Wie kam es dazu, dass Du Dich dafür entschieden hast Schiedsrichterin zu werden um die Aufgabe auf dem Platz als unparteiische die Spielleitung zu übernehmen?
Mia-Sophie Franz: Ich habe mitbekommen wie fußballbegeisterte Freunde sich am laufenden Band über Schiedsrichter beschwert haben, obwohl diese ja auch nur Menschen sind. Außerdem wusste ich, wie wenige Schiedsrichterinnen es gibt. Ich habe mich also für die Aufgabe der Schiedsrichterin entschieden, um etwas Positives zum Amateurfußball beitragen zu können und weil mir die Tätigkeit per se natürlich Freude bereitet!
Spielst Du selbst Fußball oder hast Du mal Fußball gespielt?
Mia-Sophie: Nein, nur in der Freizeit ab und zu.
Wie war Dein erstes Spiel? Warst Du nervös und wie hast Du Dich nach Deinem Spiel gefühlt?
Mia-Sophie: Mein erstes Spiel war okay: Ein klarer Sieg für die Gastmannschaft in der 1. Runde des Pokals. Ich war sehr nervös, da ich aber von einem Paten (im Tandem) begleitet wurde, der mich sehr gut unterstützt hat, hat mir das viel Anspannung genommen. Ich habe mir anfangs viele Gedanken gemacht über kleine Entscheidungen, die ich während des Spiels getroffen habe und was andere von meiner Leistung halten, aber man lernt schnell und einfach zu pfeifen, wie man es für richtig hält und zu den eigenen Entscheidungen zu stehen.
Wurdest Du zu Deinen ersten Spielen durch erfahrene SR begleitet?
Mia-Sophie: Ja, wurde ich. Ich hatte Tandemspiele mit Paten, durfte aber auch schon alleine pfeifen, während man mir vom Rand aus zugeschaut hat.
Welche Spielklassen hast Du bereits gepfiffen? (D/C/B/A-Junioren, Herren, Frauen)
Mia-Sophie: Ich pfeife vor allem D-Junioren, habe für Bayern Alzenau aber vereinzelt auch schon in anderen Juniorenklassen (B- bis E-) ausgeholfen.
Wie viele Spiele hast Du bisher geleitet?
Mia-Sophie: Circa 10 Spiele
Welche Spiele möchtest Du später mal leiten?
Mia-Sophie: Ich würde gerne Spiele in der höheren Juniorenklassen und vielleicht auch Erwachsenen leiten. Da setze ich mich aber nicht allzu sehr unter Druck.
Welche Ziele hast Du als Schiedsrichterin, was möchtest Du erreichen?
Mia-Sophie: Abgesehen von meinen persönlichen Zielen, würde ich gerne dazu beitragen können, dass die Schiedsrichter nicht in eine Schublade gesteckt werden, wie man es sowohl im Amateur- als auch Profifußball erlebt. Als Einzelperson hier etwas beizutragen, könnte sich zwar als etwas schwierig gestalten, aber einen Teil beizutragen gibt es bestimmt.
Was war Dein bisher größtes Highlight in Deinen Spielen?
Mia-Sophie: Mein ganz persönliches Highlight bei Spielen ist es, wenn andere SRs mich für meine Spielleitung loben. Darüber freue ich mich immer sehr. Auch das erste Spiel ganz alleine zu pfeifen, ohne Tandem Kollege auf dem Platz - das war für mich auch was besonders.
Was war Deine bisher schlimmste Erfahrung in Deinen Spielen?
Mia-Sophie: Mein einschneidenstes Erlebnis war, als mein Pate in einem Tandemspiel mit mir auf dem Platz stand und er das Spiel unterbrochen hat, um den Linienrichter (wie man ihn in der D-Jugend kennt) rauszuwerfen, da er dauerhaft unsere Entscheidungen lautstark kommentierte.
Was glaubst Du erwartet Deine Schiedsrichtergruppe von Dir?
Mia-Sophie: Ich glaube von mir wird erwartet professionell mit meinen Spielen umzugehen und allen mit Respekt entgegenzutreten.
Was bringst Du in die SR-Gruppe mit ein, dass man sieht Du hast auch Interesse am Schiedsrichter Dasein?
Mia-Sophie: Ich besuche häufig die Monatssitzungen, schaue mir Spiele von erfahrenen Kollegen*innen an wie sie ein Spiel leiten und tausche im Anschluss Erfahrungen aus, weil ich mich sehr für dieses Hobby interessiere.
Was glaubst Du tun zu müssen. Um als Förderschiedsrichter bei allen anerkannt zu sein?
Mia-Sophie: Ich pfeife zurzeit ja D-Jugend Spiele und habe natürlich auch den Anreiz mich zu steigern. Dafür muss ich zwar noch viel Erfahrung sammeln, da ich erst seit dieser Saison aktiv pfeife. Bevor ich in den Herrenbereich aufsteigen kann, bleibe ich mit Eifer dran, um Förder-SR zu werden, um die Möglichkeit zu haben in die Bezirksliga aufzusteigen.
Hast Du Interesse einmal als SR-Assistentin tätig zu sein, bzw. welche Erfahrungen hast Du bereits gesammelt.
Mia-Sophie: Ich habe noch keine Erfahrung als SRA, das Interesse an der Tätigkeit besteht aber definitiv.
Hättest Du Interesse regelmäßig das SR-Training zu besuchen?
Mia-Sophie: Insofern sich Zeit dafür findet, würde ich bestimmt vorbeischauen.
Würdest du weiterempfehlen, sich für die Ausübung als Schiedsrichter zu entscheiden?
Mia-Sophie: Ich würde das Amt des Schiedsrichters definitiv weiterempfehlen, da es mir viel Spaß macht und Schiedsrichter immer gebraucht werden. (Außerdem gibt es ein bisschen Geld, das mag für manche vielleicht noch ein Bonuspunkt sein)
Welche Tipps und Ratschläge kannst du „Neulingen“ mit an die Hand geben?
Mia-Sophie: Ich würde den Neulingen raten sich nicht unterkriegen zu lassen und zu ihren Entscheidungen zu stehen, auch wenn manch einer sie vielleicht von etwas anderem überzeugen möchte. Wenn man allen mit Respekt entgegentritt, bekommt man diesen (meistens) auch zurück. Zusätzlich sollte man einfach man selbst sein.
Wie findest Du es, dass es jeden Monat eine Sitzung mit allen Kollegen*innen gibt. (auch passive Mitglieder)
Mia-Sophie: Ich finde die Sitzungen sehr gut. Da kann man sich einfach viel besser unterhalten, persönliche Gespräche suchen und Informationen austauschen womit man auch die Bindung als Gruppe stärkt.
Hast Du Ideen für gemeinsame Freizeitgestaltungen innerhalb der SR-Gruppe Kahl? Wir hatten bisher SR-Ausflüge, Winterwanderungen und Preisschafkopf.
Mia-Sophie: Da ich erst seit kurzer Zeit in der Gruppe bin, kann ich noch nicht dazu sagen, aber an der Winterwanderung nehme ich teil, weil ich dort wieder viele Kollegen*innen treffe um mich mit ihnen auszutauschen.
Das Interview führte Angie Schirmer, SR-Gruppe Kahl
Name, Vorname: Mia-Sophie Franz
Geb.-Datum: 11.12.2006
Wohnort: Alzenau-Kälberau
Schule/Beruf: Schülerin
Verein: FC Bayern Alzenau
SRin seit: März 2023
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