Ressourcen und Energie ganz bewusst und gezielt einzusetzen – also etwa bei Strom, Gas und Wasser wirklich nur so viel zu verbrauchen, wie unbedingt nötig – hat unbestritten schon immer Sinn gemacht! Es spart eben die zum Teil endlichen Ressourcen und es ist darüber hinaus gut für die Vereinskasse. Es liegt in der Natur der Sache, dass Vereine schon mit Blick auf die eigenen Vereinsfinanzen seit jeher sehr genau hinschauen, wofür Geld ausgegeben wird und wo Einsparpotenziale liegen. Durch die drohenden Energie-Engpässe im ganzen Land und den rasend schnell steigenden Energiepreisen ist die Situation aber dann doch noch einmal eine andere geworden und es lohnt sich, noch ein zweites oder drittes Mal genau hinzuschauen, ob es nicht doch noch ungenutzte Einsparpotenziale gibt – nicht zuletzt der Umwelt und nachfolgenden Generationen zuliebe.
Das kann ein simpler Wasserspar-Duschkopf sein, der unmittelbar ohne das Gefühl von Verzicht den Wasserverbrauch reduziert und sich von der Investition sehr schnell rentiert, das kann aber auch eine Modernisierung der Heizungsanlage sein, die energetisch zwar sofort Sinn macht, sich aufgrund der Investition finanziell aber erst mittel- bis langfristig auszahlt. Unterm Strich macht es aber einfach Sinn, in den großen Werkzeugkasten der Nachhaltigkeit zugreifen und zu schauen, welche der durchweg sinnvollen Maßnahmen schon längst im Verein umgesetzt sind oder noch angegangen werden sollten.
Der BFV und seine Partner stehen den bayerischen Klubs schon seit langem in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel der Bewässerung oder beim Flutlicht mit Rat und Tat zur Seite und haben bereits in der „Grünen Ecke“ viel Know-how gebündelt. Darüber hinaus sollen folgende Tipps dabei helfen, Einsparpotenziale zu erkennen und Lösungen aufzuzeigen.
Die günstigste Energie ist die, die gar nicht verbraucht wird – eine Binsenweisheit. Was man wirklich braucht, ist allerdings eine höchst individuelle Einschätzung. Der eine will immer heiß duschen, dem anderen reicht es warm, oder sogar kalt. Der eine findet 20 Grad Raumtemperatur zu kühl, dem anderen reichen 19 Grad in der Umkleide. Und während der eine den Heißluft-Handtrockner wahnsinnig praktisch findet, greift der andere schon immer zum (Papier)Handtuch. Grundsätzlich gilt: Verzicht spart Ressourcen und Geld und jedes nicht eingeschaltete Elektrogerät, jede nicht aufgedrehte Heizung und jeder nicht tropfende Wasserhahn zahlt auf der Habenseite ein!
Durch Worte alleine wird keine Energie gespart. Dennoch ist eine aktive und umfassende Kommunikation aller Energie-Sparmaßnahmen im Verein einer der Erfolgsschlüssel. Wie auf dem Platz: Für den Erfolg müssen alle mitziehen. Dafür müssen aber auch alle wissen, warum und wie!
Auf manche Elektrogeräte kann schlecht verzichtet werden. Dann aber bitte neue energieeffiziente Geräte nutzen. Ein A++(+)-Kühlschrank verbraucht bis zu 50 Prozent weniger Strom, als ein altes Gerät.
Ein gut gefüllter Kühlschrank verbaucht weniger Strom, als ein wenig gefüllter bzw. leerer Kühlschrank, da der Inhalt als Kältespeicher fungiert, wenn er geöffnet wird. Wichtig ist auch, dass der Kühlschrank generell nicht zu kalt eingestellt ist. Im obersten Fach sollten sieben Grad herrschen und im Gefrierfach minus 18 Grad. Auch der Standort des Kühlschranks wirkt sich auf die Energiebilanz aus. Faustregel: Je wärmer die Umgebungstemperatur, desto höher der Energieverbrauch (Technisch funktioniert ein Kühlschrank wie eine Wärmepumpe. Er entnimmt der Umgebungsluft die Kälte und kühlt sie künstlich dann weiter hinunter). Logisch: Warme Speisen zunächst abkühlen lassen und erst dann in den Kühlschrank stellen.
Eine moderne Spülmaschine verbraucht nur 9 bis 10 Liter Wasser oder weniger und damit weniger Wasser als beim Handspülgang (wenn man davon ausgeht, dass beim Handspülgang zumindest einmal das Spülwasser getauscht wird). Bei der Spülmaschine auf Kurzprogramme verzichten und das Füllvolumen gut ausnutzen.
Kleinere Speisen (bis ca. 400g) in der Mikrowelle aufzuwärmen, geht nicht nur schneller als auf dem Herd oder im Backofen, sondern spart auch Strom (tiefgefrorene Mahlzeiten vorher auftauen).
Nur wenige Speisen benötigen wirklich einen vorgeheizten Backofen (z.B. Blätterteig oder Filet). Vor dem Vorheizen alle Gitter und Bleche entfernen (die müssen sonst unnötig mit aufgeheizt werden). Heiß- und Umluft vebraucht weniger Energie als Ober-/Unterhitze (20-30 Prozent).
Wasser wird im Wasserkocher am energiesparendsten erhitzt. Kleine Töpfe/Pfannen gehören auf die kleinen Kochfelder, große auf die großen. Deckel drauf, wo es bei der Zubereitung möglich ist!
Veraltete oder schlecht gewartete Heizungsanlagen sind wahre Energie- und damit Geldvernichter. Von daher macht es Sinn, noch vor der Heizperiode die vorhandene Anlage zu überprüfen, zu optimieren oder gleich zu modernisieren.
Wird womöglich auch voll geheizt, obwohl niemand da ist? Über smarte Steuerungen/moderne Thermostate kann das effizient gestaltet werden.
Dass Heizungen regelmäßig entlüftet werden und in der Heizperiode nicht zugedeckt/zugestellt sein sollten, versteht sich von selbst.
Mehr Tipps von BFV-Partner Galvany-Panasonic in der „Grünen Ecke“.
Frieren ist keine gute Alternative, in der Regel kann die Raumtemperatur aber problemlos um 2 Grad im Vergleich zur letzten Heizperiode abgesenkt werden. Dem Wohlfühlfaktor schadet das kaum, die Energieersparnis ist dafür enorm.
Mehr Tipps von BFV-Partner Galvany in der „Grünen Ecke“.
Insbesondere wenn es kälter wird, geht es darum, dass wenig Wärme verloren geht. Sind die Fenster und Türen dicht? Wie sieht es mit der Wärmedämmung des gesamten Gebäudes aus? Hier macht eine professionelle Energieberatung Sinn.
Mehr Tipps von BFV-Partner CO2-Partner in der „Grünen Ecke“.
Mit moderner LED-Technik ist der Stromverbrauch bei Flutlichtanlagen massiv zu senken. Darüber hinaus sollten aber auch immer die Fragen gestellt werden: Wie viel Licht brauche ich tatsächlich fürs Training (z.B. halbes Feld?) und können Spiel- und Trainingszeiten so gelegt werden, dass ein Flutlichteinsatz gar nicht nötig ist?
Mehr Tipps von BFV-Partner Lumosa in der „Grünen Ecke“.
Dass auch in allen Innenräumen die Beleuchtung auf LED umgestellt sein sollte, versteht sich von selbst. Und im Außenbereich können Bewegungsmelder unnötig lange Licht-Laufzeiten begrenzen.
Lüftungsanlagen können sehr angenehm sein. Im Sommer bleibt es kühl, im Winter wohlig warm und die Lüftung läuft von alleine. Für einen guten, sinnvollen und vor allem energiesparenden Luftaustausch tut es allerdings auch die gute alte Stoßlüftung mehrmals täglich.
Die nächste Dusche dauert vielleicht nur noch fünf statt zehn Minuten, der Wärmeregler wandert ein Stück in die „blaue“ Richtung und schon wird das Ganze energieeffizienter. Spar-Duschköpfe oder Spar-Aufsätze für den Wasserhahn bringen noch einmal ein paar Prozente für die Vereinskasse. Armaturen, die den Wasserdurchsatz von alleine begrenzen erhöhen die Effizienz noch weiter. Vor allem die Bewässerung von Rasenplätzen wie auch die generelle Wasser-Ver- und Entsorgung bieten reichlich Einsparpotenzial. Selbst das klassische Rasenmähen kann oft effizienter gestaltet werden.
Tipps zum Rasen- und Kunstrasenplatz und zur Bewässerung von den BFV-Partnern Garten Moser, LEW, Hilgers, Eurogreen, Polytan und Husqvarna in der „Grünen Ecke“.
Für ganz Konsequente: Abschalten der Warmwasserzubereitung. Allerdings aufpassen: Aufgrund der Legionellengefahr muss ein regelkonformer Spülplan erstellt und eingehalten werden oder müssen die Leitungen vom Trinkwassernetz getrennt werden.
Und der nächste Regenschauer muss wie auch das Drainagewasser nicht komplett im Boden versickern oder in der Kanalisation verschwinden. Denn für die wenigsten Anwendungen benötigt man Trinkwasser aus der Leitung (WC? Schuhe putzen? Bewässerung? ...) Auch das Grundwasser hat in der Regel eine bessere Ökobilanz als das aufbereitete Wasser aus dem öffentlichen Netz.
Mehr Tipps von BFV-Partner Baugrund Süd in der „Grünen Ecke“.
Im Winter gemütlich draußen unterm Heizpilz sitzen oder Innenräume womöglich mit stromfressenden Radiatoren heizen. Das sollte der Vergangenheit angehören.
Wasserkraft, Solar- und Windenergie, Biomasse, Geothermie – Varianten gibt es viele, aber nicht alle Vereine haben überhaupt die Möglichkeit, solche langfristigen und vergleichsweise aufwendigen Anpassungen vorzunehmen. Denn für das Gebäude ist nun mal der Besitzer verantwortlich. Aber dort, wo es möglich ist, sollte sich intensiv mit den Möglichkeiten beschäftigt werden und vielleicht treffen die Ideen ja auch beim Besitzer auf offene Ohren. Hier ist auch immer eine Energieberatung sinnvoll, denn jedes Gebäude braucht seine individuelle Lösung und auch im Dschungel der Fördermöglichkeiten sollte man sich auskennen, um die finanzielle Belastung zu minimieren.
Mehr Tipps von BFV-Partner Limes GmbH in der „Grünen Ecke“.
Nein, der günstigste Stromtarif ist nur selten ein Ökostromtarif. Für die Nachhaltigkeit und die Energiebilanz stellt sich allerdings nicht die Frage, ob der Wechsel zu einem Ökostromanbieter sinnvoll ist. Und der Markt hat mittlerweile viele gute Angebote parat, die nicht nur gut für die Umwelt sind, sondern auch für die Vereinskasse.
Er ist wohl einer der ältesten Strom-Spartipps: Geräte nicht unnötig im Standby-Betrieb laufen lassen und am besten einfach Gerätegruppen (z.B. Fernseher, Receiver, HiFi oder Computer, Bildschirm, Drucker) über eine ausschaltbare Steckerleiste steuern.
Unabhängig von der Energieeffizienz macht es absolut Sinn, auf umweltschonende bzw. ökologisch sinnvolle Alternativen umzusteigen (z.B. Öko-Wasch- und Spülmittel, Mehrweg- statt Einwegflaschen, Recycling-Papier für Klo und Drucker, usw.) Die Möglichkeiten, insbesondere auf Plastikprodukte zu verzichten, sind vielfältig. Und wenn dann auch noch nachhaltig und fair produzierte Lebensmittel am Spieltag auf den Tellern und in den Gläsern landen, können Fans und Mitglieder ihren Lieblingsverein sogar ganz neu schmecken!
Mehr Tipps von den BFV-Partnern Fresh@Work und Melitta in der „Grünen Ecke“.