Werner Wunderling im Interview

1. Name
Wunderling Werner
2. Alter / Spielklasse
66 Jahre / A-Klasse
3. SR seit
26.04.1986
4. Was sind deine Hobbys?
Fussball und Radfahren
5. Welche Ziele als SR verfolgst du noch?
Zum jetzigen Zeitpunkt verfolge ich keine Ziele mehr. Ich pfeife weil es mir Spaß macht und ich mich dabei sportlich betätigen kann.
6. Wie bist du zur Schiedsrichterei gekommen? Was hat dich daran fasziniert?
Mit 27 Jahren zog ich mir während eines Punktspieles eine schwere Knieverletzung (Kreuzbandriss linkes Knie) zu. Auch während meiner Verletzungspause von ca. 1,5 Jahren und weiteren Eingriffen am Knie, konnte ich mit von dieser Verletzung nie richtig erholen konnte.  Als Trainer bzw. Betreuer einer Mannschaft hatte ich keine Lust, sodass ich mich für das Amt als Schiedsrichter entschieden habe.  Auch während meiner Verletzungspausen habe ich ab und zu Spiele der eigenen Reservemannschaft gepfiffen, was mir zu diesem Zeitpunkt schon sehr viel Spaß gemacht hat.
7. Wie lautet dein Lebensmotto?
Das Leben ist schön und kurz, drum lebe jeden Tag, denn es könnte der letzte sein.
8. Welches Vorbild als SR hast du?
Mir hat immer die Souveränität der Weltschiedsrichter Aaron Schmidhuber und Pierluigi Collina gefallen. Aber ein Vorbild als Schiedsrichter hatte ich nie.
9. Welche drei Wörter beschreiben dich am besten?
Offen, freundlich und hilfsbereit.
10. Welche Anekdote/kuriose Erfahrung hast du beim Pfeifen erlebt?
Bei einem Bezirksoberligaspiel wollte ich einem Spieler verwarnen. Der foulende Spieler wollte die Entscheidung nicht akzeptieren und sich nicht beruhigen. Gerade als ich die Gelbe Karten aus meiner Brusttasche nahm und die Verwarnung aussprechen wollte, wehte mir ein kräftiger Wind die Karte aus der Hand und ca. 1,0 m von mir weg auf den Boden.
11. Was war bisher dein größtes Highlight?
Mein größtes Highlight war die Leitung der Bezirksoberligapartie zwischen Eintracht Straßbessenbach und Alemannia Haibach vor 1.200 zahlenden Zuschauern.
12. Hattest du schon mal Angst auf dem Platz? Bist du schon mal konkret bedroht worden? Wie bist du damit umgegangen?
Angst hatte ich noch nie auf dem Platz bzw. bin ich noch nie konkret bedroht worden.
13. Bereuest du Entscheidungen, die du gepfiffen hast?
Ich bereue keine Entscheidungen. Ich habe immer mit bestem Wissen und Gewissen meine Entscheidungen auf dem Platz getroffen.
14. Wie kommst du mit dem ganzen Druck klar?
Nach so vielen Jahren gibt es für mich keinen Druck den ich auch nie hatte. Ich suche immer mit den Spielern zu kooperieren und so den Druck auch von den Spielern zu nehmen. Ein freundlicher Dialog mit den Spielern während der Partie entspannt und wirkt beruhigend.
15. Wie bereitest du dich auf ein Spiel vor?
Nachdem ich meinen Spielauftrag erhalten habe, schaue ich mir die Tabellensituation  an. Im Gegensatz zu früher kann man nun im Internet auch die letzten Spiele der betroffenen Mannschaften einsehen und so auch die Spieler erkennen, die öfters unangenehm aufffallen.
16. Was würdest du einem Freund sagen, der überlegt, die SR-Prüfung abzulegen?
Die Schiedsrichterei ist die schönste Nebensache. Man lernt hier viele verschiedene Charaktere an Spielern kennen. Zudem kann man sein Selbstbewusstsein stärken, denn hier muß man in Sekunden von Bruchteilen entscheiden. Und vor allen: Schiedsrichter werden gebraucht.