Die Diagnose „ALS“ hat das Leben von René Kretzschmar auf den Kopf gestellt. Genauer gesagt nicht nur das Leben des Amateurfußballers der DJK Falkenberg, sondern der gesamten Familie und deren Umfeld. Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, ist eine bis heute unheilbare fortschreitende Erkrankung der Bewegungsneuronen, die zur Muskellähmung führt und meist binnen weniger Jahre tödlich verläuft. Die medizinische Behandlung kann lediglich den Verlauf der Krankheit verlangsamen. Neben der extremen psychischen Belastung müssen die Betroffenen auch noch eine finanzielle Belastung meistern, denn ALS heißt, dass das Wohnumfeld behindertengerecht gestaltet sein muss. Die BFV-Sozialstiftung ist jetzt der Familie Kretzschmar mit 5000 Euro zur Seite gesprungen. Die Umbauten des Badezimmers sind fast abgeschlossen, Küche und Wohnzimmer sollen folgen.
„Wir können leider nichts am Gesundheitszustand ändern, aber wir können zumindest die finanzielle Not der Familie ein wenig lindern. Die bayerische Fußballfamilie ist eine große und starke Solidargemeinschaft und die BFV-Sozialstiftung ist die Möglichkeit, den in Not geratenen Mitgliedern auch finanziell zur Seite springen zu können – in ganz Bayern und von ganzem Herzen“, erklärte Jürgen Faltenbacher, BFV-Schatzmeister und Vorstand für Verwaltung und Finanzen, bei der Spendenübergabe an den erkrankten Fußballer, dessen Ehefrau und weiteren Vereinsverantwortlichen im Sportheim der DJK Falkenberg, die ihrerseits die Familie des ehemaligen Fußballers der ‚Alten Herren‘ und der Reservemannschaft nach Kräften unterstützt.
Dieses Gemeinschaftsgefühl ist nichts Neues bei dem oberfränkischen Klub. Bereits vor fünf Jahren engagierte sich der Verein intensiv nach einem Schicksalsschlag für ein Mitglied und sorgte auch dafür, dass auch damals die BFV-Sozialstiftung informiert wurde und ebenfalls mit einer Spende unterstützte. 2018 ging es um Tobias Sperrer. Der Vater von zwei Kindern stand nach dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau vor der Herkulesaufgabe, nicht nur die Söhne bestmöglich aufzufangen, sondern auch das Familienleben neu zu organisieren, Reduzierung der Arbeitszeit und damit verbundene finanzielle Einbußen inklusive. Auch damals trug die Spende der BFV-Sozialstiftung dazu bei, die finanzielle Last der Familie zu verringern.
Die Beziehung der BFV-Sozialstiftung und der DJK Falkenberg bzw. ihrer Mitglieder ist aber keinesfalls eine Einbahnstraße, denn der Verein gehört seit Jahren auch zu den Klubs, die nach eigenen Spendenaufrufen auch immer wieder die BFV-Sozialstiftung mit Spenden im mittleren dreistelligen Bereich unterstützen. Geld, das die BFV-Sozialstiftung wiederum im gesamten Freistaat an unverschuldet in Not geratene Mitglieder der bayerischen Fußballfamilie ausschüttet und in wichtige soziale Projekte investiert.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 hat die BFV-Sozialstiftung, die sich ausschließlich aus Spenden und den bei allen Entscheidungsspielen in Bayern zusätzlich zum Eintritt erhobenen „Sozial-Euro“ finanziert, über zwei Millionen Euro gezielt gespendet. Dabei wird großer Wert auf maximale Transparenz gelegt. Grundsätzlich können auch jeder Verein und jede Privatperson ganz einfach und unbürokratisch per Mail einen Antrag auf Unterstützung durch die BFV-Sozialstiftung stellen. Alle Anträge werden geprüft und eine mögliche Unterstützung vom Stiftungsrat beschlossen. Auf diese Weise seien in den letzten fünf Jahren alleine für Vereine und deren Mitglieder im Fußballkreis Hof/Tirschenreuth/Wunsiedel Spenden in Höhe von rund 60.000 Euro geflossen, erklärt der Kreis-Vorsitzende Siegfried Tabbert.