Der diesjährige Lehrgang begann pünktlich um 9 Uhr mit einer kurzen Begrüßung des Lehrgangsleiters Thomas Desch und der Vorstellungsrunde der anwesenden Schiedsrichter. Nach diesen ersten administrativen Dingen stieg man auch gleich mit den Regeltest in den Prüfungsteil des Lehrganges ein. Der sehr fair gestellte Regeltest wurde in gewohnter Weise durch VLS Walter Moritz durchgeführt und von den meisten Lehrgangsteilnehmern sehr gut bearbeitet. Anschließend ging es für die Schiedsrichter auf die Laufbahn und es wurden die für die jeweilige Leistungsklasse geforderten Laufprüfungen absolviert.
Nachdem sich alle Teilnehmer wieder frisch gemacht hatten, ging es mit dem von BSA Helmut Brand gestalteten Tagesordnungspunkt Rückblick/Ausblick weiter. Als erstes berichtete er von den erfreulichen Leistungen der Schiedsrichter in der BOL und BZL die insgesamt einen sehr guten Leistungsdurchschnitt aufwiesen. Die Folge davon ist, dass die unterfränkischen Schiedsrichter so gut wie noch nie in der Qualifikation da stehen. Insgesamt leisteten die Unterfränkischen Schiedsrichter über 35.000 Einsätze in der vergangenen Saison, wobei 2.000 davon auf Bezirksebene stattfanden. Diese Leistungen werden leider außerhalb des Schiedsrichterwesens von den Vereinen zu wenig bzw. gar nicht gewürdigt. In den anschließenden Ausführungen wurde auf Probleme und Vorkommnisse der vergangenen Saison eingegangen, wobei besonders die Vorfälle gegen unsere weiblichen Schiedsrichterkolleginnen negativ herausstachen. Für die neue Saison wurde besonders auf eine rechtzeitige Anreise zu den Spielen hingewiesen (vor allem die vielen Staus auf der A3) und betont, dass die Spielklassenreform in der neuen Saison sicher für eine heiße Saison sorgen wird, da alle Mannschaften die Möglichkeit des Aufstieges nutzen wollen. Weiterhin stehen bereits jetzt die Spiele für die BAW-Anwärter in der ersten Saisonhälfte fest, weswegen auch für die Zukunft auftauchende Abmeldungen so früh wie möglich ins System eingetragen bzw. den BSA mitgeteilt werden sollen. Als letztes wies Helmut noch auf den ersten Spieltag am Wochenende des 13./14. August hin.
Im Anschluss begrüßten die Lehrgangsteilnehmer den BSO Norbert Kröckel, welcher am Morgen bei der Spielleitertagung der BOL und BZL in Leinach weilte. Bevor allerding dessen Ausführungen anstanden, wurde kurz der Regeltest durch Walter Moritz besprochen und das erfreuliche Ergebnis mitgeteilt, dass 10 Teilnehmer mit voller Punktzahl den Regeltest absolviert haben.
Der BSO erzählte uns im Anschluss daran kurz, was es Interessantes von der Spielleitertagung zu berichten gab und ging danach zu seinem Saisonrückblick über. Dabei gab es an besonderen Ereignissen unter anderem von der BFV-Aktion der Olympiabotschafter zu berichten, der Aktion Gemeinsam und Fair, bei der in der kommenden Saison die Gespanne auf der Bezirksebene einen entsprechenden Aufkleber auf den Trikots tragen werden, der Aktion Danke Schiri, den unschönen Vorkommnissen gegenüber weiblichen Unparteiischen am Saisonende, den Kleinfeldbeauftragten und der Studie eines Holländers über die „Heimschiedsrichter“.
Als weiterer und sehr bedenklicher Punkt wurde der eklatante Schiedsrichtermangel in Unterfranken angesprochen. Es fehlen, wenn man die Zahlen spitz ausrechnet, 1470 Schiedsrichter in Unterfranken. Diese Zahl könnte schon durch 500 neue Schiedsrichter abgeschwächt werden, weshalb vor allem Schiedsrichter und Vereine dafür sorgen sollten, dass genügend Nachwuchs die nächsten Schiedsrichterlehrgänge besucht.
Für die kommende Saison gilt es vor allem die anstehende Spielklassenreform ernst zu nehmen, welche viele Auf- und Abstiege mit sich bringen wird. Es wird ein großer Umbruch in der Qualifikation stattfinden, weshalb es wichtig sein wird, dass die Kollegen, welche leider eine Spielklasse tiefer in der darauffolgenden Saison pfeifen werden, die Flinte nicht ins Korn werfen, sondern weiter am Ball bleiben.
Eine weitere interessante Veränderung könnte es auch in den Kreisligen geben. Hier könnte es sein, dass die Vereine darüber entscheiden müssen, ob die Kreisligaspiele auch mit Gespannen besetzt werden, welches natürlich einen größeren Schiedsrichterbedarf nach sich ziehen würde.
Auch in der Beobachtung wird es in der nächsten Saison einige Änderungen geben. Der sogenannte Break even wird in Zukunft bei 8,3 in Unterfranken liegen. Um für diese Änderung auch die Beobachter fit zu machen, wird am kommenden Samstag der Beobachterlehrgang mit Josef Maier stattfinden. Es lässt sich aber erahnen, dass die Umstellung zu Problemen führen kann. Mit diesen Ausführungen beendete der BSO seinen Vortrag und es ging mit der Regelarbeit durch Walter Moritz weiter.
Hierbei wurden einige Szenen der BFV-Sommerlehrgänge DVD angesehen und über die Situationen diskutiert. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem Strafstoßszenen. Weiterhin wurde auf den tabellarischen Meldungsvordruck hingewiesen, welcher in Zukunft verstärkt Einsatz finden soll.
Im Anschluss daran wurden durch Norbert Kröckel die Ergebnisse des Regeltestes bekannt gegeben und die Anzahl der Bezirksschiedsrichterplätze erläutert. Darauf folgten auch schon die abschließenden Worte durch den Lehrgangsleiter Thomas Desch, der uns allen eine erfolgreiche Saison wünscht.
Im Namen aller Lehrgangsteilnehmer möchte ich mich für den gelungen Lehrgangstag und die vielen nützlichen Informationen bedanken.
Von der Schiedsrichtergruppe Würzburg waren insgesamt 7 Teilnehmer dabei, wovon die vier BOL/ BZL Schiedsrichter Hessdörfer, Krug, Zimmermann und Krieger den Regeltest mit 30 Punkten bestanden. Außerdem waren noch die drei BAW-Anwärter Estenfelder, Kollaschinski und Rißmann mit von der Partie.
Werner Rißmann