Runder Tisch zum Thema Schiedsrichter – „Wertschätzung fehlt“
Im Rahmen der BFV-Kampagne „Pro Amateurfußball“ gab es im Fußballkreis Inn-Salzach wieder einen Runden Tisch. Zum Thema „Erhalt und Gewinnung“ von Schiedsrichtern waren 29 Vertreter von 17 Vereinen der Einladung in Sportheim nach Pittenhart gefolgt, hier waren die selbst Aktive Rebekka Redinger (Altötting) und Horst Schäfer vom Verbandsspiel-Ausschuss aus Friedberg die Refernten, die Kreisvorsitzende Carmen Jutta Gardill hatte bei „Ihrem Heimspiel“ die Gäste begrüßt und auch mit Jugendleiterin Katja Karl und Abteilungsleiter Michael Reitmeier für eine tolle Atmosphäre gesorgt.
Es gab mehrere Themen zu behandeln, vom Erhalt bis zur Gewinnung der Unparteiischen, das Verhältnis zwischen den Vereinen und dem Schiedsrichter, „Tausche Spielerpass gegen Schiedsrichterausweis“ und die bessere Integration in die Vereine wird nicht nur gewünscht, auch gefordert. „Es sind schon viele gute Sachen aus den runden Tischen entstanden“, weiß Schäfer aus Erfahrung, der 24 Jahre lang Lehrwart in der SRG Augsburg war. Ich kenne die Probleme der kleinen Vereine.
Er schritt auch gleich zu den nackten Fakten: Viele Schiedsrichter sind 50 Jahre und älter, im der Saison 2017/18 konnten im Bezirk Oberbayern 110 Spiele nicht besetzt werden und die Vereine mussten 136.000 € Ausfallgebühren bezahlen. 65 von 817 Vereinen haben gar keinen Schiedsrichter. Als anrechenbarer Schiedsrichter gilt, wer in der Saison 15 Spiel pfeift und fünf Lehrabende besucht.
Es wird schon viel unternommen, um wieder die Zahl der 23. Männer steigen zu lassen. Von Online-Lehrgängen, den Wochenendkursen mit geringem Zeitaufwand, dem Crash-Lehrgang zum Kleinfeld und dem Tandem-Schiedsrichter. Ein Schiedsrichter erlernt auch die Sekundärtugenden für das Leben (Beruf/Schule/Studium) und hilft dabei bei Bewerbungen. Ein erstes Ziel der Verbandsfunktionäre wäre ein Vereins-Schiedsrichter-Beauftragter. Hierzu wurde die Arbeitsgruppe 11 (AG11) gegründet. „Das Miteinander ist keine Einbahnstraße“, so die Forderung der drei Funktionäre.
Der Schiedsrichter muss wieder bessere Akzeptanz finden, die Wertschätzung, so kam es an dem Abend heraus, ist komplett verloren gegangen, so nach dem Motto: „Alle dürfen Fehler machen, nur der Schiedsrichter nicht!“
Lösungen hatten die Vereinsvertreter einige parat, die jetzt als Anregung gesammelt werden und dann mit allen runden Tischen zu dem Thema ausgearbeitet und bewertet werden. Die eine oder andere Umsetzung erhoffen sich nicht nur der Funktionäre. Haupt (Kritik)-Punkt war die nicht Besetzung der C-Klassen als Pilotprojekt in der laufenden Saison und auch der Umgang mit den Unparteiischen Seitens der Trainer und der Eltern. Von der Regelkunde ab den C-Junioren, über einen Vereins-Schiedsrichter (für die C-Klasse) über die Anwerbung in den Schulen, die Palette der Anregungen reichte an diesem Abend weit. – td