Unser KSO Helmut Wittiger und seine Helfer baten uns an diesem Abend zum ersten SySi-Lehrgang des Jahres 2011 nach Güntersleben. Pünktlich um 19 Uhr begann der Abend mit einer Vorstellungsrunde, zuerst der Lehrgangsleitung und anschließend der Teilnehmer. Von der Schiedsrichtergruppe Würzburg waren die Teilnehmer Urbanczyk, Estenfelder, Reitstetter und Rißmann anwesend. Nachdem sich alle vorgestellt hatten, leitete Helmut Wittiger zu seinem Vortrag über, in dem es zum einem um den Förderpokal im Bezirk ging. Dieser sollte allen Lehrgangsteilnehmern bewusst sein wobei als neue Ergänzung Stützpunkte hinzu kommen. Diese sollen den Schiedsrichtern noch gezieltere und bessere Fördermöglichkeiten bieten. Er wies auch darauf hin, dass dieser Lehrgang die unterste Ebene des Fördersystems ist und als nächste Station in der Hierarchie die Förderung im Bezirk zu betrachten ist.
In der nächsten Folie ging es darum, dass es für einen jungen Schiedsrichter wichtig ist, möglichst viele Erfahrungen sammeln zu können, welches durch regelmäßige und häufige Spielleitungen erleichtert wird. In diesen Spielen treten für die jungen Schiedsrichter viele Konfliktsituationen auf, bei denen es wichtig ist richtig und den Regeln entsprechend zu entscheiden. Jenes kann aber nur bei ausreichender Regelkunde und regelmäßigen Spielleitungen gelingen.
Als nächten wichtigen Punkt wurde über die Persönlichkeit des Schiedsrichters referiert, bei dem auf den Beitrag aus der Schiedsrichterzeitung des DFB hingewiesen wurde. Ein Schiedsrichter hat in einem Spiel sehr viele Aufgaben zu bewältigen, muss deshalb sehr vielseitig sein, weswegen er viele Kompetenzen besitzen sollte, um dies alles meistern zu können.
Am Ende seines Vortrages ging Helmut auf das neue Spielsystem ab der Saison 2012/2013 ein, bei dem es eine vielschichtige Klassenumgestaltung geben wird, wodurch sich sehr gute Chancen für einen schnellen Aufstieg ergeben, da mehr Spielklassen in den höheren Ligen gebildet werden. Allerdings ist noch nicht geklärt, wie es mit der BOL ab 2012 weiter geht, weswegen ein genauer Schiedsrichterbedarf noch nicht abzusehen ist.
Nach diesem aufklärungsreichen Vortrag war der zweite Referent an diesem Abend an der Reihe. Es war der 36 jährige Matthias Purucker, welcher in seinem 23. Jahr als Schiedsrichter ist und bis zur Bayernliga gepfiffen hat. In seinem Vortrag ging es um den Schiedsrichter der heutigen Zeit und seine Möglichkeiten. Im Vergleich zur Vergangenheit hat sich das Schiedsrichterwesen sehr stark verändert und es stehen für die jungen Kollegen sehr viele Möglichkeiten zur Förderung und zum Aufstieg offen. Dazu muss man aber als Schiedsrichter viele Aufgabenbereiche beherrschen. Zu diesen zählen unter anderem der Berufstypus des Richters, Psychologen, Lehrers, Polizist, Verkäufer und Werbefachmann. All diese Eigenschaften zusammengefasst machen die Persönlichkeit eines Schiedsrichters aus.
Es spielen demzufolge sehr viele Berufseigenschaften in die Funktion des Schiedsrichters hinein, weswegen er bei Entscheidungen sowohl seine klare Linie vertreten muss, andererseits sich aber bei gewissen Entscheidungen auch anpassen können muss. Dabei kommt es immer auf die jeweilige Situation und Umstände an, in der man sich befindet, wobei jedoch wichtig ist, trotzdem immer regelkonform zu entscheiden.
Ein weiterer wichtiger Punkt des Vortrages war, dass sich jeder Schiedsrichter der Tatsache bewusst sein muss, dass er ersetzbar und austauschbar ist, weshalb man sich nicht auf einen Sockel stellen soll, sondern seine Spiele lieber unauffällig, aber trotzdem souverän leiten soll. Dieser Sachverhalt wurde mit folgendem Zitat erläutert: „Wenn der Schiedsrichter das Spiel anpfeift, abpfeift und sonst nicht auffällt, dass er da war, dann war es eine gute Schiedsrichterleistung.“
Neben der Persönlichkeit wurde auch noch auf die Autorität und die konsequente Linie hingewiesen, welche jeder Schiedsrichter aufweisen muss, um in höheren Ligen Spiele leiten zu können. Um in diese höheren Spielklassen aufsteigen zu können, bestehen im Moment sehr gute Möglichkeiten, weshalb es wichtig sein wird, dass diese von uns jungen Schiedsrichtern auch genutzt werden. Deshalb sollen wir alle mit Herzblut bei der Sache sein, denn die Schiedsrichterei prägt fürs Leben und kann im späteren Leben auch viele Vorteile bringen. Mit diesen Gedanken beendete Matthias sein interessantes Referat und verabschiedete sich von uns.
Zum Abschluss dieses Abends ging es für alle Teilnehmer an den Regeltest, welcher einige knifflige Fragen beinhaltet hatte. Diese wurden anschließend besprochen und Unklarheiten durch die gemeinsame Diskussion beseitigt. Ich denke dieser Lehrabend war für alle Teilnehmer sehr lehrreich und wir hoffen, dass möglichst viele an diesem Abend Anwesende vom Bezirk zum Stützpunkt am 2.4.11 in Güntersleben eingeladen werden.
Werner Rißmann