Er will Platz machen für den Nachwuchs: Max Frank aus Waldkirchen hat sich entschieden, nach 30 Jahren als Fußball-Schiedsrichter kürzer zu treten. Am Sonntag leitete der 52-Jährige, der für den FC Büchlberg pfeift, sein letztes Kreisliga-Spiel beim 2:3 im Derby zwischen dem TSV Mauth und SV Hohenau vor 600 Zuschauern. Frank wird weiterhin als Referee aushelfen und seine Gruppe Wolfstein unterstützen, doch im Sinne der Familie versuchen, den Zeitaufwand zu minieren. Ein Schritt, der ihm nicht leicht gefallen ist, schließlich hat er als Unparteiischer viele schöne Erfahrungen gemacht, die der frühere Kicker der DJK Karlsbach, SV Röhrnbach und des FC Büchlberg im Interview Revue passieren lässt.
Herr Frank, Sie haben sich wirklich mit einem Paukenschlag aus der Kreisliga verabschiedet: Spielentscheidender Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit. Was ist Ihnen dabei durch den Kopf gegangen?
Max Frank: Es war noch knapp in der regulären Spielzeit. Ich war mir sofort sicher, dass es Elfmeter ist. Ich stand etwa zehn Meter vom Foul entfernt und mein Assistent Jakob Putz hat es mir gleich bestätigt. Die Spieler wussten es eigentlich auch, aber es ist natürlich klar, dass sie in diesem Moment frustriert sind und reklamieren.
Warum hören Sie denn eigentlich mit 52 Jahren als Kreisliga-Schiedsrichter auf?
Frank: Seit 30 Jahren bin ich jetzt Schiedsrichter und die letzten zehn, 15 Jahren waren schon extrem. Ich bin nach wie vor sehr gerne Schiedsrichter und werde weiterhin pfeifen. Zum Beispiel nächstes Wochenende leite ich wieder zwei Spiele, aber ich möchte nicht mehr den großen Zeitaufwand. Den hast mit einem Gespann oder als Assistent in Bayern- oder Landesliga. Das möchte ich nicht mehr. Ich bin vor zwei Jahren nochmal Vater geworden und will mehr Zeit mit meiner Tochter, meiner Familie verbringen. Ehrlich gesagt, ist mir die Entscheidung aber nicht leicht gefallen. Ich bin schon gerne Schiedsrichter.
Man hört es. Sie sind ja auch nicht nur als Schiedsrichter auf dem Platz im Einsatz, sondern engagieren sich auch seit Jahren in der Gruppe Wolfstein.
Frank: Bis 2022 bin ich als stellvertretender Obmann gewählt. Meine dritte Amtsperiode in dieser Funktion. Außerdem teile ich die Schiedsrichter für die Herren-Spiele ein. Da kommt schon was zusammen, zehn bis 15 Stunden Aufwand pro Woche und täglich hab ich irgendwie mit der Schiedsrichterei zu tun.