Da war die Überraschung groß, als beim letzten Training der C-Junioren des TSV Güntersleben Ludwig Bauer, der DFB-Kreisehrenamtsbeauftragte des Fußballkreises Würzburg, erschien. Ludwig Bauer war am 10.04.2022 Schiedsrichter des U15-Pflichtspieles TSV Güntersleben gegen TSV Albertshofen. Ludwig Bauer schilderte den Jungs die damalige Situation. Beim Stand von 1:0 für die Gäste gab es in der 25. Spielminute ein Gewühl im Torraum und aus dem Gewühl rollte der Ball über die Torlinie zum Ausgleichstreffer 1:1. Die Heimmannschaft jubelte, während die Gäste reklamierten: Das war doch Hand. Schiedsrichter Ludwig Bauer blieb bei seinem 3.283. Spiel die Sicht versperrt und wollte den Treffer anerkennen. Nach den lautstarken Protesten der Albertshöfer Spieler, befragte er den Torschützen Jannis Werner vom TSV Güntersleben, der zugab, dass die Hand im Spiel war. Schiedsrichter Ludwig Bauer änderte seine Entscheidung und entschied auf direkten Freistoß wegen Handspiel. Auf die obligatorische Gelbe Karte verzichtete er und dankte dem Spieler für seine Ehrlichkeit. Er brachte diese faire Geste dem Bayerischen Fußball-Verband zur Meldung. Als Anerkennung für sein sportliches Verhalten überreichte er im Auftrag des Verbandes eine Urkunde „Fair ist mehr“ des Deutschen Fußball-Bundes mit der Originalunterschrift des neuen DFB-Präsidenten und ein „Fair ist mehr- Handtuch", vom DFB. Von Kreisehrenamtsbeauftragten Ludwig Bauer erhielt Jannis Werner noch einen kleinen Pokal mit der Feststellung, dass ihm diese Ehrlichkeit von einem jungen Fußballer sehr imponiert hat und er dies sich öfter bei seinen über 3.283 Spielen gewünscht hätte, es könnte sich mancher Spieler ein sportlich faires Beispiel an dem Jungen nehmen.
Text: Ludwig Bauer, KEAB Würzburg