Name:
Holger Geis
Alter/Spielklasse:
53/Kreisliga
SR seit
15 Jahren
Was sind deine Hobbys?
Skifahren und alles was mit Sport zu tun hat
Welche Ziele als SR verfolgst du noch?
So lange wie möglich beschwerdefrei und mit Spaß pfeifen.
Wie bist du zur Schiedsrichterei gekommen? Was hat dich daran fasziniert?
Eigentlich wollte ich den Trainerschein machen. Beim Schiedsrichterkurs meinte Jochen Dutz dann, dass der Profi, ich spielte damals in Gerbrunn aktiv Fußball, jetzt auch da ist. Auch wegen Jochen Dutz wurde ich dann Schiedsrichter und kein Trainer.
Fasziniert hat mich damals ein Schiedsrichter aus Aschaffenburg. Dieser sprach während dem Spiel alle Spieler mit Namen an. Das fand ich geil und ich habe das übernommen, da es für mich ein Ansporn war, das auch hinzubekommen.
Wie lautet dein Lebensmotto?
Leben und Leben lassen.
Welches Vorbild als SR hast du?
Jochen Dutz und Thomas Stein.
Welche drei Wörter beschreiben dich am besten?
Ehrlichkeit, Charakterstärke, ehrgeizig
Welche Anekdote/kuriose Erfahrung hast du beim Pfeifen erlebt?
Jimmy und ich waren jahrelang Linienrichter bei Thomas Stein. Als Dankeschön für die langen Jahre nahm Thomas Stein Jimmy und mich mit als Linienrichter zum Regionalligaspiel zwischen Alemania Haibach gegen Eintracht Bamberg. Das war ein geiles Erlebnis. Als mich dann noch ein Spieler während des Spiels ansprach und meinte, ich solle doch auf Fouls, Abseits und Einwürfe achten, habe ich diesem erst einmal erklärt, dass er lieber erstmal ordentlich Fußball spielen soll.
Bei einem Spiel in der BOL war ich bei Jimmy Linienrichter. 60 Minuten lang geschah nichts erwähnenswertes. Plötzlich drehte ein dunkelhäutiger Spieler durch und Jimmy gab diesem Gelb/Rot, obwohl er eigentlich glatt Rot hätte kriegen müssen. Ich habe Jimmy darauf hingewiesen. Danach wollten es die Spieler wohl wissen und Jimmy gab in diesem Spiel dann extrem viele Karten. Als sich dann auch noch der Trainer aufregte, hab ich diesem gesagt, er soll sich lieber hinsetzen, sonst zeigt ihm Jimmy auch noch eine Karte. Die Zuschauer fanden dies sehr gut und so beruhigte sich das Spiel dann doch noch.
Was war bisher dein größtes Highlight?
Ein Spiel zwischen einer Schweinfurter Auswahlmannschaft und den Profis von Greuther Fürth. Das Spiel fand während der Sportwoche in Bergrheinfeld statt und ich war Linienrichter. Thomas Stein pfiff das Spiel.
Hattest du schon mal Angst auf dem Platz? Bist du schon mal konkret bedroht worden?
Nein. Bedroht wurde ich noch nie. Bei einem Spiel im Bezirk war ich mit Jimmy Linienrichter. Alex Stumpf hat gepfiffen. Ein Zuschauer, der schon stark betrunken war, sagte zu mir, dass er mir beim nächsten Winker die Fahne wegnehmen würde. Ich sagte zu ihm, dass ich das gerne sehen würde. Ordner/Zuschauer haben sich dann gut um den Mann gekümmert.
Bereust du Entscheidungen, die du gepfiffen hast?
Eigentlich nicht.
Wie kommst du mit dem Druck klar?
Ich verspüre keinen Druck, weil es mir Spaß macht.
Wie bereitest du dich auf ein Spiel vor?
Nach Einteilung schaue ich mir die Tabelle und die letzten Spiele beider Mannschaften an. Vor dem Spiel laufe ich mich warm und dehne mich. Danach gehe ich in die Kabine und lerne die Namen der Spieler auswendig und dann geht es auch schon los.
Was würdest du einem Freund sagen, der überlegt, die SR-Prüfung abzulegen?
Wenn er Spaß am Pfeifen hat und auch mal was einstecken kann, dann ist er der Richtige. Aber man muss es natürlich erst einmal ausprobieren. Denn nicht jeder, der denkt, dass er Schiedsrichter wird, ist auch geeignet. Ich würde ihm raten, es auszuprobieren. Und wenn er dann Lust darauf hat, an der frischen Luft zu sein, sich zu bewegen und Erfahrungen zu sammeln, dann soll er es machen.
Interview wurde von Wolfgang Hartmann geführt.