Prominente Gäste bei einem Vorzeigeklub aus dem Allgäu: DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat gemeinsam mit BFV-Präsident Christoph Kern den Netzwerkabend des FC Memmingen besucht, zu dem der Bayernligist rund 100 Unternehmensvertreterinnen und -vertreter aus der Region eingeladen hatte, die den Klub über viele Jahre hinweg vorbehaltlos unterstützen.
„Wir fragen uns immer, was genau Reichtum in einer Gesellschaft ist. Für mich wird er immer dann sichtbar, wenn Verantwortliche in Fußballvereinen mutig und selbstbewusst sind. Eben dieses Ehrenamt, das selbstlose Engagement, das dahintersteckt. Genau das ist der wahre Reichtum unserer Gesellschaft“, erklärte Neuendorf. In einer gemeinsamen Talkrunde mit Sabrina Hüttmann (Bezirksvorsitzende Schwaben) sowie Memmingens Jugendleiter Josef Huber diskutierten die beiden Präsidenten über das Ehrenamt in den Amateurklubs, die durch die erfolgreiche Europameisterschaft neu geweckte Begeisterung rund um die Nationalmannschaft sowie die Herausforderungen und Chancen bei der Ausbildung von Talenten in Amateurvereinen. Zu den Zuhörern zählten unter anderem Jana-Sophie Vöhringer (CEO JS Management & Events und für den neuen Eventbereich beim FC Memmingen zuständig) und die beiden Vereinsvorsitzenden Armin Buchmann und Prof. Dr. Kai-Uwe Marten.
Auch wenn die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann der Auswahl Spaniens im Viertelfinale letztlich knapp mit 1:2 unterlegen war, habe die Euro im eigenen Land deutlich gemacht, „dass Deutschland wieder konkurrenzfähig ist. Die Nation steht wieder hinter der Nationalmannschaft. Die Begeisterung ist zurück und rückt den Fußball wieder in ein positives Licht. Nicht nur Vorbilder wie Jamal Musiala und Florian Wirtz, sondern auch unser junger Bundestrainer Julian Nagelsmann begeistern den Nachwuchs und sorgen für einen großen Zulauf in unseren Amateurklubs im ganzen Land. Das ist eine große Chance, die wir nutzen wollen“, unterstrich Neuendorf, der dabei vor allem auf die zur Saison 2024/25 deutschlandweit eingeführten neuen Spielformen im Kinderfußball und niederschwellige Ausbildungsangebote für Trainerinnen und Trainer setzt.
Die erfolgreiche Heim-EM sei überdies das beste Beispiel, wie Amateure von den Profis profitieren. Umgekehrt gäbe es aber keine Profis, wären diese nicht im Kindesalter von engagierten Trainerinnen und Trainern an der Basis in einem familiären Umfeld gefördert worden.
„Genau aus diesem Grund dürfen wir nicht nachlassen, Menschen für den Amateurfußball und ein Ehrenamt im Verein zu begeistern – egal ob als Trainer, Betreuerin, Spielerin oder Spieler“, unterstrich BFV-Präsident Christoph Kern, der ebenfalls die Einheit zwischen Profis und Amateuren beschwor: „Es gibt nicht die oder uns. Wir gemeinsam sind der Fußball. Dass Bernd Neuendorf sich heute persönlich die Zeit genommen hat, um mit uns in Memmingen über den Fußball an der Basis zu diskutieren, zeigt, dass eure vorbildliche Arbeit an der Basis auch an höchster Stelle nicht nur wahrgenommen, sondern auch extrem wertgeschätzt wird.“
Schwabens Bezirksvorsitzende Sabrina Hüttmann lobte vor allem die hervorragende Arbeit in den schwäbischen BFV-Nachwuchsleistungszentren, die ein wichtiges Bindeglied zwischen Amateur- und Profiklubs darstellten und es den Talenten aus der Region ermöglichten, auf sportlich höchstem Niveau gefördert zu werden, ohne das familiäre Umfeld frühzeitig verlassen zu müssen. „Unsere Partnervereine in Memmingen, Nördlingen und Gundelfingen leisten seit vielen Jahren vorbildliche Arbeit in der Eliteförderung und haben entscheidenden Anteil daran, dass wir unsere Talente auf absolutem Top-Niveau ausbilden können“, sagte Hüttmann.