Die sensationelle Siegesserie des FV Illertissen ist gerissen, der FC Ingolstadt 04 darf indes vom ersten Toto-Pokal-Sieg seiner Vereinsgeschichte träumen: Die Schanzer setzten sich mit 4:1 (2:0) beim Titelverteidiger durch und folgen damit dem FC Würzburger Kickers ins Endspiel, das am 25. Mai 2024 am Würzburger Dallenberg ausgetragen wird.
Für den amtierenden Toto-Pokal-Gewinner Illertissen endete mit der Vorschlussrunden-Niederlage eine sagenhafte Serie von 14 Siegen in Serie. Letztmals hatte der Regionalligist am 27. Juni 2021 ein Toto-Pokal-Spiel verloren, es war seinerzeit das Endspiel gegen Türkgücü München (7:8 n. E.), 2022 und 2023 blieb der silberne Henkeltopf in der Vöhlinstadt.
Dieser Pott wandert nun in jedem Falle in andere Hände. Drittligist FC Ingolstadt 04 hat den Toto-Pokal bis dato noch nicht gewinnen können, scheiterte im Vorjahr an gleicher Stelle in Illertissen im Endspiel und bekommt es jetzt mit den Würzburger Kickers zu tun, die sich in ihrem Halbfinale mit 1:0 (0:0) beim Bayernligisten FC Pipinsried durchgesetzt hatte. Die Rothosen genießen im Endspiel gegen die Schanzer Heimrecht.
Exakt 311 Tage nach der 3:4-Endspielnniederlage nach Elfmeterschießen an gleicher Stätte glückte dem FC Ingolstadt 04 die Revanche beim FV Illertissen. Vor 375 Zuschauerinnen und Zuschauern im Vöhlinstadion erzielten Benjamin Kanuric (34.), David Kopacz (39.), Pascal Testroet (58., Foulelfmeter) sowie Jannik Mause (85.) die Tore für den Favoriten, Illertissen gelang durch Furkan Kircicek der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:3 (81.).
„Wir wollten hier heute nicht wieder einen Pokalfight erleben, sondern in der regulären Spielzeit gewinnen. Das haben wir geschafft“, sagte Ingolstadts Trainer Michael Köllner sichtlich erleichtert.
Der Drittligist fand sich bis zum Doppelschlag nach einer guten halben Stunde nicht in seiner Rolle als Favorit zurecht. Den Ton gaben die Schützlinge von FVI-Trainer Holger Bachthaler an, verpassten es aber, die Weichen früh auf den nächsten Pokal-Coup zu stellen: Tobias Rühle (3.) und David Udogu (12.) fanden ihren Meister bei besten Gelegenheiten in FC-Keeper Marius Funk. „Wir haben die ersten 30 Minuten sehr gut gespielt und das Spiel dominiert“, sagte Bachthaler richtigerweise.
Bei nasskaltem Wetter gab’s für die Hausherren dennoch die kalte Dusche – Marcel Costly bediente Kanuric, der am langen Pfosten lauerte und die Kugel nur einzuschieben hatte. Nur fünf Minuten später traf Kopacz zum zweiten Gäste-Treffer, wieder hatte Costly den Vorbereiter gegeben.
Von diesem Doppelschlag sollte sich der Titelverteidiger nicht mehr erholen, letzte Zweifel am Weiterkommen des Drittligisten aus Ingolstadt beseitigte nach einer knappen Stunde Pascal Testroet mit seinem verwandelten Strafstoß. Daran änderte auch Furkan Kircicek nichts, der zwar für Illertissen noch auf 1:3 verkürzte, doch Mause stellte schließlich den alten Abstand wieder her. „Ingolstadt hat seine ersten beiden Chancen eiskalt genutzt, das zeigt die Klasse. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und alles probiert, schlussendlich hat Ingolstadt hier aber verdient gewonnen“, sagte FVI-Coach Bachthaler.
Das Finale in Würzburg ist für das Team von FC-Trainer Michael Köllner nach 2023 und 2005 (0:2 gegen den SSV Jahn Regensburg) die insgesamt dritte Toto-Pokal-Finalteilnahme, gewonnen haben die Schanzer die Trophäe bis dato noch nicht. Würzburg schnappte sich den Toto-Pokal insgesamt bereits dreimal (2014, 2016, 2019).