Den Amateurfußball in Bayern zukunftsfähig machen. So kann ganz grob das Ziel der beim BFV-Verbandstag 2010 beschlossenen und 2011 mit damals sieben Themen-Schwerpunkten gestarteten BFV-Kampagne "Pro Amateurfußball" beschrieben werden. Die Rahmenbedingungen für die bayerischen Fußballvereine ändern sich permanent. Mancherorts ziehen schlichtweg viele Menschen weg und die Zahl derer, die im Verein Fußballspielen oder sich engagieren können, sinkt. Woanders ziehen dagegen so viele Menschen hin, dass Vereine aufgrund mangelnder Spielstätten oder Personal den Bedarf nicht decken können. Dann gibt es Zeiten, in denen die Finanzierung und Förderung des Breitensports gesichert ist und dann wird es wieder knapp in den Kassen, weil wichtige Finanzmittel und Förderungen wegfallen oder die Bereitschaft von Sponsoren, in den Amateurverein zu investieren, sinkt. Auch das ehrenamtliche Engagement hängt von vielen Faktoren ab.
Es muss nicht immer fehlende Bereitschaft sein. Zeit spielt eine große Rolle und beispielsweise eine veränderte Berufslandschaft mit ihren neuen Anforderungen an Berufstätige kann diese Zeit knapp werden lassen. Und nicht zuletzt ein verändertes Kommunikations- und Freizeitverhalten der "Jungen" wirkt sich direkt darauf aus, wie groß die Lust ist, im Verein regelmäßig zu trainieren und zu spielen und welche Spielformen attraktiv sind.
Dies alles sind fließende Prozesse, auf die der BFV zusammen mit seinen Vereinen nicht nur reagieren möchte, sondern schon frühzeitig die richtigen Weichen stellen und somit agieren will. Bei verschiedenen Themen arbeiten Vereinsvertreter, haupt- und ehrenamtliche Verbandsmitarbeiter und Fußballinteressierte mit einem Gesamtbudget von rund einer Million Euro gemeinsam an Ideen, Lösungsansätzen und Hilfestellungen, die alle dazu beitragen sollen, die vielfältige Vereinslandschaft zu erhalten und die Rahmenbedingungen zu verbessern - indem sie attraktiv und modern gestaltet werden. Dabei stehen die Organisation des Spielbetriebs und die Spielformen genauso auf dem Prüfstand wie die Finanzierung von Verband und Vereinen oder beispielsweise die Konzepte zur Nachwuchsgewinnung und die öffentliche Darstellung des Amateurfußballs.
Im Verbandstagsjahr 2022 ist die Kampagne "Pro Amateurfußball" erneut angepasst und sind die Arbeitsgruppen auf den Prüfstand gestellt worden. Dabei sind Themen neu zusammengefasst und neue Gruppen initiiert worden, altbewährtes wurde übernommen. Dadurch entstanden insgesamt neun Arbeitsgruppen. Im Zuge dieses Prozesses haben sich die AG-Leitungen unter der Leitung des zuständigen BFV-Vizepräsidenten Robert Schraudner das Ziel gesetzt, die Kampagne stetig weiterzuentwickeln. Darunter fällt auch die aktive Koordination der einzelnen Arbeitsgruppen mit ihren Maßnahmen. „Somit arbeiten die unterschiedlichen Themengebiete noch besser zusammen, stimmen sich gegenseitig ab und definieren klare Jahresziele“, erklärt Schraudner.
Auch der 2013 initiierte DFB-Masterplan wurde unter dem Namen „Masterplan Amateurfußball 2024“ angepasst. Aus diesem ergeben sich bestimmte Pflicht-, Wahl- und Pilotmaßnahmen für den BFV, die er alle lückenlos in die Kampagne Pro Amateurfußball übernommen hat. „Entscheidend ist nicht, welche Institution welche Maßnahmen vorschlägt. Wichtig ist, dass sie dem bayerischen Amateurfußball dienlich sind“, sagt der für die Kampagne und den DFB-Masterplan zuständige BFV-Mitarbeiter Timmy Joe Schlesinger.