Sensation im Vöhlinstadion! Regionalligist FV Illertissen hat am Dienstagabend den TSV 1860 München (3. Liga) mit 1:0 besiegt und steht im Halbfinale des bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerbs, das dann im April 2023 auf dem Programm steht. Schütze des goldenen Tores war vor 1623 Zuschauern Maurice Strobel in der 15. Spielminute.
Besonders pikant: Beim amtierenden Titelträger aus Illertissen stand mit Sven Ackermann ein Interimstrainer an der Seitenlinie. Erst am späten Montagabend hatte der FVI nach zuletzt durchwachsenen Leistungen in der Regionalliga Bayern die Trennung von Marco Konrad bekanntgegeben. Ackermann, der eigentlich die Illertisser Zweitvertretung in der Landesliga Südwest betreut, scheint direkt die richtigen Worte gefunden zu haben.
Ein weiterer Pokal-Coup gelang dem ATSV Erlangen aus der Bayernliga Nord, der sich gegen den 1. FC Schweinfurt 05 (Regionalliga Bayern) im Elfmeterschießen mit 6:5 (2:2) durchgesetzt hat. Zwar lagen die Mittelfranken nach einem Doppelpack von Schweinfurts Benjamin Hadzic (14., 27.) zunächst mit 0:2 zurück, das Team von Trainer Christoph Hofbauer bewies aber Moral und kam durch Tore von Lukas Markert (28.) und Sebastien Döring (84.) zurück.
Knapp an einem Pokal-Coup vorbeigeschrammt ist dagegen der VfB Eichstätt, der sich dem FC Ingolstadt 04 erst im Elfmeterschießen mit 5:6 (1:1) geschlagen geben musste. Zum Unglücksraben avancierte Deniz Erten, der den entscheidenden Elfmeter an den Pfosten setzte. In der regulären Spielzeit war der Favorit aus Ingolstadt durch einen Treffer von Pascal Testroet bereits früh in Führung gegangen (19.). Eichstätt hielt in der Folge jedoch gut dagegen und erzielte in der 76. Spielminute den vielumjubelten Ausgleich. Torschütze war Philipp Federl.
Ebenfalls ins Elfmeterschießen ging’s bei der Partie FC Würzburger Kickers gegen DJK Vilzing – nach zuvor torlosen 90 Minuten. Am Ende setzte sich der Regionalliga-Tabellenführer aus Würzburg mit 7:6 durch, der damit das Halbfinale komplettiert.
Der Toto-Pokal-Wettbewerb wird in Bayern bereits seit 1998 ausgespielt. Dabei geht es nicht nur um Prestige und einen großen Pokal, sondern auch um einen Startplatz in der lukrativen 1. Hauptrunde des DFB-Pokal-Wettbewerbs – inklusive der garantierten Prämien in Höhe von rund 210.000 Euro aus den Vermarktungserlösen. Namensgeber des bayerischen Verbandspokals ist der langjährige BFV-Partner LOTTO Bayern. Amtierender Titelträger ist der FV Illertissen, der sich im Endspiel mit 5:4 nach Elfmeterschießen gegen den Ligakonkurrenten TSV Aubstadt durchgesetzt hatte.