„Ausverkauftes Haus“, alle Plätze waren beleget: Gut 80 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, zahlreiche Vereinsvertreterinnen und -vertreter, der Kreis-Ausschuss Donau/Isar um die Vorsitzende Elisabeth Bauer sowie weitere Ehrengäste – mit Werner Roß vom FC Ingolstadt 04 unter anderem ein ehemaliger Bundesliga-Referee – hatten sich zum 7. Lehrabend des Jahres der Schiedsrichter-Gruppe Ingolstadt im Vereinsheim der DJK Ingolstadt versammelt, um einen besonderen Ehrengast zu begrüßen: BFV-Präsident Christoph Kern, selbst langjähriger Schiedsrichter, war der Einladung von Gruppen-Obmann Hans Kroll gefolgt und sprach als Gastreferent über aktuelle Herausforderungen im Schiedsrichterwesen.
Kerns Botschaft war klar: „Mir – und natürlich uns allen im Verband – ist es wichtig zu sehen und zu hören, welche Probleme und Sorgen euch umtreiben. Gekommen bin ich heute Abend als Präsident, aber im Inneren bin ich einer von euch: nämlich Schiedsrichter mit Leib und Seele!“
Schiedsrichtermangel, Gewalt gegen Unparteiische, fehlende Wertschätzung: Der BFV-Präsident ging in seinem Vortrag auf viele aktuelle Problemfelder ein, zeigte aber auch potenzielle Lösungswege auf, die vor allem auf dem beim Verbandstag 2022 verabschiedeten Initiativantrag „Ohne Schiri geht es nicht“ fußen. Ein erster Schritt sei mit der Erhöhung der Spesen bereits erfolgt, erklärte Kern – wohlwissend, dass sich Wertschätzung nicht nur in Geld ausdrückt. Beispielhaft zeigte der BFV-Präsident hierzu in seiner Präsentation Fotos von Schiedsrichter-Kabinen, mal einladend hergerichtet, mal einer Abstellkammer gleichend.
Eine weitere wichtige Stellschraube: das Zusammenwirken zwischen Verband, Schiedsrichter-Gruppen und Vereinen. Denn: „Fußball ist keine Einbahnstraße! Wir müssen Hand in Hand arbeiten, um das Hobby Schiedsrichter wieder attraktiver zu gestalten“, sagte Kern, der auch die vielen gestarteten Initiativen im vom DFB ausgerufenen „Jahr der Schiris“ zur Sprache brachte.
Nach Abschluss des offiziellen Teils mischte sich der BFV-Präsident noch unter die Gäste und es folgte ein reger Austausch zu vielen Themen des Amateurfußballs – insbesondere natürlich des Schiedsrichterwesens. „Es war für unsere Gruppe, aber auch für mich persönlich ein absolutes Highlight, Christoph Kern heute Abend als Gastreferenten in unserem Kreis mit an Bord gehabt zu haben. Er ist einer von uns und weiß, was es heißt, Schiedsrichter zu sein. Gerade für unsere jüngeren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ist es Ansporn und Motivation zugleich, ihm auf Augenhöhe zu begegnen und über Probleme und Herausforderungen zu diskutieren“, erklärte Gruppen-Obmann Hans Kroll, der mit Kern nach DFB-Lehrwart Lutz Wagner und Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer in diesem Jahr bereits den dritten „Hochkaräter“ zu einem Lehrabend locken konnte.