Die höchste Auszeichnung, die der Bayerische Fußball-Verband an seine über 4.500 Vereine derzeit verleihen kann, ist sein Gütesiegel. Als erster Verein im Fußballkreis Donau (dieser umfasst die politischen Landkreise Donau-Ries, Dillingen und Günzburg) hat nun der FSV Reimlingen diese Auszeichnung erhalten. Zum Festakt in der Kulturetage des Reimlinger Schlosses fanden sich auch einige Ehrengäste aus Sport und Politik ein.
Markus Rathgeber, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit und Vereins-Ehrenamtsbeauftragter des FSV Reimlingen in Personalunion, übernahm die Begrüßung der Ehrengäste. Die Liste reichte von MdB Christoph Schmid bis zu Reimlingens 1. Bürgermeister Jürgen Leberle und 2. Bürgermeisterin Renate Kohnle. Spielleiter Wolfgang Beck war erkrankt und Schiedsrichterobmann Tobias Heuberger hatte ein Landesligaspiel in Schwaig bei Nürnberg zu leiten. Besonders begrüßt wurden Reimlingens Ehrenbürger Pater Andreas Sauter, die Gründungsmitglieder Alois Bibl, Walter Keller, Ulrich Lasser, Alban Ott, Lorenz Ott, Georg Strobel, sowie die Ehrenmitglieder Georg Strobel, Lorenz Hurler, Hans Rathgeber, Erwin Ritz, Georg Wörle und Georg Tischinger, sowie der ehemalige Vorstand Helmut Sobek. In seinem Grußwort erklärte Reimlingens 1. Bürgermeister Jürgen Leberle, dass er bereits der dritten Ehrung seitens des FSV beiwohne. Er stellte zwei Merkmale heraus, die den Sportverein zu dem gemacht haben was er ist: zum einen die seit Jahren herausragende Jugendarbeit mit sehr engagierten Übungsleitern. „Gerade die letzten eineinhalb Jahre haben gezeigt, welche soziale und gesellschaftliche Bedeutung Jugendarbeit hat“, so Leberle. Zum anderen sei der FSV ein sehr verlässlicher Partner für die ganze Gemeinschaft im Dorf, geprägt vom Miteinander und gegenseitigem Vertrauen. „Der FSV hat diese Auszeichnung mehr als verdient“, so der Bürgermeister. MdB Christoph Schmid sagte: „Es ist gut einfach Danke zu sagen für das was in den Vereinen, vor allem im Ehrenamt geleistet wird. Man darf zurecht stolz auf das sein, was man gemeinsam geleistet hat, sei es nun in der Jugendarbeit oder am messbaren sportlichen Erfolg.“ Der Verein mache aber mehr als nur Fußball. Man lerne das gemeinsame Gewinnen, aber man lerne auch mit Niederlagen umzugehen, so Schmid.
Markus Rathgeber dankte allen Helfern, die im Hintergrund einen reibungslosen Spielbetrieb möglich machen. Ein besonderes Anliegen war FSV-Vorstand Rathgeber auch der Dank an Susanne Rathgeber, die als Jugendleiterin kürzlich eine DFB-Sonderehrung erhalten hatte. Er listete auch die Verdienste auf, die zur Ehrung geführt haben. Der FSV Reimlingen nutzte den Anlass, sich bei mehreren Mitgliedern öffentlich zu bedanken. Im Einzelnen waren es Sabine und Rudi Meißner, Waltraud Helmschrott, Reiner Grimm, Andreas Müller, Andreas Schlander, Marco Bibl und Martin Helmschrott. Besondere Dankesworte richtete Markus Rathgeber an Jugendleiter Daniel Böhm, sowie an den Kapitän der 1. Mannschaft und Trainer der Damenmannschaft Dominik Kohnle mit Mutter Renate Kohnle. Er listete auch bei jeder einzelnen Person die Verdienste auf. Weibliche Geehrte erhielten einen Blumenstrauß, Männer einen Geschenkkorb. Der FSV hatte in den letzten Jahren große Probleme mit der Wasserversorgung des Sportgeländes. Dieses nicht ganz einfache Projekt wurde seitens der Gemeinde unterstützt. Speziell folgende Personen brachten sich ein: Wolfgang Wörle, Erwin Ritz, Georg Wörle, Dieter Hackenberg, Georg Stelzle, Xaver Tischinger und Rudi Meißner. Verhindert war Anton Keplinger. Nach der Überreichung der Ernennungsurkunden zu Ehrenmitgliedern an Xaver Tischinger und Georg Stelzle ergriff Bürgermeister Jürgen Leberle das Wort und überraschte Markus Rathgeber mit der Ernennung zum Ehrenmitglied. „Wir wissen alle was du in den letzten Jahren für den Verein gemacht hast. Eine Seite hätte gar nicht ausgereicht um die ganzen Verdienste aufzuzählen“, so der Rathauschef. Leberle überreichte Rathgeber, der seit März 2000 als damals 28-jähriger Vorstand wurde, die Urkunde und der komplette Saal erhob sich Beifall klatschend von den Sitzen. Im letzten Programmpunkt überreichte der Kreisehrenamtsbeauftragte Josef Wiedemann das Gütesiegel an den FSV Reimlingen. „Mit Freude sehe ich wie euer Verein funktioniert, wie viel Engagement gezeigt wird und wieviel ehrenamtliche Tätigkeiten geleistet werden. Dieses Prädikat ist gegliedert in vier Kategorien: Ehrenamt, Jugendarbeit, Breitensport und Prävention. Der FSV ist bestens aufgestellt, da mache ich mir keine Gedanken“, erklärte Wiedemann. Er erinnerte an die Gründung des Vereins am 7. April 1958 im Gasthaus Braun. „Ihr könnt auf das, was in den letzten 63 Jahren geleistet wurde, Stolz sein. Lasst uns diese fruchtbare Zusammenarbeit gemeinsam fortführen“, richtete er diese Bitte an die Vereinsmitglieder. Die höchste Auszeichnung, die der BFV vergibt, überreichte Kreis-Ehrenamtsbeauftragter Josef Wiedemann an den FSV-Ehrenamtsbeauftragten Markus Rathgeber. Wiedemann rühmte die Jugendarbeit und das ehrenamtliche Engagement in allen Bereichen. „Fast alle geforderten Kriterien wurden erfüllt. Das Ehrenamt ist im FSV gelebte Solidarität. Dieser Verein ist Premium“, erklärte Wiedemann. "Ein Verein, der so viel Engagement zeigt, in dem der Jugend- und Breitensport großgeschrieben wird, hat es verdient mit dem Gütesiegel ausgezeichnet zu werden." Die kurzweilige Veranstaltung, in der immer wieder zum Ausdruck kam, dass es sich beim FSV um eine große Sportfamilie handelt, endete mit dem gemeinsam gesungenen Vereinslied „Weiß und Blau sind unsre Fahnen“. Anschließend fanden noch bei einem kleinen Imbiss gute und informative Gespräche statt. Sehr gelungen war die Untermalung des Abends durch ein Quintett der Musikkapelle Reimlingen unter der Leitung von Johannes Endmeier.
Die FSV-Fußballer nahmen den Verleihungsabend zum Anlass ihrerseits verdiente und langjährige Mitglieder auszuzeichnen und zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Die Beschlüsse hierzu erfolgten in der Vorstandsitzung am 6. Oktober. Die Ehefrauen Conny Tischinger und Monika Stelzle erhielten einen Blumenstrauß überreicht. „Wir sind dankbar solche Personen in unseren Reihen zu wissen“, sagte der Vereinsehrenamtsbeauftragte Rathgeber.
Die Geehrten:
Xaver Tischinger (75): Er trat am 1. Januar 1961 im Alter von 15 Jahren dem FSV bei. Sein Vater Xaver war im Anschluss acht Jahre Vorstand des Vereins. Xaver junior spielte ab diesem Zeitpunkt in der Jugend und später als Linksfuß in der ersten und zweiten Mannschaft des FSV. Die Tätigkeiten, die er für den FSV ausübte: 1986 Betreuung der AH-Mannschaft, 1991 bis 1995 Betreuer der A-Junioren, Mithilfe beim Bau des heutigen Hauptspielfelds Ende der 80er Jahre, Organisation und Mithilfe Tribünenbau Hauptspielfeld, Verantwortlich für Erstellung Parkplatz Sportgelände, Mitarbeit beim Sportheimbau 2006 bis 2008, Erneuerung der Außenanlagen nach Fertigstellung Umbau Sportheim, Vorarbeiter beim Projekt Wasserzuleitung.
Georg Stelzle (58): Er trat am 24. Oktober 1993 dem FSV bei. Er ist keiner, der im Vordergrund steht, deshalb hat er auch nie ein offizielles Amt beim FSV bekleidet. Umso wertvoller ist einzuschätzen was er in den letzten 30 Jahren für den Verein geleistet hat. Seine Tätigkeiten, die er für den FSV ausführte waren vielfältig: Hervorragende Betreuung und Bewirtschaftung des Sportheims während eines Zeitraums von vier Jahren, zusammen mit seiner Gattin Monika. Verantwortlich während der Bauphase für die Gewerke Heizung, Sanitär und Lüftung, oftmalige Reparatur an den Bewässerungsanlagen, Reparatur- und Schweißarbeiten an den Geräten und Maschinen, Mitarbeit beim Projekt Wasserzuleitung.
(jais)