der Noten aller innerhalb der Leistungsklasse der Notenschnitt jedes einzelnen Schiedrichters errechnet, mithilfe diesem die Notenbesten, sowie das Mittelfeld und die Notenschlechtesten bestimmt werden können. Anhand dieser Platzierung und anderen Kriterien wie Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Engagement, Charakter, Verfügbarkeit und Besuche der Veranstaltungen, werden die Aufsteiger in die Bezirkskliga für die neue Saison festgelegt. Zwingend vorausgesetzt um die Klasse zu halten, bzw. aufzusteigen, gilt es ebenfalls die Leistungsprüfung ein erneutes Jahr erfolgreich abzulegen.