Die beste Schulung nutzt nichts, wenn die potenziellen Teilnehmenden gar nichts von ihr wissen und ohne Reflektion und Feedback ist eine sinnvolle Weiterentwicklung von Angeboten kaum möglich. Was so selbstverständlich klingt, ist oft nicht selbstverständlich. Das wurde bei der Jahrestagung Qualifizierung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf dem DFB-Campus in Frankfurt deutlich.
Inge Pirner, Vizepräsidentin des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) und im Präsidium auch für die Bereiche Ehrenamt und Bildung zuständig, hielt in Frankfurt ein beeindruckendes Impulsreferat zum Thema Bildungsmarketing. Sie skizzierte den rund 70 Teilnehmenden aus den 21 DFB-Landesverbänden, wie der BFV seine Bildungsangebote inhaltlich entwickelt und aufsetzt, sie dann aber auch bewirbt, evaluiert und das Feedback der Teilnehmenden und Vereine nicht nur transparent darlegt, sondern auch wieder umgehend in die Weiterentwicklung der BFV-Angebote einfließen lässt. Dabei ging sie insbesondere auf die Berichterstattung und Aufbereitung der Bilanz der Bildungsangebote sowie die professionell aufgesetzte und repräsentative SLC-Umfrage zu den BFV-Bildungsangeboten ein.
Im Jahr 2023 hatte der BFV 1094 Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen mit 26.726 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchgeführt – fast drei Veranstaltungen pro Tag. Für seine Bildungsangebote wurden dem BFV in der Umfrage durchweg gute Noten ausgestellt. Besonders die Schiedsrichterausbildung und das DFB-Mobil bekamen Top-Bewertungen.
„Wo BFV draufsteht, muss Qualität drin sein“, gibt Pirner dabei allen Beteiligten die Marschroute vor und erinnert auch immer daran, nie die Bedürfnisse der Teilnehmenden und die besonderen Rahmenbedingungen des Ehrenamtes im Amateurfußballs außer Acht zu lassen.
Pirner, die zusammen mit Steffen Winter (Verbandstrainer, Leiter Ausbildung), Lukas Höhn (Vertreter der bayerischen Schiedsrichter*innen) und BFV-Bildungsreferent Tobias Fischer in Frankfurt den Bayerischen Fußball-Verband vertrat, machte den Teilnehmer*innen der DFB-Tagung deutlich, wie wichtig die Sichtbarkeit der Bildungsangebote der Landesverbände ist, wo noch nachgebessert werden muss und wie die Potenziale genutzt werden können.
Weiterer Schwerpunkt der zweitägigen Tagung war der Einsatz von KI (Künstlicher Intelligenz) bei der Konzeption und Durchführung von Qualifizierungsangeboten, sowie die Fortbildungen im Rahmen der Lizenzausbildung. In diversen Workshops und sogenannten Barcamps, bei denen sich die Workshop-Themen erst durch den Input der Teilnehmenden entwickeln, haben sich die Tagungsteilnehmer*innen den verschiedenen Themenkomplexen genähert und Anwendungsmöglichkeiten ausgearbeitet.
„Jeder einzelne hat hier sicher sehr viele neue Einblicke in die Thematik gewonnen. Mit dem neuen Input kehren wir nun heim und lassen das gewonnene Know-how in die Weiterentwicklung unserer Angebote einfließen. Nur so geht es weiter. Denn wer meint, gut zu sein, hat bereits aufgehört, besser zu werden“, sagte Inge Pirner nach der Tagung in Hessen.