Türkgücü München oder FC Ingolstadt 04: Wer löst das letzte Ticket für das Halbfinale im Toto-Pokal-Wettbewerb 2023/24? Am Mittwochabend (28. Februar) kommt es nun zum verzögerten Viertelfinal-Showdown zwischen dem Regionalligisten aus der Landeshauptstadt und den Schanzern aus der 3. Liga. Anpfiff der Partie, die eigentlich bereits am 18. November 2023 hätte ausgetragen werden sollen, jedoch seinerzeit aufgrund der witterungsbedingten Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden musste, ist um 18.30 Uhr.
Etwas kurios mutet der Austragungsort des Viertelfinals an: Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hatte die Partie zunächst im Stadion an der Grünwalder Straße in München – neben dem Sportpark in Heimstetten eine der beiden Regionalliga-Heimspielstätten von Türkgücü München – angesetzt, gespielt wird nun aber im Stadion des mittelfränkischen Bezirksligisten SV Seligenporten. Der Ortswechsel fußt auf einem Türkgücü-Antrag, dem der BFV stattgegeben hat.
„Die Durchführungsbestimmungen für den laufenden Wettbewerb lassen das auch zu, weil hier bezüglich der Örtlichkeit keine Regelungen getroffen sind. Das ist insbesondere dem Blick auf die an der Hauptrunde teilnehmenden Kreis-Pokalsieger aus den unteren Spielklassen geschuldet“, sagt Verbands-Spielleiter Josef Janker. Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der im BFV-Präsidium den Spielbetrieb im Freistaat verantwortet, betont, „dass dieser Antrag absolut rechtens war und wir in der aktuellen Rechtslage auch nur zustimmen konnten. Wir vertreten dennoch die Auffassung, dass Heimspiele nicht 150 und mehr Kilometer vom angestammten Austragungsort entfernt stattfinden dürfen. Das trifft den Geist des Wettbewerbs nicht. Wenngleich es unser Ansinnen ist, Statuten eher zu vereinfachen und weiter zu entschlacken, werden wir mit dieser gemachten Erfahrung die Durchführungsbestimmungen für die neue Toto-Pokal-Saison in diesem Punkt entsprechend anpassen“.
Rein sportlich geht Ingolstadt, trotz zuletzt drei siegloser Ligaspiele hintereinander, als Drittligist natürlich als Favorit in das Duell mit den Landeshauptstädtern. Bei Türkgücü ist nach dem großen personellen Aderlass im Winter – gleich 13 Spieler haben den Verein aufgrund der großen finanziellen Sorgen verlassen – eine sportliche Standortbestimmung ohnehin nur schwierig vorzunehmen. Bei der ersten Regionalligapartie des Jahres zeigte sich die Mannschaft von Trainer Alper Kayabunar gegen den TSV Aubstadt (0:1) jedoch durchaus geschlossen und weiterhin in der Lage, guten Fußball zu spielen. Ob es allerdings auch dazu reicht, den FC Ingolstadt 04 zu ärgern, wird sich am Mittwochabend zeigen.
Der Halbfinal-Gegner des Siegers steht derweil schon fest: Am Dienstag, den 9. April 2024 geht es gegen den zuletzt zweifachen Pokal-Champion FV Illertissen (Regionalliga Bayern) um den Einzug ins Endspiel. Im zweiten Halbfinale, dessen Sieger auch im Finale Heimrecht genießt, stehen sich Pokal-Schreck FC Pipinsried aus der Bayernliga Süd und der aktuelle Regionalliga-Tabellenführer FC Würzburger Kickers gegenüber. Die Partie wird bereits am Samstag, den 23. März 2024 ausgetragen und live im BR Fernsehen übertragen.