Wahl der Kreis-Funktionäre im Bayerischen Fußball-Verband (BFV), Fazit der vergangenen, von der Corona-Pandemie geprägten Amtsperiode sowie Neuausrichtung und Meinungsaustausch zu möglichen Reformen des Spielbetriebs. Der Fußballkreis Allgäu hat sich beim Kreistag in Hawangen für die kommenden vier Jahre aufgestellt. 111 Vereins-Delegierte nutzten in der Mehrzweckhalle in Hawangen die Möglichkeit, die Verbandsarbeit und die Entwicklung des Amateurfußballs in der Region mitzugestalten.
Einstimmig im Amt bestätigt wurden Karl-Heinz Giegerich als Kreis-Vorsitzender, Elmar Rimmel als Kreis-Spielleiter, Hermann Wißmiller als Kreis-Jugendleiter und Kerstin Maier als Kreisbeauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball. Kevin Mitchell war von den Schiedsrichtergruppen als Kreis-Schiedsrichterobmann vorgeschlagen worden und wurde jetzt von den Delegierten bestätigt. Thomas Weigl als Kreis-Sportgerichtsvorsitzender und Peter Hofmann als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter sollen den Kreisausschuss komplettieren. Entsprechende Berufungsvorschläge gehen im Nachgang des Kreistags an das BFV-Präsidium.
„Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Einschränkungen haben uns in den vergangenen zwei Jahren einiges abverlangt. Aber wir sind an den Herausforderungen gewachsen und haben sie im Team gemeistert. Für die kommenden vier Jahre wünsche ich mir, dass wir – Verband und Vereine – weiterhin an einem Strang ziehen, die anstehenden Aufgaben gemeinsam angehen und die von Vertrauen und gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenarbeit fortsetzen“, erklärte Giegerich.
Die Teilnehmer*innen des Kreistags sind zudem wie auch schon in den Jahren 2010, 2014 und 2018 dazu aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Abgefragt wird per SLC-Umfrage die Meinung zu den Themen „Zulässigkeit von Werbung auf Hosen und Trikotrückseite“ sowie „Abschaffung der Auswärtstorregel“. Jeder Verein hat im Vorfeld des Kreistags eine E-Mail mit einem Umfrage-Link ins Vereinspostfach erhalten. Die Abstimmung läuft bis zum 18. April 2022. Jeder Verein hat eine Stimme. Sobald ein Verein seine Stimme abgegeben hat, ist eine Änderung des Abstimmungsverhaltens oder ein erneutes Abstimmen nicht mehr möglich. Die Ergebnisse werden nach Abschluss aller Kreistage ausgewertet und kommuniziert.
In einer Video-Botschaft bedankte sich BFV-Präsident Rainer Koch für das Engagement der Vereine im Kreis Allgäu in den vergangenen vier Jahren. Im Fokus stand dabei – wie sollte es anders auch sein – die Corona-Pandemie. Sie hat Vereinen und Verband in den vergangenen zwei Jahren große Kraftanstrengungen abverlangt und tut dies auch aktuell: „Corona beschäftigt uns noch immer. Seit nunmehr über zwei Jahren leben wir mit dem Virus, ein Virus, das alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens erfasst hat, das viel Leid über die Welt gebracht hat und das spaltet. In Zeiten wie diesen ist die Sehnsucht nach Normalität groß, sie ist größer denn je, auch bei uns im Amateurfußball. Und genau deshalb haben wir für die diesjährigen Kreis- und Bezirkstage sowie den abschließenden Verbandstag ein Motto gewählt, das verdeutlicht, was wir uns wünschen: Aufbruch, Spielfreude und Optimismus. Auf die Plätze, das Motto steht bewusst für all das, was wir gerade in diesen noch immer so herausfordernden Zeiten mehr denn je brauchen – Mut und Zuversicht! Auf die Plätze, helfen, los – das war und ist Euer Motto, das Motto der bayerischen Fußballvereine in dieser Krise: Einkaufshelfer für Alte und Schwache, Impfaktionen und eigene Teststellen, dazu Spendenaktionen. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei Euch bedanken. Auch das ist unser Fußball!"
Im Rahmen des Kreistags übergaben BFV-Vizepräsident Reinhold Baier und Kreis-Vorsitzender Karl-Heinz Giegerich im Auftrag der BFV-Sozialstiftung einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro an Uwe Seidel. Der 1. Vorstand des TSV Oberbeuren hatte eine finanzielle Unterstützung beantragt, nachdem bei einer Gasexplosion im Vereinsheim des TSV das gesamte Inventar zerstört wurde. Eine Kostenanalyse des TSV Oberbeuren hat ergeben, dass eine Wiederbeschaffung des verlorenen Eigentums der Fußballabteilung Kosten in Höhe von über 100.000 Euro verursachen würde. Die Stadt Kaufbeuren wird ein neues Vereinsheim bauen, jedoch ist auch hier ein Eigenanteil des Vereins erforderlich.
Zudem stimmten die Delegierten in Hawangen über einen Vereinsantrag des FC 98 Auerbach-Stetten zur Möglichkeit der Eingliederung von C-/D- oder D-/E-Juniorinnen-Mannschaften in die jüngere Altersklasse im Junioren-Spielbetrieb ab. Die Delegierten des Kreistags sprachen sich mehrheitlich (77,7 Prozent) für den Antrag aus. 8,4 Prozent lehnten den Antrag ab, 13,9 Prozent enthielten sich. Damit wird das Thema auf dem anstehenden Bezirkstag ebenfalls behandelt.
Alle Infos zum BFV-Wahljahr 2022 unter www.bfv.de/wahljahr