Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) trauert um Rolf Eppelein: Der Ehren-Vizepräsident ist im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit in Würzburg gestorben. „Wir verlieren mit Rolf Eppelein einen ganz Großen“, sagte BFV-Präsident Rainer Koch: „In diesen schweren Stunden sind wir in Gedanken bei Rolfs Frau Annette und seinen Kindern. Für Rolf war die Familie sein Ein und Alles. Das hat sich auch in seiner vier jahrzehntelangen ehrenamtlichen Arbeit für den Fußball in Bayern deutlich gezeigt. Rolf trug sein Herz am rechten Fleck und war stets in der Lage, sich in die Situation Schwächerer hineinzuversetzen und wusste sich für sie stark zu machen. Rolf kämpfte immer argumentativ für die Sache, verfolgte klare Ziele und setzte diese auch dann um, wenn es für ihn unbequem war. Am Ende aber sprachen immer die zukunftsorientierten Ergebnisse für ihn. Das brachte ihm auch von jenen Menschen Wertschätzung ein, die anfangs vielleicht nicht gleich von Rolf Eppeleins Visionen für einen nachhaltig-erfolgreichen Amateurfußball überzeugt gewesen waren.“
Der Würzburger wurde am 2. Juni 1940 geboren, vier Jahrzehnte lang wirkte der vierfache Vater ehrenamtlich im BFV. Seine Funktionärslaufbahn begann er 1974 als Vorsitzender des Kreis-Sportgerichts Würzburg. Von 1980 bis 1998 übernahm der ehemalige Werkdirektor des kaufmännischen Bereichs der Würzburger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe und Geschäftsführer der Würzburger Heizkraftwerke GmbH den Vorsitz des Bezirks-Sportgerichts, ehe er im April 1998 zum Vorsitzenden des Fußballbezirks Unterfranken gewählt wurde und für 15 Jahre an dessen Spitze stand. Eppelein gehörte seitdem auch dem Verbandsvorstand an und war von 2004 bis 2014 BFV-Vizepräsident. Am Verbandstag 2014 in Bad Gögging wurde Rolf Eppelein zum Ehren-Vizepräsidenten gewählt.
„Wir verlieren einen fantastischen Kameraden und engagierten Sportsmann. Mögen wir uns seiner Lebensfreude, seiner Freundschaft und seiner positiven Ausstrahlung erinnern“, würdigte BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher den Verstorbenen.
In seiner Zeit an der Spitze der unterfränkischen Fußballer hatte Eppelein große und knifflige Vorhaben wie etwa die Umsetzung der Kreisstrukturreform, den Bau und die Eröffnung der neuen Geschäftsstelle in Würzburg oder die Neuordnung der Schiedsrichtergruppen 2010 umgesetzt. „Meine schwierigste Zeit war die Reform der Fußball-Kreise. Aber ich war überzeugt von der Sache. Da lohnt es sich dann, gegen den Strom zu schwimmen und sich sachlich mit den Widersachern auseinanderzusetzen. Das war übrigens ähnlich, als wir aus 15 Schiedsrichtergruppen zehn gemacht haben. Das war mit Ärger verbunden, was in der Natur der Sache liegt. Es war aber der richtige Weg, wie heute auch noch jeder sehen kann“, sagte Eppelein, als er 2013 nach gesundheitlichen Problemen sein Amt als unterfränkischer Bezirks-Vorsitzender aufgegeben hatte.
Für Eppelein war das der Startschuss – wie er selbst betonte – für ein neues Leben: „Für meine Kinder und Enkel habe ich mir immer Freiräume geschaffen, das war mir sehr wichtig und diese Zeit habe ich mir auch stets genommen. Ich habe aber meine Frau und mich vernachlässigt. Mit Annette will ich jetzt vieles nachholen. Zum Glück kann ich das noch.“
Eppelein aber ließ den Kontakt zum BFV nie abreißen, der Amateurfußball war ihm ans Herz gewachsen – doch jetzt ist es traurige Gewissheit: Die Tür zur unterfränkischen BFV-Geschäftsstelle wird sich für ihn nicht mehr öffnen – nur zu gerne hatte er nach seinem Rückzug dort in der Würzburger Friedensstraße regelmäßig vorbeigeschaut und sich bei einer Tasse Kaffee über den Fußball ausgetauscht.
Nun ist sein letzter Wunsch in Erfüllung gegangen: Rolf Eppelein ist im Kreise seiner Familie gestorben.
Quelle: bfv.de