Wahl der Kreis-Funktionäre im Bayerischen Fußball-Verband (BFV), Fazit der vergangenen, von der Corona-Pandemie geprägten Amtsperiode sowie Neuausrichtung und Meinungsaustausch zu möglichen Reformen des Spielbetriebs. Der Fußballkreis Inn/Salzach hat sich beim Kreistag in Traunreut für die kommenden vier Jahre aufgestellt. 89 Vereins-Delegierte mit insgesamt 283 Stimmen nutzten im Kultur- und Veranstaltungszentrum die Möglichkeit, die Verbandsarbeit und die Entwicklung des Amateurfußballs in der Region mitzugestalten.
Einstimmig sprachen die Delegierten dem bis dato kommissarischen Kreis-Vorsitzenden Michael Baumann das Vertrauen aus und wählten ihn für die nächsten vier Jahre als Kreis-Vorsitzenden. Ebenfalls einstimmig Im Amt bestätigt wurden Hans Mayer als Kreis-Spielleiter, Bernhard Hellmich als Kreis-Jugendleiter und Michaela Heinzlmeier-Meissl als Kreisbeauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball. Josef Kurzmeier war von den Schiedsrichtergruppen als Kreis-Schiedsrichterobmann vorgeschlagen worden und wurde jetzt von den Delegierten bestätigt. Johann Sickinger als Kreis-Sportgerichtsvorsitzender und Carmen Jutta Gardill als Kreis-Ehrenamtsbeauftragte komplettieren nach dem Willen der stimmberechtigten Vereinsvertreter*innen den Kreisausschuss. Entsprechende Berufungsvorschläge gehen im Nachgang des Kreistags an das BFV-Präsidium.
„Vor allem die Corona-Pandemie hat Verband und Vereine in den vergangenen zwei Jahren vor enorme Herausforderungen gestellt. Das hat uns alle noch enger zusammenrücken lassen. Für die kommenden vier Jahre wünsche ich mir, dass wir den erfolgreichen Weg beibehalten und weiterhin vertrauensvoll zusammenarbeiten. Wir leben in herausfordernden Zeiten, aber die Fußballfamilie in Bayern hält zusammen und hilft – dank den Vereinen und den vielen ehrenamtlich Tätigen, die sich immer wieder aufs Neue engagieren. Vielen Dank euch allen für euer herausragendes Engagement“, erklärte Baumann.
Meinungsbilder zu möglichen Reformen im Spielbetrieb
Die Teilnehmer*innen des Kreistags sind zudem wie auch schon in den Jahren 2010, 2014 und 2018 dazu aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Abgefragt wird per SLC-Umfrage die Meinung zu den Themen „Zulässigkeit von Werbung auf Hosen und Trikotrückseite“ sowie „Abschaffung der Auswärtstorregel“. Jeder Verein hat im Vorfeld des Kreistags eine E-Mail mit einem Umfrage-Link ins Vereinspostfach erhalten. Die Abstimmung läuft bis zum 18. April 2022. Jeder Verein hat eine Stimme. Sobald ein Verein seine Stimme abgegeben hat, ist eine Änderung des Abstimmungsverhaltens oder ein erneutes Abstimmen nicht mehr möglich. Die Ergebnisse werden nach Abschluss aller Kreistage ausgewertet und kommuniziert.
Videobotschaft von BFV-Präsident Rainer Koch
In einer Video-Botschaft bedankte sich BFV-Präsident Rainer Koch für das Engagement der Vereine im Kreis Inn/Salzach in den vergangenen vier Jahren. Im Fokus stand dabei – wie sollte es anders auch sein – die Corona-Pandemie. Sie hat Vereinen und Verband in den vergangenen zwei Jahren große Kraftanstrengungen abverlangt und tut dies auch aktuell: „Corona beschäftigt uns noch immer. Seit nunmehr über zwei Jahren leben wir mit dem Virus, ein Virus, das alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens erfasst hat, das viel Leid über die Welt gebracht hat und das spaltet. In Zeiten wie diesen ist die Sehnsucht nach Normalität groß, sie ist größer denn je, auch bei uns im Amateurfußball. Und genau deshalb haben wir für die diesjährigen Kreis- und Bezirkstage sowie den abschließenden Verbandstag ein Motto gewählt, das verdeutlicht, was wir uns wünschen: Aufbruch, Spielfreude und Optimismus. Auf die Plätze, das Motto steht bewusst für all das, was wir gerade in diesen noch immer so herausfordernden Zeiten mehr denn je brauchen – Mut und Zuversicht! Auf die Plätze, helfen, los – das war und ist Euer Motto, das Motto der bayerischen Fußballvereine in dieser Krise: Einkaufshelfer für Alte und Schwache, Impfaktionen und eigene Teststellen, dazu Spendenaktionen. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei Euch bedanken. Auch das ist unser Fußball!“
Vereinsantrag zu Spielerpässen
Zudem stimmten die Delegierten in Traunreut über einen Vereins-Antrag der DJK SV Griesstätt zur Abschaffung von Spielerpässen in Papierform und ausschließlichen Nutzung der elektronischen Spielberechtigungen ab. Die Delegierten des Kreistags sprachen sich mit deutlicher Mehrheit (eine Gegenstimme, eine Enthaltung) für den Antrag aus. Damit wird das Thema auf dem anstehenden Bezirkstag ebenfalls behandelt.
Der Antrag des SV Ramerberg, der sich für eine Änderung in der Spielordnung einsetzte, wurde mehrheitlich von den Delegierten abgelehnt. Der Antrag bezog sich auf den §34 SpO, der besagt, dass nach einem Einsatz eines Spielers in der ersten Halbzeit eines Verbandsspiels (Meisterschaftsspiel und Ligapokaspiel) einer höheren Mannschaft – ausgenommen DFB-Pokalspiele, Totopokal, Hallen-Futsalturniere und Futsalspiele, sonstige Pokalspiele – der Spieler in der unteren Mannschaft erst wieder eingesetzt werden, wenn er zwei Meisterschaftsspiele bzw. Ligapokalspiele in der unteren Mannschaft ausgesetzt hat. Die Einsatzbeschränkung endet nach Ablauf von 15 Tagen. Der SV Ramerberg schlug vor, diese Regel auf maximal einen Spieltag und maximal zehn Kalendertage zu ändern.
Alle Infos zum BFV-Wahljahr 2022 unter www.bfv.de/wahljahr