Im Rahmen der Aktion "Sport nach 1" fand anlässlich der EURO2024 ein so genannter "Doppelpass - Schule und Verein" mit dem Fokus Juniorinnenfußball bei den Würzburger Kickers statt. Mit am Bord war dabei auch der Bayerische Fußball-Verband (BFV) in Person des Vizepräsidenten und Bezirks-Vorsitzenden Jürgen Pfau, der den interessierten Zuhörenden von verschiedenen Angeboten zur Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs berichtete.
Die Kickers als Gastgeber waren bewusst gewählt worden - kann man beim ansässigen Nachwuchsförderzentrum doch auf sehr erfolgreiche Juniorinnen-Nachwuchsarbeit zurückschauen. Die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte wurde dabei aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und vorgestellt: Im Grußwort von Heinz Reinders, in der Keynote der 1. Vorsitzenden Gudrun Reinders sowie in der Talkrunde mit der FWK-Spielerin Karolina Sajevic und dem Leiter des Nachwuchsförderzentrums, Dr. Jonathan Rudingsdorfer.
Eine wichtige Rolle spielt die Kooperation mit Schulen - am Heuchelhof sowie mit der St. Ursula-Schule, die mit Sportlehrkraft Sandra Hornberger vertreten war. Auf diesem Weg werden - z.B. durch Sportarbeitsgemeinschaften (SAGs) und Ganztagsangeboten - Spielerinnen für den Verein gewonnen. „Sowohl die Fußball-SAG als auch die Ballsport-AG stoßen auf sehr großes Interesse bei unseren Schülerinnen und auch im Sportunterricht wird gerne Fußball gespielt“, sagte Hornberger, die auch die positiven sozialen Aspekte des Mannschaftssports hervorhob und sich von der Hausaufgabenunterstützung durch die FWK-Trainerinnen sehr angetan zeigte. Mittelfristig sei es das Ziel, Sportförderklassen einzurichten und auch gemeinsame Workshops anzubieten, zum Beispiel zu Themen wie gesunde Ernährung oder Umgang mit Leistungsdruck. Auch seitens der fußballbegeisterten Schulleiterin, die selbst Fußballtorhüterin war, werden sämtliche Projekte mit den Würzburger Kickers unterstützt: von der breitensportorientierten Ballsport-SAG angefangen, die Lust auf Bewegung machen soll, bis hin zur Teilnahme an den Mädchenfußballwettbewerben von "Jugend trainiert für Olympia".
Der BFV-Vizepräsident und -Bezirks-Vorsitzende Jürgen Pfau hob sowohl die Bedeutung der bevorstehenden Heim-EM als auch des Frauen- und Mädchenfußballs hervor. Vor diesem Hintergrund verwies er auf die zahlreichen Angebote zur Stärkung des Frauen- und Mädchenfußballs, die schon bestehen und von Verbandsseite angeboten werden. Dazu gehören u.a. die Kampagnen „Ballbina kickt“ und „Lasst sie spielen“, die sowohl kostenlose Ausbildungen für Trainerinnen als auch Schnuppertrainings für Mädchen beinhalten, das eigene DFB-Mädchenmobil und die Tage des Mädchenfußballs.
Diese Vorlage nahm auch der Sport-nach-1-Koordinator Andreas Süßmeier noch einmal auf und stellte in seinem Vortrag ausgewählte niederschwellige Schulaktionen wie beispielsweise das DFB-Schnupperabzeichen, den Sepp-Herberger-Tag oder das Ballhelden-Projekt als Initialzündung zur Anbahnung einer langfristigen Kooperation zwischen Schulen und Vereinen vor.
Moderator Achim Engelking bedankte sich bei allen Beteiligten für die interessanten Ausführungen und insbesondere bei Andreas Süßmeier für die Organisation im Vorfeld sowie beim FWK-Team für die Vorstellung der Schulkooperationen, die vielen praktischen Tipps und den Einblick in ihre Entstehungsgeschichte: „Die guten Praxisbeispiele der FWK haben eindrucksvoll gezeigt, welche Chancen und Möglichkeiten das Sport-nach-1-Modell für Schulen und Vereine bereits bietet und dass Schulen und Vereine im Schulterschluss auch zukünftig im Ganztag viel bewegen können!“
Fotos: Sport nach 1