Kontinuität im Bezirk Mittelfranken: Nach den Bezirkstagen in Schwaben und Unterfranken hat sich nun auch der Bezirk Mittelfranken für die kommenden vier Jahre aufgestellt. In der Fürther Stadthalle wurde am Sonntagvormittag der mittelfränkische Bezirks-Ausschuss gewählt. Nach den insgesamt 22 Kreistagen binnen 30 Tagen folgen nun noch vier weitere Bezirkstage (Oberpfalz, Oberfranken, Niederbayern und Oberbayern), ehe am 24. und 25 Juni 2022 die Delegierten zum 26. Ordentlichen Verbandstag in Bad Gögging zusammenkommen.
Im Fokus des Bezirkstags in Fürth stand für die 154 Delegierten die personelle Ausrichtung für die kommenden vier Jahre. Dieter Habermann, der sich als amtierender Bezirks-Vorsitzender zur Wiederwahl gestellt hatte, wurde von den Delegierten ohne Gegenstimme im Amt bestätigt. Ebenfalls ohne Gegenstimme wiedergewählt wurden Thomas Jäger in seiner Doppelfunktion als Bezirks-Spielleiter und Bezirks-Seniorenspielleiter, sowie einstimmig Thomas Zankl als Bezirks-Jugendleiter. Kornelia Bayer geht nach dem einstimmigen Votum der Delegierten in eine weitere Amtszeit als Beauftragte für Frauen- und Mädchenfußball im Bezirk. Außerdem bestätigten die Delegierten Siegmar Seiferlein als Bezirks-Schiedsrichterobmann, Felix Böck als U30-Vertreter, Thomas Zöllner als Bezirks-Sportgerichtsvorsitzenden, Alexander Männlein als Bezirks-Ehrenamtsbeauftragten sowie Uwe Mauckner als Bezirks-Online-Beauftragter in ihren Ämtern. Die entsprechenden Berufungsvorschläge gehen nun an das BFV-Präsidium.
„Die Pandemie hat den Amateurfußball in den vergangenen beiden Jahren stark beeinflusst. Deshalb mussten wir alle für noch nie dagewesene Herausforderungen kreative Lösungen finden. Im Fokus stand dabei sicherlich die fortschreitende Digitalisierung im Schatten der Pandemie. Über Monate hinweg konnte der Ball auf den Fußballplätzen nicht rollen, Präsenz-Veranstaltungen mussten abgesagt und online organisiert werden, Hygienekonzepte erstellt, umgesetzt und wieder aktualisiert werden. Die sich laufend ändernden Rahmenbedingungen sowie kontroverse Diskussionen über Saisonfortsetzung, Abbruch und über alternative Spielmodelle und damit einhergehende Fragen und Unsicherheiten stellten uns als Verband und Sie liebe Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter vor neue Aufgaben, die uns noch näher zusammenrücken ließen“, sagte Dieter Habermann und richtete den Blick in die Zukunft: „Die Anzahl unserer jungen und auch weiblichen Funktionärinnen und Funktionäre steigt stetig. Wir freuen uns, dass wir seit 2016 die Anzahl an Frauen im Ehrenamt verdreifacht und die Anzahl an U30 Mitstreitern fast verdoppelt haben. Erklärtes Ziel für die kommenden Jahre ist es, diesen Prozess weiter voranzutreiben und weitere Frauen und junge Mitstreiterinnen und Mitstreiter für Projekte und Funktionärstätigkeiten in den Führungsgremien unserer Schiedsrichtergruppen und in unseren Kreisen und im Bezirk zu gewinnen – ohne jedoch auf die Erfahrungen unserer langjährigen verdienten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verzichten.“
Diversität und mehr Weiblichkeit im bayerischen Amateurfußball, aber auch eine Corona-Bilanz und ein launiger Blick auf den Nürnberger Club und das Fürther Kleeblatt standen im Mittelpunkt einer Talkrunde mit Armin Kroder (Bezirkstagspräsident), Sandra Hofmann (Vorsitzende des Verbands-Frauen und Mädchen-Ausschusses), Dieter Bunsen (BLSV-Bezirks-Vorsitzender) und Markus Braun (Bürgermeister der Stadt Fürth).
Die Teilnehmer*innen des mittelfränkischen Bezirkstages waren wie auch schon in den Jahren 2010, 2014 und 2018 erneut dazu aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Anders als bei den jüngsten Kreistagen wurden diese Meinungsbilder vor Ort und nicht mehr – wie zuletzt pandemiebedingt – per Online-Voting eingeholt. Thema in Fürth war eine mögliche Wiedereinführung der Zehn-Minuten-Strafe in den Spielklassen des Erwachsenenbereichs von der Bayernliga abwärts nach dem Vorbild der Regelung im Junior*innen-Bereich, wo es aktuell die Fünf-Minuten-Strafe gibt. Der Antrag fand eine deutliche Mehrheit von 80,27 Prozent.
In seiner Rede bedankte sich BFV-Präsident Rainer Koch für das Engagement der Vereine im Bezirk Mittelfranken in den vergangenen vier Jahren. „Wenn wir heute kurz vor dem Ende der Saison 2021/22 feststellen können, dass wir trotz aller Belastungen und Schwierigkeiten wieder in großer Zahl zurück auf den Fußballplätzen sind und die Saison geordnet und mit allen Spieltagen abschließen können, dann war und ist das eine großartige Leistung – von euch, euren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Vereinen, den Fans und vor allem allen Aktiven, den jungen und alten Spielerinnen und Spielern, die weiterhin leidenschaftlich für unsere phantastische Sportart leben“, erklärte Koch, der auch auf seinen angekündigten Verzicht auf eine erneute Kandidatur als BFV-Präsident einging: „In einer demokratischen Sportgesellschaft bewirbt man sich um Funktionen und man wirbt für seine inhaltlichen Positionen. Funktionen im Sport sind Wahlämter auf Zeit. Ich verlasse nunmehr nach Ablauf der Wahlperiode die Funktion des BFV-Präsidenten, die Entscheidungen werden zukünftig andere zu treffen haben. An meiner Vision und meiner Haltung „100 Prozent pro Amateurfußball“ wird sich aber nichts ändern. Ich sage durchaus mit einigem Stolz, dass ich meiner Nachfolgerin oder meinem Nachfolger an der Spitze des BFV einen in allen Bereichen bestens aufgestellten, zukunftsorientiert und nachhaltig ausgerichteten Landesverband, der eine allseits wahrgenommene starke Stimme des Amateurfußballs in Deutschland war und ist, übergebe. Es darf jetzt nicht um Personen gehen, sondern wir müssen mit aller Kraft den Fokus auf das große Ganze, den Amateurfußball in Bayern, richten. Und genau deshalb bin ich überzeugt, dass ein schneller Wechsel im Präsidentenamt für den BFV jetzt besser ist als die eigentlich von mir noch geplante Wahlperiode des behutsamen Übergangs und der Vorbereitung zwingend notwendig werdender struktureller Veränderungen im BFV. Der BFV als mit Abstand größter Landesverband ist aktuell nicht mehr mit seinem Präsidenten im 16-köpfigen DFB-Präsidium berücksichtigt, das ist ein immenser Nachteil für den BFV. Das war rund um die Jahrtausendwende schon einmal längere Zeit der Fall und das darf auf keinen Fall zu einem Dauerzustand werden, zu wichtig ist eine einflussreiche Mitarbeit im DFB für den bayerischen Amateurfußball. Unter diesen Gegebenheiten ist es für den BFV besser, wenn der Generationenwechsel jetzt so schnell wie möglich und nicht erst in drei oder vier Jahren nach der Europameisterschaft bei uns in Deutschland stattfindet.“
Delegierte hatten insgesamt drei Vereins-Anträge zu behandeln
Zudem hatten die Delegierten auf dem Bezirkstag in Fürth über drei Vereinsanträge zu entscheiden. Zwei der Anträge waren auf dem Kreistag Erlangen/Pegnitzgrund mehrheitlich angenommen worden, ein weiterer Antrag wurde direkt auf dem Bezirkstag zur Abstimmung gestellt:
Im Rahmen des Bezirkstags erhielten Rudi Herboldsheimer vom FC Oberndorf sowie Jürgen Gackstetter und Markus Popp vom RSV Sugenheim aus den Händen von BFV-Präsident Dr. Rainer Koch und BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher Schecks in Höhe von insgesamt über 30.500 Euro aus einem Hilfsfonds des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Die Vereinsgelände und -heime beider Klubs waren beim Hochwasser im Juli 2021 stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Alle Infos zum BFV-Wahljahr 2022 gibt es unter www.bfv.de/wahljahr