Nach einer personellen Neuausrichtung des Lehrteams unter der Führung von Sebastian Wieber, wird unser Baby of the family Erik Prescher vom SV Ramsthal, rückwirkend zum 01.01.2020, verantwortlich für die gruppeninterne Regelarbeit sein. Er löst damit den Bezirksligaschiedsrichter Konstantin Schaab ab. Wir möchten ihn euch deshalb in einem Interview vorstellen.
Erik, du bist seit dem Jahr 2017 als Schiedsrichter in der Gruppe Bad Kissingen aktiv. Aktuell studierst du Wirtschaftsrecht. Wie bist du damals dazu gekommen, dich für das Hobby als Schiedsrichter zu entscheiden?
Ich bin Schiedsrichter geworden, weil mir grundsätzlich eine Entwicklung sowohl in sportlicher als auch in persönlicher Sicht wichtig ist. Durch unseren Lehrwart Sebastian Wieber hatte ich relativ schnell Zugang zur Schiedsrichterei. Kurz und knapp: Einfach ausprobiert und weitergearbeitet.
Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?
Wenn man die ersten Spiele pfeift hat man sehr großen Respekt vor der Arbeit, welche auf die einzelnen Schiedsrichter zukommt. Doch durch viel Unterstützung, Hilfe und Sorgsamkeit von erfahrenen Schiedsrichtern und auch von der Gruppenführung wird man sehr gut betreut und kann sich auf dem Platz in guten Händen wissen. Wenn man mal ein paar Spiele gepfiffen hat, merkt man mehr und mehr, wie groß und strukturiert das „System Schiedsrichterei“ eigentlich ist. Ob angefangen bei den Lehrabenden/ Förderlehrabenden, der Vor- und Nachbereitung der Spiele, hinweg über Lehrgänge und Schulungen, bis hin zu außersportlichen Aktivitäten, welche auch zum Hobby dazugehören, wird in der Schiedsrichtergruppe sehr viel geboten. Diese Facetten sind anfangs in meiner Vorstellung nicht ganz so zur Geltung gekommen. Man merkt aber schnell, dass die Schiedsrichterei nicht nur aus 90 Minuten auf dem Platz besteht. Ein Schiedsrichter steht immer im Prozess einer Entwicklung und einer ständigen Weiterbildung auf verschiedenen Ebenen, demnach bedarf es eines gewissen eigenen Engagements und eines eigenen Willens, um der Entwicklung der eigenen Fähigkeiten und Stärken nicht entgegen zu wirken.
Du warst aktiver Fußballer beim SV Ramsthal. Was sind generelle Unterschiede zwischen einer Schiedsrichtergruppe und einem Fußballverein? Oder gibt es womöglich auch Gemeinsamkeiten?
Generell sind die organisatorischen Strukturen gleich. Es gibt sowohl reine Mitglieder, als auch Leitende Personen. Ich würde sagen, dass die Schiedsrichtergruppe und auch ein Fußballverein nicht sehr weit von einander entfernt sind, es geht beiden um das gleiche: Fußball. Natürlich werden in beiden Einheiten verschiedene Aspekte des Sports betrachtet und besprochen, jedoch kann man im Großen und Ganzen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede finden. Als Unterschied kann man fest machen, dass die Trainingseinheiten der Schiedsrichter im Vergleich zu den Fußballspielern mehr Theorie enthalten, wobei die Fitness eines Schiedsrichters meist selbst trainiert werden kann. Hinsichtlich der Komplexität der Spielabläufe einer Fußballmannschaft, können die Spieler nur mit Hilfe eines Mannschaftstrainings jene trainieren und verbessern.
Du bist rückwirkend ab dem 01.01.2020 für die gruppeninterne Regelarbeit zuständig. Was bedeutet dir diese neue Aufgabe?
Diese Aufgabe ist mir ungemein wichtig, nachdem die Regelkunde sowohl auf Gruppenebene, als auch auf Ebene der Lehrgänge des Bezirks und des Verbandes ein fester und essentieller Bestandteil ist. Als mich Lehrwart Sebastian Wieber fragte, ob ich diese Aufgabe übernehmen wolle, musste ich nicht lange überlegen und sagte zu. Klar ist es eine neue Aufgabe mit vielen Herausforderungen in verschiedenen Bereichen, doch man wächst mit seinen Aufgaben.
Die Lehrarbeit in unserer Gruppe ist ein wichtiger Baustein für ein breit aufgestelltes Feld aus qualifizierten Schiedsrichtern an der Basis, sowie in den Leistungsklassen. Was sind deine Ansätze und neuen Ideen, um den Anspruch gerecht zu werden?
Sowohl auf den Gruppeninternen Lehrabenden, als auch an den Förderlehrabenden der Fördergruppe Rhön, ist die Regelarbeit ein wichtiger Tagesordnungspunkt. Die Regularien und auch deren Auslegung ist auch von häufigen Änderungen und Wandlungen betroffen. Diese gilt es schnellstmöglich nach deren Bekanntgabe an die Schiedsrichter weiterzugeben und diese weiterhin zu unterstützen. Das Ziel ist auch den Neulingen hilfreich beiseite zu stehen und Unterstützung zu geben, denn eine gute Regelkenntnis hilft nicht nur beim Bestehen der Regeltests, sondern ist auf dem Platz essentiell. Klar ist aber auch, dass die Schiedsrichter einen gewissen Eigenanteil im Selbststudium der Regeln haben.
Wo siehst du die Schiedsrichtergruppe Bad Kissingen in 10 Jahren?
Aufgrund meiner erst recht kurzen Zeit als Schiedsrichter fällt es mir schwer, eine Prognose zu stellen. Ich habe jedoch gemerkt, dass die Entwicklung der Schiedsrichterei mitunter ein sehr schnelllebiger Prozess ist. Demnach gilt es immer sein Möglichstes zu geben, um den Anforderungen gerecht zu werden und zu bleiben. Denn schließlich geht es -wie den Mannschaften und Fans- um das große Ganze: Den Sport Fußball.
Schiedsrichter zu sein bedeutet für mich, …
Mit viel Leidenschaft, Spaß und Freude den Sport Fußball zu erleben und zu betreiben.
Das Interview führte Konstantin Schaab