Unser GSO Helmut Zischek wurde im Rahmen der Jubiläumsfeier zum Ehrenobmann der SRG Würzburg ernannt. Er wusste von der Ehrung nichts, was die Anwesenden an seinem Gesichtsausdruck auch eindeutig erkennen konnten.
Die Ehrung führte VSO Walter Moritz durch. Hier die Laudatio:
Es ist mir eine besondere Ehre heute einen Schiedsrichter, für seinen unermesslichen Einsatz zum Wohle der SR-Gruppe Würzburg eine nicht alltägliche Ehrung zukommen zu lassen.
Eigentlich ist der zu ehrende Schiedsrichter ein sehr bescheidener Mensch und bei Festlichkeiten hält er sich meist im Hintergrund auf. Wahrscheinlich ist er über die Ehrung heute auch gar nicht so begeistert und wird dies mir auch noch deutlich sagen - aber der Spruch „Ehre wem Ehre gebührt“ steht heute im Vordergrund und da muss er einfach durch.
Im Jahr 1966 legte er als erst 23jähriger -dies war für diese Zeit sehr ungewöhnlich- seine Schiedsrichterprüfung ab. Es sollte die richtige Entscheidung von ihm gewesen sein, denn es begann eine vorbildliche Karriere. Er durchlief in Unterfranken alle Klassen und schaffte aufgrund seines Talents im Jahr 1983 den Aufstieg in die Bayernliga (damals die dritthöchste Spielklasse in Deutschland), zeitgleich war auch als Linienrichter (so hieß dies damals) in der 2. Bundesliga unterwegs.
Wie es im Leben mal so ist, man macht sich nicht immer Freunde. So war es auch in seiner aktiven Zeit. Bei den Vereinen und Spielern war er manchmal ein beliebter, manchmal aber auch ein weniger beliebter Schiedsrichter. Berühmt war er jedoch bei allen Vereinen für sein Temperament. So manchen Spieler hat er zur Weißglut gebracht.
Mir wurde mitgeteilt, dass als er gesundheitsbedingt 1996 die Pfeife an den berühmten Nagel hängte, einige Vereine aufatmenden.
Scheinbar schien er mit seinem Hobby „Schiedsrichter“ und seinem Beruf bei der Stadtwerke Würzburg nicht ausgelastet und so dachte er sich, werde ich doch noch Funktionär im bayrischen Fußballverband. Und spätestens jetzt wisst ihr alle von wem ich rede. Vor nunmehr fast 34 Jahren stellte er sich in sehr unruhigen Zeiten zur Wahl als SR-Obmann und schaffte es, die SR-Gruppe in ein ruhigeres Fahrwasser zu bringen.
Bis zum heutigen Tag übt er dieses wichtige Amt noch aus. Somit ist er der Dienstälteste Obmann Bayerns, sehr wahrscheinlich sogar in ganz Deutschland. Auch in dieser Funktion konnte der ein oder andere (auch Funktionäre) das Temperament von Helmut kennenlernen. Er steht nämlich für klare Worte und nimmt auch kein Blatt vor dem Mund, um seine Schiedsrichter zu schützen.
Seine Leidenschaftlichkeit besitzt Helmut auch heute noch – dies kann ich wahrlich bescheinigen. Allerdings ist er in den letzten Jahren etwas ruhiger und etwas besonnener geworden. Hier könnte seine liebe Frau Irene etwas auf ihn eingewirkt haben, oder auch die wohltuenden, entspannten Reisen mit dem Wohnmobil. Vielleicht könnte man dies auch auf seiner Erfahrung, seinem Alter und seiner Reife zurückführen. Schließlich darf er (ich hoffe ich verrate jetzt nichts Unbekanntes) am Montag seinen 76. Geburtstag feiern.
Lieber Helmut, du bist die zentrale Figur der Würzburger Schiedsrichter!
Stellvertretend für alle hier im Saale möchte ich mich bei Dir für all Deine Verdienste für die SR-Gruppe Würzburg recht herzlich bedanken.
Als Anerkennung deines unermüdlichen Einsatzes zum Wohle der SR-Gruppe Würzburg, für dein sehr loyales Verhalten und für deine Vorbildfunktion, die du immer eingenommen hast, ernennt dich heute die SR-Gruppe Würzburg zum Ehrenobmann – meinen Glückwunsch für diese Auszeichnung!