32 Teams waren noch im Rennen um den Sieg im Bayerischen Toto-Pokal. Eines davon der TuS Feuchtwangen. Der einzige nach der 1. BFV-Hauptrunde verbliebene Kreissieger, der in Runde eins nach einer starken Leistung die SpVgg Unterhaching durch ein 5:3 nach Elfmeterschießen ausschalten konnte, empfing in der 2. BFV-Runde den großen TSV 1860 München zum "Traumspiel". Der souveräne Drittliga-Tabellenführer um Chefcoach Michael Köllner ließ vor den 2500 Zuschauern alle Pokalträume des Bezirksligisten allerdings schnell platzen. Bereits nach zwei Minuten klingelte es zum ersten Mal im Kasten der Franken. Marius Wörl sorgte dafür, dass sich der Puls bei den mitgereisten Löwen-Fans schon früh normalisierte. Bis zur Pause erhöhte der Favorit dann sogar auf 5:0.
In der Halbzeitpause ging es im Talk mit TuS-Abteilungsleiter Wolfgang Guttropf und BFV-Präsident Christoph Kern nicht nur um die Energiepreis-Sorgen der kleinen Klubs und das dazu passende Spitzengespräch des BFV mit Sportminister Joachim Herrmann, sondern natürlich auch um die Chancen auf den Ehrentreffer. Die Hoffnung bei Guttropf ruhten dabei darauf, dass es die Gäste mit dem Vorsprung etwas ruhiger angehen lassen würden. Aber auch das zusätzliche Daumendrücken des BFV-Präsidenten für dieses Amateur-Highlight half nicht.
Der Drittligist kam hochkonzentriert aus der Kabine und nach Anpfiff dauerte es dieses Mal keine 60 Sekunden, bis Schnellstarter Wörl seinen zweiten Treffer markierte. Am Ende wurde es mit dem 0:8 aus Sicht des TuS zumindest nicht zweistellig. Auch Löwen-Coach Michael Köllner war mit der Vorstellung seines Teams hochzufrieden: „Natürlich waren wir hier der klare Favorit. Aber diese Rolle muss man auch annehmen und ausfüllen. Wir haben das absolut gemacht und von der ersten bis zur letzten Minute die Aufgabe ernst genommen. Das war ein richtig guter Auftritt meiner Mannschaft“, erklärte er nach Abpfiff und dem Einzug ins Achtelfinale, das am kommenden Montag ausgelost wird (BFV-Stream auf YouTube ab 17 Uhr).
Auch auf den anderen Plätzen blieben die großen Überraschungen weitestgehend aus. Einzig Regionalliga-Absteiger SV Schalding-Heining schmiss den SV Heimstetten überraschend deutlich mit einem 4:1-Heimsieg aus dem Wettbewerb und sicherte sich damit die 650 Euro Siegprämie von Lotto Bayern für alle siegreichen Teams in der 2. BFV-Hauptrunde. Drittligist FC Ingolstadt 04 löste seine Pflichtaufgabe gegen Türkspor Augsburg souverän mit 3:0, der FC Würzburger Kickers drehte einen frühen 0:1-Rückstand noch in einen 3:1-Sieg und auch der in der Regionalliga mäßig gestartete 1. FC Schweinfurt 05 tankte beim 5:0 beim 1. FC Geesdorf wieder Selbstvertrauen.
In den sechs zeitlich später angesetzten Partien konnten sich durchweg ebenfalls alle höherklassigen Teams durchsetzen. Drittligist SpVgg Bayreuth ließ nach dem ersten Dreier in der Liga beim Regionalliga-Absteiger SC Eltersdorf direkt den nächsten Sieg folgen (3:0) und auch der TSV Buchbach ließ beim 4:2-Sieg beim SB Chiemgau Traunstein zumindest nach dem Seitenwechsel und dem zwischenzeitlichen 1:1 nichts anbrennen. Enger ging es dagegen in Wasserburg zu. Die „Löwen“ empfingen Regionalligist SV Wacker Burghausen, spielten vor heimischer Kulisse stark auf, ließen aber ihre Chancen ungenutzt. Anders die Gäste, die beim Torabschluss ihre Klasse ausspielten und kurz vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 1:0 markierten.
Der Toto-Pokal-Wettbewerb wird in Bayern bereits seit 1998 ausgespielt. Dabei geht es nicht nur um Prestige und einen großen Pokal, sondern auch um einen Startplatz in der lukrativen 1. Hauptrunde des DFB-Pokal-Wettbewerbs – inklusive der garantierten Prämien in Höhe von rund 210.000 Euro aus den Vermarktungserlösen. Namensgeber des bayerischen Verbandspokals ist der langjährige BFV-Partner LOTTO Bayern. Amtierender Titelträger ist der FV Illertissen, der sich im Endspiel mit 5:4 nach Elfmeterschießen gegen den Ligakonkurrenten TSV Aubstadt durchgesetzt hatte.