Die Thulbatalhalle in den Vereinsfarben geschmückt, feierte der FC Frankonia Thulba seinen Ehrenabend zum 100-jährigen Bestehen des Vereins. Vorsitzender Dietmar Werner begrüßte zum „schwarz-gelben Kommers-Abend“ mit buntem Programm, Grußworten und Ehrungen. Vertreterinnen und Vertreter aus Sport und Politik aus dem Kreis und auch nahestehende Vereine überbrachten die besten Wünsche. Über das gesamte Jahr verteilt laden noch zahlreiche Veranstaltungen zum Mitmachen und Verweilen ein. Der Auftakt des Abends gehörte der Kindertanzgruppe „Black & Yellow Minis“ – eine Gruppe von Vier- bis Neunjährigen der Breitensport-Abteilung des FC.
Bürgermeister Mario Götz bezeichnete die Entwicklung des Vereins über die vergangenen 100 Jahre als sehr beeindruckend. „Es ist kein Amt, es ist eine Ehre“ – dieser Satz auf der Homepage des FC drücke schon viel über die Vorstandschaft und die Mitglieder des Vereins aus. Hier spüre man die Leidenschaft für Fußball, Sport und die Gesellschaft. Der FC sei einer der größten Vereine im Markt Oberthulba mit einer langen Tradition und sei ein wichtiger Partner für den Markt Oberthulba. Er erinnerte sich zurück an seine Zeit als aktiver Fußballer und in der Vorstandschaft beim SV Hassenbach, da habe man schon etwas ehrfurchtsvoll auf den FC Thulba geschaut – insbesondere in der Landesligazeit. Das Ehrenamt war und bleibe die dynamische Kraft im Vereinssport und sei Dreh- und Angelpunkt in den Vereinen, ermutigte Götz den Weg weiter zu gehen und nicht nachzulassen beim Wirken für die Zukunft.
Er habe in letzter Zeit – gerade im Hammelburger Raum – viele 100. Geburtstage miterlebt, der FC Thulba sei dabei mit Abstand der fitteste Jubilar, sagte Stellvertretender Landrat Gotthard Schlereth nicht ohne schmunzeln. Er brachte den Dank der Gesellschaft für das vielfältige Engagement der Verantwortlichen im Verein zum Ausdruck. Im Sport sah er die Förderung der Diskussionen und der Meinungsbildung in einem demokratischen Umfeld, das gerade jetzt für Unterstützung sorgen könne, wo die Spannungen in Politik und Gesellschaft bedrohliche Tendenzen aufzeigen. Die Bürgerversammlungen im Sportheim in Thulba habe er stets als intensiven Austausch in einem meinungsstarken demokratischen Umfeld wahrgenommen. „Auch wenn die Meinungen nicht immer deckungsgleich waren, habe ich das Wechselspiel von Rede und Gegenrede als lebendig und respektvoll erlebt“, so Schlereth.
Manfred Manger wurde für 60 Jahre, Albert Manger für gar 70 Jahre Mitgliedschaft im Verein geehrt. Beide seien Aktivposten beim FC und beim Hallenbau als ausgezeichnete Persönlichkeiten geehrt worden, gab Werner bekannt. Der Vorsitzende nutze den Abend auch für die Gelegenheit, sich bei Firmen als Geschäftspartner und als Sponsoren zu bedanken. Einen runden Geburtstage feiern in diesem Jahr auch die Walking-Gruppe (25 Jahre), die Gruppe Sportabzeichen (35 Jahre) und 1974 ins Leben gerufen (und damit 50 Jahre) die Gymnastik Damen – ununterbrochen geleitet von Elisabeth Weigand. Hierfür gab es einen besonderen Applaus, ebenso wie für den Vortrag der Vereins-Hymne durch die Fußballer. Oft in der Kabine zum Besten gegeben hätten sie die Hymne durch viel Gesangs-Training „perfektioniert“, so Werner.
„Ein Verein sei immer auch Heimat, Kultur und sozialer Anlaufpunkt“, sagte BLSV-Kreisvorsitzender Martin Wende. Er fand lobende Worte für die Verantwortlichen im Verein, sie seien die tragende Säule. Es sei dem FC Thulba gelungen, die Jugend gut in den Verein einzubinden, meinte der Rhöner BFV-Kreisvorsitzende Rainer Lochmüller. Der FC sei in allen Bereichen gut aufgestellt. Er wünscht viele Zuschauende und sportliche Erfolge.
Die Vereins-Historie wurde nicht trocken und öde vorgelesen, sondern von Darstellern vorgetragen. „Habt ihr Lust mitzuspielen - 10 Pfennig im Monat und einmalig noch 50 Pfennig“, wurde zitiert. Es gab Daten und Bilder zur ersten Spielbetriebsteilnahme 1929 oder auch der ersten Meisterschaft in der Vereinsgeschichte im Jahr 1951. Im Anschluss überbrachten der Patenverein FC Victoria Untererthal, der Schützenverein Thulba – auch im Namen der Vereinsgemeinschaft Thulba – die SG Frankenbrunn/Obererthal/Thulba und die DJK Reith ihre Grüße und kleinen Gastgeschenke.
Das Aufgabenfeld des Vereins erstrecke sich auf Liegenschaften, Sport- und Wirtschaftsbetrieb. So mancher würde dem Verein hier mehr Aufmerksamkeit und mehr von seiner Freizeit zu teil werden lassen als das „Normalmitglied“. Ihr Einsatz sei vielseitig abrufbar und sie seien sich für keine Arbeit zu schade. Diese Ehrung erfuhren Stefan Armbruster, Lothar Hänelt, Bernd Huppmann, Walter Huppmann, Alex Klubertanz, Markus Klubertanz, Alfred Kolb, Bernd Ließ, Alex Muth, Helmut Neder, Michael Neder und Maria Wiesler.
Wenn es einen Vereins-Oskar gebe, würden wir ihn heute an vier Personen vergeben, leitete Werner eine besondere Ehrung ein. „Diese vier haben zusammen 119 Jahre Erfahrung in der Vorstandschaft, als Ehrenmitglied oder Ehrenvorsitzender“, stellte der Vorsitzende sie vor. Es sind Albert Klubertanz, Otto Knoblauch, Gottfried Kolb und Walter Manger. Abschließend bedankte sich Dietmar Werner bei allen Helferinnen und Helfern in Küche und Ausschank, für das Schmücken der Halle und allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben.
Auf dem Foto oben stehen v.l.: Dietmar Werner (1. Vorsitzender FC Thulba), Rainer Lochmüller (BFV-Kreis-Vorsitzender), Peter Schmitt (BFV-Gruppen-Spielleiter), Alexander Arnold (BFV-Gruppen-Schiedsrichterobmann der Gruppe Bad Kissingen), Thomas Kirchner (BFV-Kreis-Jugendleiter), Alice Bianca Diener (2. Vorsitzende FC Thulba), Martin Wende (BLSV) und Christof Wigand (2. Vorsitzender FC Thulba).
Text/Foto: Hilmar Ruppert