Seit 2017 befragt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) Entscheider*innen in seinen Vereinen, Fußballer*innen sowie Mitglieder über sein Umfrage-Tool des Nürnberger Sportberatungs- und Sportmarktforschungsunternehmen SLC Management GmbH regelmäßig zu wichtigen Fragen des Amateurfußballs.
Mitmachen kann dabei jede*r. Die anonym durchgeführte Umfrage ist repräsentativ und das Panel bildet die Strukturen der bayerischen Vereins- und Mitglieder-Landschaft nahezu identisch ab. An der jüngsten Befragung zur Erhöhung der Schiedsrichter*innen-Spesen und zur Veränderung der Berechnung der Sollzahlen hatten im Januar und Februar 2023 insgesamt 2659 Personen teilgenommen – der Höchstwert seit der Einführung des Umfrage-Tools vor sechs Jahren. Die Ergebnisse der Umfrage sind maßgeblich in die jetzt vom BFV-Vorstand getroffene Entscheidung eingeflossen.
„Es ist für uns von enormer Bedeutung, diese Umfrageergebnisse zu kennen und damit abzuklopfen, inwieweit unser eingeschlagener Kurs auch von unseren Vereinen mitgegangen wird“, sagt BFV-Präsident Christoph Kern: „Das Thema des wertschätzenden Umgangs mit unseren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bewegt die Menschen in Bayern – das zeigen die hohen Zahlen bei der Beteiligung und bekräftigt uns in unserem Handeln.“
Die Botschaften der Umfrage-Teilnehmer*innen sind klar: 93,4 Prozent brachten unmissverständlich zum Ausdruck, dass „der Fußball in Bayern seine Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter mehr Wert schätzen muss“, unter den Vereinsvertreter*innen lag die Quote bei 90,7 Prozent. Nur 35,6 Prozent der Funktionsträger*innen aus den Klubs gaben an, eine ausreichende Zahl an Referees zu stellen und auch entsprechende Maßnahmen zum Erhalt und Gewinnung neuer Unparteiischer zu ergreifen. Auch bei der Frage nach der Höhe der Ausfall-Gebühr für Vereine, die nicht genügend Schiedsrichter*innen stellen, hatten die Teilnehmenden eine klare Vorstellung: Sie plädierten im Mittel für eine Anpassung auf 154,25 Euro pro fehlendem Referee und Saison. Dabei hatten die Vereinsvertreter*innen angegeben, durchschnittlich 128 Euro verlangen zu wollen, die Schiedsrichter*innen hatten bei der Umfrage im Mittel sogar 170 Euro befürwortet. Der BFV-Vorstand hat die Höhe jetzt auf 120 Euro festgelegt. Dass fortan auch Assistent*innen mit in die Berechnung aufgenommen werden, wenn Vereine in Spielklassen mit Gespannen teilnehmen, befürworteten in der SLC-Umfrage 53,6 Prozent der Befragten, 27,9 Prozent sprachen sich dagegen aus. 18,5 Prozent der Teilnehmenden machten keine Angabe, weil ihr Verein in einer Liga ohne eingeteiltes Unparteiischen-Gespann spielt und es den Verein aktuell nicht betrifft.
Alle Ergebnisse der Umfrage findest du hier.