Nachdem im Herbst 2012 führende Schiedsrichter der Gruppe Dachau zurückgetreten sind und einen medialen Aufschrei auslösten war klar, dass etwas geschehen muss, um die Situation der Schiedsrichter zu verbessern.
Als einen wichtigen Schritt sah es daher die Schiedsrichtergruppe Ammersee-Fürstenfeldbruck an, den Kontakt zu den einzelnen Vereinen zu verbessern. Gespräche miteinander sind besser als Gespräche übereinander.
Um diese Gespräche zu gewährleisten, hat die SRG Amm/FFB ein Konzept erarbeitet, das der Obmann bei den Vereinen der Spielgruppe Nord im Kreis Zugspitze vorgetragen hat. Mit dem Motto FAIR TROTZ EMOTION wurde ein Schlagwort kreiert, das einen guten Ansatzpunkt zur Diskussion bietet. Für diese Gespräche war es natürlich wichtig, dass die Zusammenkunft in kleinem Rahmen mit 10 – 15 Teilnehmern überschaubar bleibt. Perfekt war auch, dass viele Vereine sich bereit erklärt hatten, ihr Vereinsheim für die runden Tische zur Verfügung zu stellen.
Durch diese Gespräche sollte erreicht werden, dass Schiedsrichter und Vereine näher zusammen rücken. Schiedsrichter sind ja Teile der Vereine.
Obwohl die Spielgruppe Nord des Kreises Zugspitze eine gute Spielgruppe darstellt, müssen sich die Schiedsrichter doch immer wieder mit Respektlosigkeiten, Beleidigungen und gar Anfeindungen auseinandersetzen. Und nicht nur die Schiedsrichter, auch Spieler Trainer und Funktionäre haben des Öfteren damit zu tun.
Aus Sicht der Schiedsrichtergruppe beginnt das Fehlverhalten immer mit kleinen Respektlosigkeiten, die sich aufschaukeln und zu handfesten Problemen werden.
Worte wie „Du Blinder“ oder „so ein Depp“ fallen regelmäßig auf unseren Fußballplätzen. Oft wird sogar die Meinung vertreten, dass ein Schiedsrichter das Amt ja nicht ausüben müsse, wenn er solche Sätze nicht aushält. Gehören solche Worte wirklich dazu? Muss ein Schiedsrichter das aushalten?
Mit welchem Recht darf man einen Einzelnen so behandeln?
Es gibt natürlich kein Patentrezept. Allerdings haben wir Möglichkeiten, Respektlosigkeiten und Gewalt auf den Sportplätzen zu reduzieren und den Umgang untereinander zu verbessern.
Sehr wichtig ist hier die Vorbildfunktion eines Jeden. Nicht nur die Führungskräfte im Verein sind Vorbilder. Alle die wir auf und um den Fußballplatz agieren dienen als Vorbild. Wenn wir unseren Jugendlichen und Kindern vermitteln, dass der Fußballplatz Ort ist, seine Aggressionen auszuleben machen wir Fehler. Sportliche Fairness, gepaart mit Einsatz und Ehrgeiz soll das Ziel sein.
Für die Vereine wäre es natürlich wünschenswert, zu den Positionen des Abteilungsleiters oder des Jugendleiters auch noch die Positionen des „Leiters des Ordnungsdienstes“ und des Vereinsschiedsrichterobmannes zu besetzten. Beide haben Einfluss auf unseren Sportplätzen. Der LdO als Vorbild und natürlich als Verantwortlicher der Platzdisziplin.
Der VSO als Verantwortlicher für die Schiedsrichter im Verein und die Nachwuchsgewinnung.