In der Spitze bis zu 13.000 Fußballspiele gehen in Bayern an einem regulären Spieltags-Wochenende über die Bühne. Möglich ist das nur, weil im Hintergrund unzählige Ehrenamtliche mit Hingabe und Herzblut die Fäden ziehen und damit unbezahlbare Dienste für die Gesellschaft leisten: als Trainer*innen, Platzwarte, Vorstände, Abteilungsleiter*innen oder Schiedsrichter*innen.
Diese Menschen rückt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) bei seiner jährlichen Ehrenamtspreisverleihung mit namhaften Gästen in den Mittelpunkt – und nimmt seit 2023 jährlich besonders verdiente Ehrenamtliche in seine "Hall of Fame" auf.
Eine gut funktionierende Organisation ist der Grundstein eines intakten Vereinslebens. Dieser Überzeugung ist auch Johannes Ernst, der als engagierter Jugendleiter, Spartenleiter und stellvertretender Fördervereinsvorsitzender mit Hingabe und Herzblut dafür sorgt, dass beim SC Zwiesel aus dem Fußballkreis Niederbayern Ost ein Rädchen perfekt ins andere greift. Noch während seiner aktiven Laufbahn übernahm er bereits als Funktionär Verantwortung. Durch die Akquise neuer Sponsoren und einen breit aufgestellten Trainer- und Betreuerstab im Herren- und Jugendbereich rettete er seinen Klub, der sportlich wie finanziell in Schieflage geraten war. Als Koordinator für den Kinder- und Jugendfußball kümmert er sich nicht nur um den Trainings- und Spielbetrieb, sondern auch um mein buntes Freizeitprogramm mit Ferienfreizeiten und Turnieren. Großen Wert legt der Pädagoge auf die Elternarbeit. Regelmäßige Treffen außerhalb der Trainingszeiten sind für ihn der Schlüssel zu einer intakten Vereinserziehung der Kinder. Auch Frauen- und Mädchenfußball genießen bei Ernst einen hohen Stellenwert. Als Leiter der Kooperation mit der Grundschule Zwiesel begeistert er regelmäßig auch neue Mädchen für den Fußball im Verein. Sein Einsatz für den Kinder- und Jugendfußball und den Verein riss auch während der Corona-Pandemie nicht ab. Er rief Online-Angebote ins Leben und hielt somit den Kontakt zwischen Eltern, Kindern und dem Verein aufrecht. Außerdem hielt er den SC Zwiesel in dieser schweren Zeit durch wertvolle Sponsoren-Einnahmen auch finanziell über Wasser. Das Engagement für seinen Verein verbindet Johannes Ernst mit sozialen Projekten. Neben der Integration zahlreicher Flüchtlinge in die Jugendabteilung unterstützt er mit Spendenaufrufen die „Zwieseler Tafel“, Waisenhäuser in Kenia und Südafrika und zuletzt die Ukrainehilfe. Johannes Ernst ist mit seinem Engagement sowohl innerhalb als auch außerhalb des Klubs beim SC Zwiesel nichtmehr wegzudenken.
Als Abteilungsleiterin für Mädchen- und Frauenfußball, stellvertretende Jugendleiterin und Schriftführerin laufen viele Fäden der erfolgreichen Vereinsarbeit bei der SG Alerheim bei Katja Lechner zusammen – und sind dort in besten Händen. Neben der Organisation des Trainings-, Spiel- und Turnierbetriebs im Frauen- und Mädchenfußball sowie der Planung von Vereinsfesten liegt ihr besonders die Nachwuchsgewinnung am Herzen. Seit 2018 bietet die engagierte Schwäbin im Rahmen des BFV-Projektes „Ballbina kickt“ regelmäßig Schnuppertrainings für Mädchen an. Mit Erfolg: Mit vier Mädchen gestartet, sind es heute über 20 junge Teilnehmerinnen, die regelmäßig auf dem Platz stehen. Auch für die Gewinnung neuer finanzstarker Unterstützer – egal ob Trikotsponsor, Anzeigenpartner im Vereinsjournal oder auf den Banden – ist Katja Lechner die kompetente Ansprechpartnerin im Klub. Die stellvertretende Jugendleiterin legt zudem großen Wert auf die gesamte Jugendarbeit im Verein. Die Aus- und Weiterbildung der Trainer*innen und Betreuer*innen im Jugendbereich ist für sie dabei genauso entscheidend, wie die Bindung des Nachwuchses an den Verein – wobei sie hier vor allem auf ein attraktives Freizeitprogramm und gemeinsame Ausflüge setzt, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Auch ihre berufliche Erfahrung in leitender Funktion im Zentrum Bayern für Familie und Soziales bringt sie mit ein, klärt bei Elternabenden über Fördermöglichkeiten für Kindern, Verhaltensregeln und Wertevermittlung auf. Zum sozialen Miteinander zählen für die Abteilungsleiterin der Mädchen- und Frauenfußballabteilung auch die Unterstützung und Integration von Flüchtlingen, Migranten oder neu zugezogenen Mitmenschen in den Verein. Einen großen Anteil hatte Katja Lechner auch an der erfolgreichen Bewältigung der Corona-Pandemie bei der SG Alerheim. So setzte sie das selbst (mit-)gestaltete Hygienekonzept erfolgreich um und organisierte den zeitlichen Ablauf der Trainings aller Mannschaften, die Belegung der Umkleidekabinen und deren Reinigung und Desinfektion. Katja Lechner ist das Herz der SG Alerheim und wird ihren Verein auch in Zukunft unterstützen, wo sie nur kann.
Dass sich der SV Mistelgau auf absehbare Zeit nicht mit Nachwuchssorgen herumplagen muss, hat der Verein insbesondere auch einem Mann zu verdenken: 2021 übernahm Matthias Zeilmann die Verantwortung für die Junioren- sowie die Juniorinnenabteilung des Klubs aus dem Fußball-Kreis Bamberg/Bayreuth/Kulmbach. Der Startschuss für eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Zu seinem Amtsantritt kickten 98 Kinder beim oberfränkischen Klub, heute sind es 161. Als goldrichtig erwies sich die Idee des heute 48-Jährigen, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, den Führungsstab von drei auf heute sieben Personen zu erweitern und auch das Trainerteam von zwölf auf jetzt 28 Personen auszubauen, wobei er selbst als Trainer die Verantwortung für die E-Jugend übernommen hat. Auch finanziell stellte er die Jugendabteilung komplett auf eigene Beine und machte sie dadurch unabhängig vom Hauptverein: Dank finanzkräftiger Unterstützer und versponsorten Turnieren können die Nachwuchsteams regelmäßig mit Trikots, Trainingsjacken, Sporttaschen und neuen Bällen ausgestattet werden. Beeindruckend ist auch sein gesellschaftliches Engagement. Während der Corona-Pandemie verantworte er federführend die Erstellung, regelmäßige Aktualisierung und akribische Umsetzung der Hygienekonzepte für Sportler*innen und Zuschauer*innen und sorgte so dafür, den Trainings- und Spielbetrieb am Laufen zu halten. Zudem organisierte er gemeinsam mit seinen Kolleg*innen Einkaufshilfen für ältere und besonders gefährdete Menschen im Ort, um sie vor dem Virus zu schützen. Aktuell setzt er sich mit Herzblut dafür ein, dass ukrainische Kinder und Jugendliche beim SV Mistelgau zumindest sportlich ein neues Zuhause und damit eine Perspektive in einer unbeschreiblich schwierigen Situation finden.. Seit Beginn des Krieges organisiert er regelmäßig Schnuppertrainings für geflüchtete Kinder und Jugendliche, mit dem Ziel, sie in den regulären Trainingsbetrieb zu integrieren – und Matthias Zeilmann packt selbstredend selbst mit an, wenn es darum geht, das dafür nötige Equipment zu organisieren.