Allzu viel zu kritisieren gab es nicht bei der diesjährigen Spielgruppentagung der Frauen. Helga Schmitt, die Vorsitzende des Bezirks-Frauen- und Mädchenausschusses, freute sich im voll besetzten Sportheim des TSV Prosselsheim über die zahlreiche Teilnahme der interessierten Vereinsvertreterinnen und –vertreter.
Die Saison 2018/19 verlief weitgehend zufriedenstellend, wenngleich es auch einige Rückzüge zu vermelden gab. Allerdings wurde auch der flexible Spielbetrieb (9 gegen 9) rege genutzt. Für die neue Saison 2019/20 können Vereine für die komplette Runde den Flex-Spielbetrieb anmelden oder – wie bisher – für einzelne Partien. Dies gab Helga Schmitt beim Tagesordnungspunkt „Neues aus dem Verbandsbereich“ bekannt. Positiv wurde auch die Neuerung, dass das Rückwechseln in allen Spielen auf Kreis- und Bezirksebene möglich ist, aufgenommen. Die BFMA-Vorsitzende gab weitere Erläuterung über den Einsatz von Juniorinnen bei den Frauen, der „technischen Zone“ und den Aufstiegsverzicht, der künftig spätestens eine Woche vor dem letzten Saisonspiel zu erklären ist.
Die Regeländerungen im Schiedsrichterbereich zum 1. Juli 2019 erklärte ausführlich und teils anhand von kurzen Videofilmen die Frauen-Schiedsrichter-Beauftragte und Vertreterin des Bezirks-Schiedsrichterausschusses, Julia Freimann, und machte gleichzeitig Werbung für die im Herbst in allen Schiedsrichtergruppen stattfindenden Neulingskurse.
Beim Auswechselvorgang soll der Spieler, der das Feld verlässt, dies über die nächstliegende Begrenzungslinie tun. Teamoffizielle, z. B. Trainer oder Betreuer, können vom Schiedsrichter künftig auch mit einer gelben, gelb-roten oder sogar roten Karte für ihr Fehlverhalten bestraft werden.
Findet im Strafraum ein Schiedsrichterball statt, wird dieser mit dem Torwart der verteidigenden Mannschaft durchgeführt. Julia Freimann gab zudem Erläuterungen zum Handspiel, der Ausführung von Freistößen mit Abstand zur Mauer, dass ein Abstoß nicht mehr aus dem Strafraum heraus gespielt werden muss und wie zu verfahren ist, wenn der der Ball den Schiedsrichter trifft. Denn der Schiedsrichter ist nicht mehr „Luft“; in diesem Fall wird das Spiel unterbrochen und mit einem SR-Ball fortgesetzt.
Der Bezirks-Vorsitzende Jürgen Pfau bedankte sich sowohl für das Engagement der Vereinstrainer und Betreuer als auch für den Einsatz der Mitglieder des BFMA. „Wir versuchen, den Fußball attraktiv zu halten“, sprach er die verschiedenen Bildungsangebote und Schulungen an, die die Vereine rege nutzen sollen. Er begrüßt die neuen Spielformen wie den Flex-Spielbetrieb.
Er sprach auch dem Trainer- und Betreuermangel an, deshalb werden Lehrgänge zur abgespeckten Trainerlizenz (16-20 Übungseinheiten) angeboten, um auch den Frauenfussball moderner und interessanter zu gestalten.
Jürgen Pfau referierte zudem über die EDV-Angebote des Bayerischen Fußball-Verbandes und appellierte an die Vereinsvertreter, die Möglichkeiten der BFV-App, der Video-App und die neue BFV-Team-App zu nutzen. Ab der neuen Saison stehen im Herren- und Frauenbereich auch BFV-Robotertexte zur Verfügung. Auch sprach er BFV-Widgets, Live-Ticker und eSports an. Am 6. August ging zudem die neue BFV-Homepage an den Start.
„Die Entwicklung war sehr erfreulich“, konnte Klaus Ullrich, Beisitzer des Bezirks-Sportgerichts, von einem erheblichen Rückgang der Sportgerichtsfälle berichten. Im Bereich des Bezirks-Sportgerichts sind die Fälle um 45 Prozent, im Bereich des Kreis-Sportgerichts gar um 50 Prozent zurückgegangen. Die meisten Fälle waren wegen Nichtantretens zu verzeichnen (Bezirksoberliga 6 Fälle; Bezirksligen 4 Fälle). Klaus Ullrich wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Vereine, die in der Vorrunde ein Auswärtsspiel bestritten haben, bei Nichtantritt des Gegners in der Rückrunde Fahrtkosten geltend machen können. Er hob die Mannschaften des SV Veitshöchheim und des SC Würzburg hervor, die Fairness bewiesen und „ihre Mannschaftsstärke der des Gegners angeglichen haben, wenn der Gegner wegen Verletzung in Unterzahl geriet“.
Zum Thema Fairness: Mit den Teams des TSV Keilberg (Bezirksoberliga), TSV Lengfeld (Bezirksligen) und dem TSV Prosselsheim 2 (Kreisligen) zeichneten Bezirksvorsitzender Jürgen Pfau und Helga Schmitt die fairsten Teams der Saison 2018/19 aus und überreichte einen Trikotsatz der Kulmbacher Brauerei.
„Alle Meister steigen auf.“ Die BFMA-Vorsitzende freute sich, dass sämtliche Meister ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen. Für die Saison war wieder ein Aufwärtstrend zu verzeichnen, es gingen 66 Meldungen ein – leider aber auch schon wieder zwei Rückzüge. Die Gruppeneinteilungen sowie der Rahmenterminkalender wurden veröffentlicht, die Entwürfe der Spielpläne an die Vereine versandt.
Erfreulich ist auch, dass im Pokalwettbewerb am 17./18. August in allen Kreisen Halbfinalspiele stattfinden. Am 24./25. August werden die Kreispokalfinals ausgetragen, die jeweiligen Kreissieger qualifizieren sich für das Achtelfinale auf Bezirksebene am 3. Oktober. Für die Hallensaison sind noch bis zum 15. September Meldungen möglich.
Mit der Bitte, auch an den Nachwuchs zu denken und im Mädchenbereich Aktionen wie „Ballbina kickt“, „Tag des Mädchenfußballs“ zu nutzen und dem Wunsch an die Vereine für eine erfolgreiche und verletzungsfreie Saison, beendete Helga Schmitt eine harmonisch verlaufende Spielgruppentagung.