Der FC Ingolstadt 04 komplettiert das Drittligisten-Trio im Toto-Pokal-Achtelfinale: Während der TSV 1860 München (10:0 beim FC Thalhofen) und die SpVgg Unterhaching (9:1 beim SV Hutthurm) bereits in der Vorwoche ihre Zweitrundenaufgaben souverän gelöst hatten, zog jetzt auch der Titelverteidiger um FCI-Trainerin Sabrina Wittmann mit einem standesgemäßen 4:0 (3:0)-Erfolg vor rund 700 Besucherinnen und Besuchern beim Aschaffenburger Toto-Pokal-Kreissieger DJK Hain nach. Die Tür zur Runde der letzten 16 Teams (3. September 2024) blieb indes überraschend für die Regionalligisten SpVgg Bayreuth und den SV Wacker Burghausen verschlossen.
Die Ziehung der Achtelfinalpaarungen findet bereits an diesem Donnerstag (22. August) im Münchner „Haus des Fußballs“ statt und ist ab 18 Uhr auf dem BFV-YouTube-Kanal zu sehen.
Es war in Regensburg eine echte Achterbahn der Gefühle mit dickem Happy End für den Underdog: Der SV Fortuna wartet in dieser Spielzeit der Bayernliga Nord zwar weiter auf seinen ersten Dreier, doch der Toto-Pokal-Wettbewerb entpuppt sich mehr und mehr als echter Stimmungsaufheller. Die Oberpfälzer um Trainer Arber Morina sorgten für die Überraschung in der 2. Hauptrunde und schalteten Regionalligist SpVgg Bayreuth am Ende deutlich mit 5:2 aus.
„Eine coole Sache“, sagte SV-Coach Morina, „wir haben uns nicht versteckt und am Ende auch verdient gewonnen. Herzlichen Glückwunsch an mein Team, in dem sich viele jetzt einen Drittligisten in der nächsten Runde wünschen. Wenn es nach mir geht, dann würde ich gerne gegen Vilzing spielen, dort kenne ich einige Jungs. Das wäre mein Traumlos!“
Fabian Ziegler (18.) und Jason Sarajlic (28.) brachten die Gastgeber mit 2:0 in Führung, ehe die „Oldschdod“ nach der Pause durch Edwin Schwarz (47.) und den bereits nach 36 Minuten eingewechselten Patrick Görtler (58.) zum Ausgleich gelangten. Es schien so, als könnten die Gäste aus Oberfranken den Betriebsunfall aus dem ersten Durchgang noch reparieren, hatten die Rechnung aber ohne die Fortunen gemacht: Die zündeten ein wahres Feuerwerk! Mario Baldauf (64.), Steven Rank (73.) und Lukas Da Silva Freundorfer (89.) sorgten mit ihren Toren für den auch in der Höhe überraschenden 5:3-Coup.
Ein solcher gelang indes auch Bayernligist FC Deisenhofen vor den Toren Münchens mit einem 7:6-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen den SV Wacker Burghausen. Die Hausherren gingen nach einer Viertelstunde durch Lukas Kretzschmar in Führung und wussten diese bis kurz vor Schluss zu behaupten. Doch dann schlug Daniel Bares für den aktuellen Tabellendritten der Regionalliga Bayern zu und rettete Wacker ins Elfmeterschießen, in dem es Georg Jungkunz vorbehalten war, die Überraschung vom Punkt aus perfekt zu machen, weil der anschließende Elfer von Burghausen vom Innenpfosten aus den Weg nicht über die Linie schaffte. Perfekt war der große Coup des FC Deisenhofen.
„Es ist einfach nur überragend, wenn du am Ende das Ding im Elfmeterschießen gewinnst“, sagte FC-Trainer Andreas Pummer: „Dickes Kompliment an mein Team, einige Jungs sind heute über sich hinausgewachsen. Wir hatten mehrmals die Chance zum 2:0, aber dann wurde hinten raus die Luft immer dünner. Wir haben aber konsequent dagegengehalten und wurden dafür auch belohnt.“ Auf einen Wunschgegner fürs Achtelfinale wollte sich Pummer indes nicht festlegen: „Dafür bin ich schon zu lange dabei, um zu wissen, dass das kein Wunschkonzert ist. Wir nehmen es so, wie es kommt!“
Mit dem SC Eltersdorf (5:0 gegen Bayernligist Münchberg) und dem FC Memmingen (2:0 beim Landesligisten TSV Aindling) haben zudem zwei weitere Bayernligisten das Ticket für die Teilnahme an der nächsten Runde gelöst.
Die Sensation blieb dem letzten im Wettbewerb verbliebenen Kreissieger DJK Hain indes gegen den FC Ingolstadt 04 verwehrt. Der Drittligist agierte beim Landesligisten im Spessart souverän und kam drei Tage nach dem DFB-Pokal-Erstrunden-Aus gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern (1:2) durch Tore von Davide Sekulovic (24.), Tim Heike (34.), Ognjen Drakulic (35.) vor und Valentin Hoti (80.) nach der Pause zu einem ungefährdeten 4:0 (3:0)-Erfolg.
Alles andere als ungefährdet war das Weiterkommen von Regionalligist Türkgücü München, der vom TSV 1861 Nördlingen ins Elfmeterschießen gezwungen wurde. Der Tabellen-Neunte der Bayernliga Süd war nach 52 Minuten sogar durch Jan Reicherzer in Führung gegangen, die aber Emre Tunc (55.) postwendend zu egalisieren wusste. So blieb es beim 1:1 nach 90 Minuten, vom Punkt hatten die Münchner schließlich die besseren Nerven. Tunc war es, der den letzten Elfmeter zum 7:6-Endstand in den Maschen versenkte.
Ebenfalls im Achtelfinale stehen die Regionalligisten SpVgg Ansbach (1:0 beim Landesligisten FSV Stadeln), TSV Buchbach (3:2 beim Bayernligisten FC Schalding-Heining), DJK Vilzing (7:0 beim Landesligisten TSV Buch), SpVgg Hankofen-Hailing (2:0 beim Landesligisten TSV 1880 Wasserburg) und der FV Illertissen (4:0 beim Bayernligisten TSV Grünwald), die ihren Favoritenrollen gerecht wurden.
Das gelang der Bamberger Eintracht als Regionalligist im Stadtdderby gegen die zwei Klassen tiefer angesiedelte DJK Don Bosco erst sehr spät: David Lang drehte die Partie mit seinem Doppelpack (50., 90.+2/Elfmeter) und verhalf so dem Favoriten gerade noch rechtzeitig ins Achtelfinale. Vor den Augen von Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke waren die Hausherren zunächst durch Sayko Trawally (13.) in Führung gegangen, ehe die Eintracht nach dem Seitentausch dank des 23 Jahren alten Mittelstürmers David Lang den Spieß umdrehte.
Eine enge Kiste war das Regionalliga-interne Unterfranken-Duell zwischen den Würzburger Kickers und der Aschaffenburger Viktoria, das nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit im Elfmeterschießen entschieden werden musste. FWK-Keeper Vincent Friedsam avancierte dabei am heimischen Dallenberg zum Matchwinner, nachdem er den Strafstoß von Gianluca Schäfer parierte und dem Vorjahresfinalisten so zum 6:5-Sieg verhalf.
Beim ebenfalls rein unterfränkischen Kräftemessen zweier Regionalligisten vor über 1500 Zuschauerinnen und Zuschauern im Sachs-Stadion zwischen dem 1. FC Schweinfurt 05 und dem TSV Aubstadt war es Martin Thomann vorbehalten, in der 77. Minute den 2:1-Siegtreffer für die „Schnüdel“ zu erzielen.