Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine 21 Landesverbände – darunter der Bayerische Fußball-Verband (BFV) – verstärken ihre Maßnahmen gegen Gewalt im Amateurfußball. Zur neuen Saison 2024/2025 werden im Amateurbereich (von den Bayernligen abwärts) bundesweit einheitliche "Beruhigungspausen" eingeführt. Das DFB-STOPP-Konzept ist der wichtigste Teil eines Pakets, das die Verbände zur Gewaltprävention verabschiedet haben. Die Spielunterbrechungen können von den Schiedsrichter*innen eingesetzt werden, wenn sich die Gemüter auf dem Platz zu sehr erhitzen. Wir erklären dir, was es damit auf sich hat.
Damit geht der BFV international neue Wege. Den Grundstein für die Einführung des STOPP-Konzepts legte der Deutsche Fußball-Bund durch einen Antrag beim International Football Association Board (IFAB). Es handelt sich dabei um das FIFA-Gremium, das Änderungen der Fußballregeln berät und beschließt. Das IFAB genehmigte auf dieser Grundlage ein Pilotprojekt, das sich über die komplette Saison und alle Altersklassen im Männer-, Frauen- und Jugendbereich unterhalb der Regionalliga erstreckt.
Seit der Saison 2014/2015 lässt der DFB auf Grundlage des Spielberichts der Schiedsrichter*innen jährlich das Lagebild ermitteln. Darin werden die gemeldeten Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle auf Deutschlands Sportplätzen zusammengefasst. Die erfassten Daten dienen zum einen der transparenten Bestandsaufnahme, zum anderen leiten die Verbände daraus Maßnahmen zur Gewaltprävention ab.
Das nun beschlossene Maßnahmenpaket der Verbände umfasst neben dem STOPP-Konzept folgende weitere Aktivitäten:
Die Maßnahmen wirken, die Trendwende stabilisiert sich: Im Jahr 2023 waren so viele Unparteiische auf den Fußballplätzen in Bayern im Einsatz wie seit vier Jahren nicht mehr. Die Zahl der aktiven Referees ist im Vorjahresvergleich um 6,2 Prozent auf jetzt 10.254 aktive Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Freistaat gestiegen – insgesamt 1431 Frauen und Männer haben sich 2023 neu bei einer Schiedsrichtergruppe des Bayerischen Fußball-Verband ausbilden lassen, was den Bestwert der vergangenen zehn Jahre markiert. Gleichzeitig sank die Zahl derer, die ihre aktive Karriere beenden, um mehr als 30 Prozent.
Ab dem 1. Juli 2024 können Schiris in einem Pilotprojekt eine Beruhigungspause anzeigen, um die Gemüter wieder zu beruhigen, wenn die Atmosphäre auf dem Platz zu hitzig wird. Signalisiert wird das sogenannte „STOPP-Konzept“ mit folgender Geste: Nach einem Pfiff hebt der Schiri beide Arme über den Kopf und überkreuzt die Handgelenke. Anschließend streckt der Schiri die Arme auf Schulterhöhe voneinander weg und deutet mit einer seitlichen Stoßbewegung an, dass sich die Spieler*innen in ihren jeweiligen Strafraum begeben müssen.
Wir erklären euch Schritt für Schritt, wie das DFB-STOPP-Konzept abläuft:
Wichtig:
Den genauen Ablauf der Beruhigungspausen müssen die Schiris im Spielbericht festhalten.