Die Fußballabteilung des TSV Vilsbiburg wurde 2020 100 Jahre alt. Leider mussten die geplanten Jubiläumsveranstaltungen aufgrund der Coronapandemie abgesagt werden. Auch 2021 war es nicht möglich die Feierlichkeiten abzuhalten. Doch aufgeschoben ist nicht ganz aufgehoben. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des TSV Vilsbiburg verlieh nun der Ehrenamtsbeauftragte für Niederbayern West, Rudolf Hamberger die Ehrenplakette des DFB. Abteilungsleiter Josef Perzl und TSV-Vorstand Thomas Schmideder durften sich auch über einen Geldgutschein des DFB und einen Spielball des BFV freuen.
Beim TSV setzt man personell auf Kontinuität, das bewies die Wiederwahl von nahezu der kompletten bisherigen Vorstandschaft. Organisatorisch stehen den Sportlern in der Stadt jedoch turbulente Jahre bevor, wie auf der Hauptversammlung am Donnerstag deutlich wurde: Die im Jahr 2023 beginnende Sanierung der Vilstalhalle macht ein Ausweichen in andere Sportstätten unabdingbar, wie TSV-Vorstandssprecher Thomas Schmideder deutlich machte.
Die Zeiten ändern sich: Als vor zwei Jahren mit der erstmaligen Wahl einer teambasierten Vorstandschaft neue Wege beim größten Verein der Stadt beschritten wurden, dominierten strenge Abstands- und Hygieneregeln die Versammlung. Bei der Wiederwahl am Donnerstag ging es unkompliziert zu, nicht nur bezüglich des weggefallenen Corona-Regiments: Die einzelnen Positionen wurden per Akklamation gewählt, so dass nach wenigen Minuten das neue Personaltableau feststand: Vorstand Organisation Thomas Schmideder, Vorstand Marketing Michael Mayr, Vorstand Liegenschaften Hans Brandmeier, Vorstand Finanzen Hermann Mayr, neu im Amt des Vorstands Sport ist Katrin Brambs. Außerdem wurde eine Reihe von Beisitzern gewählt. Beisitzer Organisation Tizian Riedl und Bernhard Pannermayr, Beisitzerin Marketing Andrea Soller, Beisitzer Liegeschaften Christian Klose und Josef Perzl, Beisitzer Sport Christian Meinl und Lisa Ebbers.
Vor den Wahlen hatte Thomas Schmideder im Namen des Vorstands-Teams einerseits auf die Zeit seit der letzten Hauptversammlung im vergangenen Oktober zurückgeblickt und andererseits eine Vorschau auf kommende Themen unternommen. Im Rückblick erinnerte Schmideder daran, dass man auf einen Antrag von Ehrenvorsitzendem Friedhelm Eggemann hin eine Neubewertung des Baus einer Tribüne am Fußballfeld vorgenommen habe. Gleichzeitig habe die Stadt dafür Geld aus dem Manfred-Paech-Fonds freigegeben. „Wir wollen heuer noch sehr weit kommen mit dem Tribünenbau. Eine erste Feuertaufe hat sie beim Auftaktspiel der Fußballer in der Kreisliga schon erlebt.“ Fertig werde die Tribüne nächstes Jahr, man hoffe noch auf Spenden für das Bauvorhaben, warb Schmideder um monetäre Unterstützung.
„Es bewegt sich wieder was beim TSV“
Über den Winter und bis ins Frühjahr hinein habe Corona den Sportbetrieb beeinträchtigt. „Mit ständig wechselnden Regularien“, wie Schmideder anmerkte. Mittlerweile bewege sich jedoch wieder etwas beim TSV. So wurde an die Bayerischen Meisterschaften im turnerischen Mehrkampf erinnert, an den „Tag des Sports“, bei dem im Juli 369 Teilnehmer und über 500 Besucher die Abteilungen und ihre Angebote kennenlernen konnten.
Auch baulich bewege sich etwas auf dem TSV-Gelände. Mit einem finanziellen Aufwand von rund 70 000 Euro entstehen neue LED-Flutlichtmasten, die Dachsanierung am Tennisheim schlägt mit rund 82 000 Euro zu Buche und die neue Fußball-Tribüne kostet etwa 180 000 Euro. Für den Sommer 2023 kündigte Thomas Schmideder den Beginn der Bauarbeiten für die neue Vilstalhalle an. „Ab diesem Zeitpunkt ist keine Nutzung der Hallen mehr möglich.“ Es habe schon viele Gespräche und Planungen gegeben, wie man den Sport- und Übungsbetrieb in dieser Phase organisieren kann. Gemeinsam mit den Roten Raben will man beim Landkreis vorstellig werden, um die neue Doppelturnhalle von Realschule und Gymnasium während der Bauphase exklusiv dem TSV und den Raben zur Verfügung zu stellen. Überdies verliere man mit Beginn der Hallen-Bauarbeiten die Umkleiden und Sanitäranlagen für das Freigelände. „Es ist also noch richtig viel Arbeit in der nächsten Zeit für die Planung dieser Phase.“ Im Jahr 2025 rechne man mit der Fertigstellung der neuen Halle.
Besondere Ehrung für die Fußballabteilung
Ihre Verbundenheit mit dem TSV drückten in Grußworten Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, stellvertretender Landrat Rudolf Lehner und der Landshuter BLSV-Kreisvorsitzende Andreas Klinger aus.
Eine besondere Ehrung nahm schließlich noch Kreis-Ehrenamtsbeauftragter Rudolf Hamberger vom Bayerischen Fußball-Verband vor. Er gratulierte der Fußballabteilung zu ihrem 100-jährigen Bestehen, das sie bereits 2020 feiern konnte. Wie Abteilungsleiter Josef Perzl dazu ausführte, hätte man eigentlich 2020 eine große Jubiläumsfeier geplant gehabt, die man absagen musste. Auch 2021 habe man eine Nachhol-Feier abgesagt und für 2022 erst gar nicht mehr geplant. Aber über die Ehrung freuten sich Perzl und Thomas Schmideder natürlich trotzdem.