Name
Stefan Kuffer
Alter / Spielklasse
Ich bin 28 Jahre alt. Bis zum Saisonende pfeife ich noch in der Bezirksliga und bin Schiedsrichterassistent bis zur Bayernliga. Ab der kommenden Saison werde ich aus Zeitgründen den qualifizierten Bereich vorerst verlassen und in der Kreisliga spiele leiten.
SR seit
Meine erste Schiedsrichterprüfung habe ich mit 13 Jahren 2006 abgelegt. Damals habe ich aber nur ein Jahr gepfiffen. In Würzburg habe ich dann meine Prüfung 2013 abgelegt und bin seitdem jede Saison an der pfeife und der Fahne
Was sind deine Hobbys?
Neben dem pfeifen bin ich noch Lehrwart der Schiedsrichtergruppe Würzburg, was mir sehr Spaß macht und natürlich zu meinen Hobbys gehört.
Außerdem gehe ich gerne joggen und laufe gerne Langstrecken. An meinen freien Tagen verbringe ich die Zeit mit meiner Freundin und meinem Sohn. Da fahren wir gerne mit dem Fahrrad oder machen Ausflüge in Mainfranken.
Welche Ziele als SR verfolgst du noch?
In den nächsten Jahren möchte ich ein paar schöne Spiele in der Kreisliga pfeifen und hoffe das wir mit der Lehrarbeit in Würzburg noch ein paar junge Talente in die Bezirksliga und höher bringen können.
Wie bist du zur Schiedsrichterei gekommen? Was hat dich daran fasziniert?
Ich habe früher selber Fußball gespielt. Über einen Zeitungsartikel der für den Neulingslehrgang geworben hat, bin ich auf das Pfeifen aufmerksam geworden. Ich habe mich dann angemeldet und die Prüfung bestanden. Mit 13 Jahren habe ich mich dann aber nach einer Saison für das Fußballspielen entschieden und bin davon wieder abgekommen.
Mit 18 bin ich dann nach Würzburg gezogen und habe nach einem Sport gesucht und habe mich dann wieder für den Lehrgang entschieden und habe es bis heute nicht bereut.
Wie lautet dein Lebensmotto?
Ich habe kein Lebensmotto. Aber ich bin davon überzeugt, wenn man auf andere mit positiver Energie zugeht, dass das dasselbe auch zurückkommt.
Welches Vorbild als SR hast du?
Ich habe kein direktes Vorbild. Ich finde es super, wenn Schiedsrichter es schaffen bei den Spielern als Kumpeltyp anzukommen, aber die Autorität nicht unter geht. Das schaffen in meinen Augen nur sehr weniger Schiedsrichter.
Welche drei Wörter beschreiben dich am besten?
energievoll, loyal und sportlich
Welche Anekdote/kuriose Erfahrung hast du beim Pfeifen erlebt?
Ich bin einmal zu einem Spiel gefahren und die Gastmannschaft ist nicht angereist. Kurz vor Spielbeginn haben wir per Telefon den Vorstand des Vereins erreicht. Der teilte uns mit das die Mannschaft heute nicht spielen wird. Sie haben aber das Spiel auch nicht abgesagt. Da habe ich meine Quittung geschrieben und bin wieder nachhause gefahren.
Was war bisher dein größtes Highlight?
Ich durfte einmal das Kreispokalfinale SC Schwarzach gegen TSV Lohr pfeifen. Das ganze drum herum hat einen schon motiviert. Es ist einfach etwas anderes ein Pokalfinale oder ein Ligaspiel zu pfeifen.
Auch Relegationsspiele haben ihren Reiz. Vor 3 Jahren habe ich ein Kreisklasselegationsspiel gepfiffen bei dem 500 Zuschauer waren. Das gibt einen schon vor dem Spiel nochmal einen Push, wenn man auf das Feld geht.
Hattest du schon mal Angst auf dem Platz? Bist du schon mal konkret bedroht worden? Wie bist du damit umgegangen? In meinen Anfangszeiten als Schiedsrichter war eine Mannschaft sehr unzufrieden mit meiner Leistung. Das habe ich auf dem Feld schon gespürt. Nach dem Spiel bin ich direkt in die Kabine gegangen. Als kurz danach die Spieler in den Kabinentrakt gekommen sind hat ein Spieler gegen meine Türe getreten und mich beschmipft. Da habe ich beim Duschen doch mal abgeschlossen.
Ansonsten wurde ich nie ernsthaft bedroht.
Bereuest du Entscheidungen, die du gepfiffen hast?
Man reflektiert natürlich seine Spiele und auch gewissen Entscheidungen. Bei manchen pfiffen bin ich mir auch im Nachhinein sicher, dass sie nicht richtig waren. Aber davon darf man sich nicht entmutigen lassen. Wir sind auch nur Menschen und die machen nun mal Fehler. Wichtig ist zu erkennen warum man diesen Fehler begangen hat (falsches Stellungsspiel, zu weit entfernt etc.). Wenn man das erkannt hat, tut man sich beim nächsten mal leichter.
Wie kommst du mit dem ganzen Druck klar?
Für mich ist das kein Druck. Ich habe vor den Spielen immer eine gewisse Anspannung und ein kitzeliges Gefühl im Bauch. In nutze aber die „Aufregung“ um mich zu fokussieren.
Wie bereitest du dich auf ein Spiel vor?
In den Tagen vor dem Spiel schaue ich mir schon die Tabellensituation an. Auch wie ein Hinspiel ausgefallen ist, finde ich interessant.
Am Vortag packe ich meine Tasche komplett, um am Spieltag nicht noch das Suchen anzufangen. Bei Assistentenspielen schließe ich mich 1-2 Tage vor dem Spiel mit den Kollegen kurz und kläre Trikotsituation und Wohnort.
Am Spieltag habe ich bei der Fahrt gerne einen Puffer, da ich nicht gerne zu spät komme oder vor dem Spiel in Stress gerate.
Am Spielort habe ich kein Ritual das ich durchführe. Ich packe erst meine Tasche aus, rede dann mit den Mannschaften und gehe aufs Feld, danach zieh ich mich um, mach mich warm und dann geht es auch schon los.
In der SR-Gruppe Würzburg ist es auch Tradition das ein Gespann kurz bevor es raus geht auf Holz klopft und man sich nochmal abklatscht. Das wurde mir als junger Assistent beigebracht und das führe ich auch fort.
Was würdest du einem Freund sagen, der überlegt, die SR-Prüfung abzulegen?
Mach die Prüfung und pfeif ein paar Spiele und versuche auch als Assistent mitzugehen. Wenn es einen gefällt, bleibt man dabei, das geht dann automatisch.