"Man muss die aktuelle Zeit nur zu nutzen wissen", dachten sich wohl Erik Prescher und Anton Muthig von der Schiedsrichtergruppe Bad Kissingen und riefen die "1. Unterfränkische eSports Meisterschaft der Schiedsrichter“ ins Leben. Seit letzter Woche läuft in zwei Ligen mit 17 Teilnehmern. anpifff.info hat sich mit Erik Prescher unterhalten, wie das ganze abläuft und wie es zu dieser originellen Idee kam.
Dass die Schiedsrichtergruppen die Zeit sinnvoll nutzen, in der Corona dem kompletten Fußballgeschehen einen Strich durch die Rechnung macht, haben sie in den letzten Wochen eindrucksvoll bewiesen. Nach dem 1. Virtuellen Förderlehrabend hat die Schiedsrichtergruppe Bad Kissingen ein weiteres Event gestartet, bei dem diesmal aber der Spaß an erster Stelle steht.
Mit der „1. Unterfränkischen eSports Meisterschaft der Schiedsrichter“ haben Erik Prescher und Anton Muthig vom SV Ramsthal über die Osterferien einen FIFA20-Ligabetrieb auf der Konsole gestartet. „Die Idee entstand bei unserer Ausschusssitzung. Dort hat sich die Frage gestellt, was wir derzeit noch machen können. Da kamen wir eben auf die Idee.
Mein Kollege Anton Muthig hatte Interesse und nun haben wir das zusammen auf die Beine gestellt.“
Auch Schiedsrichter können zocken
Alle Schiedsrichter der unterfränkischen Schiedsrichtergruppen hatten bis letzte Woche Montag die Möglichkeit sich bei den beiden anzumelden. 34 Spieler haben sich gefunden, die von den beiden Organisatoren nun in zwei Ligen á 17 Teams eingeteilt wurden. Jeden Tag findet ein Spieltag statt, ein Spieler hat spielfrei. Gespielt wird auf der Playstation 4 im 85er-Modus mit einer beliebigen Mannschaft.
Die Besonderheit des Modus ist, dass alle Spieler positionsbezogen die gleiche Stärke haben, wodurch die Chancengleichheit gewährleistet wird.
Zwei Sieger in zwei Ligen
So sollte sich am Ende der beste Spieler durchsetzen und den Preis abräumen. „Am Ende wird es aus beiden Ligen jeweils einen Gewinner geben. Die Preise werden vom Bezirksschiedsrichterausschuss gesponsert“, so Prescher, der sich über die Teilnehmeranzahl von 34 Schiris freut: „Von den Rückmeldungen her sind wir
schon zufrieden, weil es vom Alter her auch nicht so viele betrifft. Nicht alle Zocker haben eine Playstation, einige spielen ja auf der XBOX und können deswegen nicht teilnehmen.“
Flexibilität ist angesagt
Die Organisation der Ligen läuft über eine WhatsApp-Gruppe, in die am Tag zuvor der kommende Spieltag eingestellt wird. Die jeweiligen Gegner sprechen sich ab, wann die Partie absolviert wird und sind daher auch bezüglich der Startzeit flexibel. So wird gewährleistet, dass sowohl Schüler als auch Berufstätige teilnehmen können. Hinterher werden die Ergebnisse an die beiden Organisatoren gemeldet.
Online-Liga folgt erfolgreichem Offline-Turnier
Dass die unterfränkischen Referees auf der Konsole gegeneinander zocken ist aber nicht neu. Im Sportheim des SV Ramsthal wurde bereits im Oktober 2019 ein Turnier durchgeführt. Dort tauschten die Unparteiischen des Bezirks die Pfeife gegen den Controller und trugen die erste offizielle eFootball-Meisterschaft der unterfränkischen Schiedsrichtergruppen aus. Am Ende konnte das mit Spitzenschiedsrichtern gespickte Gerolzhöfer Team mit Maximilian Ziegler (Bayernliga), Christopher Hienz (Landesliga), Tim Parzefall (Bezirksliga) und Felix Richter (Bezirksliga-Anwärter) den brandneuen Pokal nach oben recken. Eigentlich sollte das Turnier 2020 eine Fortsetzung finden. Nun wird aber erstmal online gezockt.
BFV baut Online-Präsenz aus
Ohnehin setzt der Bayerische Fußballverband aktuell mehr denn je auf eSports. Neben der eFootball-Bayernligen Nord und Süd, die im Februar gestartet sind, hat der Verband nun auch die Online-Präsenz weiter ausgebaut. Unter www.bfvesports.de hat jeder Verein die Möglichkeit unkompliziert ein Online-Turnier auszutragen. Auch der Kreisjugendausschuss Rhön hat am Ostersonntag mit der „Rhön-Challenge“ ein FIFA20-Turnier auf PS4 und XBOX ausgetragen. Während das PS4-Turnier mit über 70 Teilnehmern großen Andrang fand, nahmen auf der XBOX gerade mal elf Spieler teil.
Vielen Dank an Erik Prescher und Anton Mutig vom SV Ramsthal für euer organisatorisches Geschick und an Jakob Fischer für den tollen Beitrag!
Quelle: InFranken.de