Nachdem sich am frühen Morgen des 6. Julis 2024 die unterfränkischen Bezirksliga- und Bezirksliga-Anwärter (BAW)-Schiedsrichter*innen in der Begegnungsstätte Heiligenhof in Bad Kissingen versammelt hatten, begrüßte Bezirks-Schiedsrichterobmann (BSO) Michael Walter seine Beisitzer*innen, die angereisten Teilnehmer*innen und den anwesenden Ehrenobmann Norbert Kröckel. Unter der Leitung von Erich Braun, Beisitzer im Bezirksschiedsrichterausschuss (BSA), wurde das Ganze mit einer Vorstellungsrunde und dem Administrativen abgerundet.
Regeltest und Grußwort von Michael Walter
Im Anschluss ging es direkt zum Regeltest über, der in Form von einer PowerPoint-Präsentation abgehalten wurde, wobei die Fragen zwischen 30 und 35 Sekunden eingeblendet wurden. Norbert Kröckel unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung der Schiedsrichter*innen ohne die nichts geht, aber auch die Wichtigkeit nach einem Abstieg nicht den Kopf in den Sand zu stecken.
Der BSO hat das Wort
In der Rede des BSO erwähnte er die Relevanz einer offenen Kommunikation mit dem BSA. Er griff schon einmal auf die Neuausrichtung des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) und der Überarbeitung des Konzepts „Coach the Youngster“ voraus. Zudem wies er auf das richtige Verhalten bei besonderen Vorkommnissen hin. Des Weiteren ging Michael Walter auf die Einführung des Freistoßsprays, ein Pilotprojekt in allen Herren-Bezirksligen, und die Szenenhomepage, die dafür sorgen soll, dass es zu einer einheitlichen Regelauslegung in den jeweiligen Spielklassen kommt, ein. Am Ende seines Vortrages bedankte sich der BSO für das Engagement und die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs durch die Schiedsrichter*innen.
Grundsätzliches zum Spielbetrieb und STOPP-Konzept
Udo Lenhard, Beisitzer im BSA, blickte auf die vergangene Saison zurück, die bis auf wetterbedingte Ausfälle oder verletzungsbedingten Spielabbrüchen insgesamt gut gemeistert wurde. Dabei bedankte er sich bei den Schiedsrichter*innen. Darüber hinaus ging er auf die Ansetzungen der kommenden Saison ein. Danach stellte Aktivensprecher und Bezirksliga-Schiedsrichter Lukas Steigerwald das neue STOPP-Konzept vor, welches als ein weiteres Mittel zur Vermeidung von Spielabbrüchen dienen soll.
Schiedsrichter*in als Spielmanager*in
Nach dem Mittagessen, der Anreise der Beobachter und dem bekannten Gruppenfoto ging es in den spannenden Vortrag „Wie der Spielcharakter die Spielleitung beeinflusst“ von Michael Sprügel, Beisitzer im BSA. Er referierte über die Faktoren der Spielleitungsqualität und den verschiedenen Schiedsrichtertypen. Hierbei unterstrich er auch die Wichtigkeit der richtigen Kommunikation, denn man kann nicht NICHT kommunizieren.
Erkenntnisse aus dem Coaching & BSL hat das Wort
Michael Walter übernahm wieder das Wort und ging mit den aktiven Schiedsrichter*innen und den Beobachtern in den Dialog, um den eigentlichen Sinn des Coachingbogens zu verdeutlichen. Das Coaching soll die Stärken und Schwächen eines jeden SR identifizieren, um ein Leistungsprofil zu erhalten. Dieses Profil ermöglicht jedem seine Fähigkeiten gezielt weiterzuentwickeln und sich in den jeweiligen Bereichen zu verbessern. Außerdem ging es um den Einklang von Coachinggespräch mit dem Bogen, auch verdeutlichte er klar die Bedeutung einer gegenseitigen Wertschätzung von Coach und Aktiven.
Im Anschluss daran ging Bezirksspielgruppenleiter Bernd Reitstetter auf die Wichtigkeit der zeitnahen Informationsübermittlung von Spielabbrüchen ein.
Gesprächsrunde mit dem Bundesliga-SR Benjamin Brand
Das Highlight des ersten Tages war die lockere Gesprächsrunde im Frage-Antwort-Format mit Benni Brand, der uns Einblicke und Hintergründe in seinen Werdegang von der Bezirksliga bis zum Erreichen des Ziels Bundesliga gab. Zu Beginn ging er auf den Einfluss des Spaßfaktors beim Pfeifen ein. Auch die persönliche Bedeutung der Medaille für 50 Bundesligaspiele teilte er mit uns. Neben den Highlights seiner Karriere sprach er auch über seine lange Verletzungspause und dem Umgang mit Kritik nach schlechten Spielen. Benni blieb auch noch einige Zeit länger und unterhielt sich intensiv mit den anwesenden Teilnehmer*innen beim Grillen.
Abschluss des 1. Lehrgangstag
Wie bereits erwähnt grillten wir bei angenehmen Temperaturen und schauten währenddessen die Viertelfinalspiele der EM. Am Abend versammelte man sich noch einmal gemeinsam draußen, um den ersten Lehrgangstag gemütlich ausklingen zu lassen und die extra angereisten Landesliga-Aufsteiger zu verabschieden. Zu diesem Erfolg durfte Michael Walter in diesem Jahr Peter Flach (Schiedsrichtergruppe Aschaffenburg/Miltenberg), Noan Jürries (Würzburg), Anton Muthig (Bad Kissingen) und Michael Wander (Main-Spessart) gratulieren. Anton Muthig fehlte an diesem Abend leider, da er zur gleichen Zeit bei einem DFB-Lehrgang war.
2. Lehrgangstag und Vortrag über mentale Herausforderungen
Nach dem Frühstücken ging es direkt mit dem Vortrag „Mentale Herausforderungen als Schiedsrichter*in“ von Mila Hanke (Sportpsychologin) weiter. In ihrem interaktiven Vortrag stellte sie die verschiedenen Herausforderungen als Schiedsrichter*in vor und gab uns interessante Werkzeuge an die Hand, um stressige Situationen zu meistern. Mit praktischen Verhalten- und Kommunikationstipps beendete sie ihren Vortrag.
Grußwort und Konfitest
Im Anschluss hatte Jürgen Pfau, Bezirksvorsitzender Unterfrankens und Vize-Präsident des BFV, das Wort. Er sprach über die Begeisterung der Fans durch die EM, die hoffentlich erhalten bleibt. Neben einem Rückblick auf die Relegationen und dem Sozialeuro, welcher viel Gutes bewirkt, schaute er auch die kommende Saison mit dem STOPP-Konzept und bedankte sich bei den Schiedsrichter*innen auf den Plätzen.
In dem darauffolgenden Konfitest durften sowohl die Schiedsrichter*innen als auch Beobachter ihre Beurteilungsgabe unter Beweis stellen.
Aktuelles vom VSA und Besprechung des Regeltests
Zum Ende des Lehrgangs ging Michael Walter noch einmal auf die Neuausrichtung des NLZs im Hinblick auf Chance und Risiko ein. Auch die Überarbeitung des Konzepts „Coach the Youngster“ beschrieb er ausführlich. Außerdem blickte er auf die Saison 2023/24 zurück und welche Aufstiege und Abstiege der Bezirk Unterfranken zu verzeichnen hat.
Nach der Besprechung des Regel- und Konfitests gab es eine anonyme Feedback-Runde und Michael gab einen Ausblick auf die Saison 2024/25. Zum Abschluss bedankte er sich bei allen Teilnehmer*innen für diesen Leistungslehrgang.
Ein großer Dank aufgrund der guten Organisation und Durchführung dieses Lehrgangs geht an den BSA, insbesondere an BSO Michael Walter und an die Beisitzer*innen Erich Braun, Michael Sprügel, Udo Lenhard und Julia Freimann. Ein herzlicher Dank geht auch an die Referent*innen für die spannenden Vorträge und dem Heiligenhof für die sehr gute Bewirtung.
Von: Tim Höpfner