Nervös sei er nicht, erklärte der Kreisehrenamtsbeauftragte (KEAB) Ludwig Bauer vor seinem letzten BFV-Auftrag, der 24. DFB-Sonderehrung und zum 13. Mal im Schloss Grumbach zu Rimpar am 26. November 2022, aber ein komisches Gefühl sei es dennoch.
Seit 1996 wirkte er als Funktionär auf der Ebene des Fußballkreises Würzburg, davon seit 2001 als KEAB, vom Main-Spessart über Würzburg, Ochsenfurt in den Süden bis nach Ippesheim und Aub. Und sie waren alle anwesend, die offiziellen Funktionäre des BFV, um nach der Ehrung dem „Rauten-Ludwig“, wie man Ludwig Bauer in Vereinskreisen liebevoll nannte, Dank zu sagen.
Den Reigen der Würdigungen eröffnete der BFV-Vizepräsident und Bezirksvorsitzende Jürgen Pfau. Zum Thema Ehrenamt zitierte er Hans-Peter Briegel (1. FC Kaiserslautern) „Im Vordergrund spielt sich einer auf, im Hintergrund alles ab“ und traf damit ins Schwarze. An diesem Samstag galt es 23 Personen zu ehren, die sich mindestens zehn Jahre (Frauen) oder 15 Jahre (Männer) in ihren Vereinen ehrenamtlich engagiert haben, erklärte Pfau und ging auf die Vielseitigkeit dieser Aufgaben neben dem Platz ein.
Besonders hervorgehoben hatte er aber den bayerischen Verbandsehrenamtssieger Rudolf Kern vom TSV Lengfeld für seine intensive Tätigkeit im Verein, der seinen Preis bereits Anfang November im GOP-Theater zu München entgegennehmen durfte. Er nahm dann nochmals ein Präsent des Vizepräsidenten entgegen.
Als Schirmherr der Veranstaltung dankte der Verbandsehrenamtsreferent Stefan Merkel dem scheidenden Ludwig Bauer, aber auch den zu ehrenden 23 Personen für deren Tätigkeiten. Er bezeichnete diesen Personenkreis als ganz besondere Menschen im Zeichen des Ehrenamtes „Sie sind die wahren Helden des Amateurfußballs“ war die klare Botschaft im Schloss Grumbach.
Im Anschluss führte Ludwig Bauer in gewohnt abgeklärter Routine die Ehrung der 23 Personen durch und überreichte nebst „Lebens-Oscar“ auch die unkäufliche Armbanduhr, welche den Geehrten extra vom DFB aus Frankfurt hier her übersandt wurde, wie der KEAB augenzwinkernd und lächelnd alle Jahre zu diesem Anlass informierte.
BFV-Kreisvorsitzender Marco Göbet dankte im Anschluss Ludwig Bauer für sein Jahrzehnte langes Engagement im Dienst des Ehrenamtes und der Schiedsrichtertätigkeit. In seiner Jugend erinnert sich Göbet, dachte er, dass Ludwig Bauer wohl der einzige Schiedsrichter sei, der im Fußballkreis Jugendspiele pfeift. Mit 56 Jahren habe Bauer eine außerordentliche Funktionärstätigkeit hinter sich. Gewürdigt wurde dies alles vor kurzem von Landrat Thomas Eberth mit dem silbernen Ehren-Zinn-Becher und sein 3.333sten Spiel als Schiri vom Bayerischen Fernsehen. „Du hast mir unglaublich viele Termine auch abgenommen und mich bei verschieden Anlässen der Vereine vertreten“, lobte ihn Göbet.
BFV-Vize Jürgen Pfau, der Bezirksehrenamtsreferent Toni Adelhardt, Klaus Eisenmann (KEAB Rhön) und Georg Stadelmann vom TSV Gnodstadt für die Vereine im Kreis dankte Ludwig Bauer für seine herausragenden Dienste als KEAB in Diensten der Vereine.
Sein Schlusswort brachte Ludwig Bauer kurz und prägnant auf den Punkt: „Ich blicke stolz auf 312 Rauten und 541 DFB-Sonderehrungen zurück. Was erlauben Bauerrrr – Ich habe fertig“. Sein allerletzter Dank ging an die Adresse seiner lieben Frau, die sein großartiges Engagement überhaupt erst möglich machte. Für den musikalischen Rahmen sorgte einmal mehr „Charly“ Neuland aus Güntersleben.
Text: Walter Meding, Main-Tauber-Kurier