Mit Daniel Karch steht künftig ein neuer Lehrwart, der dieses Amt bereits von 1998 bis 2001 als stellvertretender Lehrwart und später bis 2006 als Lehrwart kompetent ausgeübt hatte, an der Spitze des Lehrteams der Schiedsrichtergruppe Bad Neustadt. Die neuen, seit dieser Saison gültigen Fußballregeln an die Frau und den Mann zu bringen, ist eine seiner ersten Aufgaben.
Der 40-jährige Lehrer am Gymnasium in Münnerstadt, der mit seiner Familie in Münnerstadt wohnt und auch für den TSV Münnerstadt pfeift, legte 1991 als Zwölfjähriger die Schiedsrichterprüfung bei den Lehrwarten Rudolf Ressel und Johann Slabsche ab. „Es hat mir damals Spaß gemacht, endlich einmal genau die Regeln zu kennen“, erinnert sich Karch. Heute mache es ihm Spaß, seinen Schiedsrichterkameraden die neuen Regeln zu vermitteln. Als Schiedsrichterassistent (SRA) war Karch mit den früheren Aushängeschildern Harald Roos, Norbert Hemmerich und Kai Steinmetzer von der Bezirksliga bis zur Landesliga unterwegs. Die letzten drei Jahre als Assistent bei den qualifizierten jungen Bad Neustädter Schiedsrichtern.
Daniel Karch war zu Zeiten von Gruppen-Schiedsrichter-Obmann Elmar Müller einer der Initiatoren des Lehrteams, einer Gruppe von qualifizierten Schiedsrichtern, die nicht nur die Regeln bestens kennen, sondern dieses Wissen auch pädagogisch geschickt vermitteln können. Aus beruflichen Gründen trat er ab 2006 in der Schiedsrichtergruppe zwar etwas kürzer, hat aber den engen Kontakt zu seinen Bad Neustädter Schiedsrichterkameraden nie abreißen lassen. Nachdem er beruflich an verschiedenen Orten tätig war, hat er nun wieder im Fußballkreis Rhön seinen Lebensmittelpunkt gefunden. Seit 2017 ist Karch (Foto: Karch) wieder als Mitglied des Lehrteams und stellvertretender Schriftführer in der Gruppe aktiv. Seit Jahren profitieren die Rhöner Schiedsrichtergruppen von einer Arbeitsgemeinschaft Fußballschiedsrichter, die er am Gymnasium in Münnerstadt leitet und aus der zwölf Schiedsrichter hervorgingen.
Ein richtiges Motto, wonach der promovierte Studienrat mehr oder weniger bewusst zu leben versucht, will er nicht nennen, stimmt aber mit der Aussage von Frank A. Clark, einem amerikanischen Schriftsteller und Karikaturisten überein: „Jeder versucht etwas Großes zu erreichen, erkennt dabei aber nicht, dass sich das Leben aus vielen kleinen Dingen zusammensetzt.“ Warum Schiedsrichter, warum Funktionär, warum Lehrwart? „Nicht zuletzt wegen der Kameradschaft in unserer Gruppe, den vielen Bekanntschaften und Freundschaften, die ich hier in den letzten drei Jahrzehnten schließen konnte“ nennt er seine Gründe und erwähnt seinen langjährigen Mentor Paul Hentschel, seinen Jugendtrainer Hans Seichter, den ehemals dienstältesten Kassier im BFV, Egon Müller, und GSO und Kreis-Schiedsrichter-Obmann (KSO) Harald Schreiber, den er überaus schätzt.
„Schiedsrichter zu sein ist letztlich viel mehr als nur Sport und Bewegung. Mit diesem in vielerlei Hinsicht besonderen Hobby lernt man für das Leben, denn es fördert persönliche, soziale und auch sprachliche Kompetenzen“ stellt Karch klar und ergänzt schmunzelnd, „dass man auch immer wieder ganz neue Schimpfwörter kennenlernt“. Natürlich erlebte er auch Spiele, „nach denen man die Pfeife am liebsten an den Nagel hängen will. „Doch letztlich wiegen die schönen Momente das alles auf“, sagt Daniel Karch.
Text: Manfred Mellenthin
Foto: Karch