Gruppe Cham bietet Neulingslehrgang an
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat diese Woche das „Jahr der Schiris“ eröffnet. Die Initiative soll in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden den Fokus auf eine der größten Herausforderungen im deutschen Fußball lenken.
Los geht es mit einer besonderen Aktion: Am 25. März schlüpfen die beiden Bundesliga-Profis Nils Petersen (SC Freiburg) und Anton Stach (FSV Mainz 05) in eine neue Rolle und leiten als Referees ein Spiel der Bezirksliga Rheinhessen.
Petersen und Stach werden jeder eine Halbzeit pfeifen und erhalten bei ihrem Perspektivwechsel von zwei Schiri-Assistenten aus dem Amateurbereich Unterstützung. Die Aktion läutet eine Kampagne ein, die bis Jahresende mit verschiedenen kleineren Maßnahmen, mit Hilfe der Bezirke, Kreise und lokalen Schiri-Gruppen das Thema Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter öffentlich in den Mittelpunkt rücken und Verbesserungen einleiten soll.
Grund für die Aktionen begründet sich in der seit Jahren rückläufigen Zahl der Unparteiischen in Deutschland wie auch landauf landab in Bayern. Den Amateurfußball stellt das zunehmend vor Probleme wie beispielsweise unbesetzte Spiele, insbesondere am Sonntag.
Diesem Trend wollen der DFB und der Bayerische Fußball Verband nun wahrnehmbarer und wirkungsvoller entgegenwirken. Das Jahr der Schiris steht dabei unter dem Leitsatz: „Liebe den Sport. Leite das Spiel.“
Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident Amateure und zuständig für die Schiedsrichter, erklärt: „Vor allem die Vereine müssen endlich erkennen, dass sie sich um die Schiris kümmern müssen und dies nicht allein Sache der Verbände ist. Schiedsrichter sind integraler Bestandteil des Spiels, unverzichtbarer Partner für Spieler und Trainer, wichtige Mitglieder der Vereine.“
Eine kürzlich abgeschlossene Umfrage mit acht tausend Teilnehmern unterstreicht die vielen positiven Seiten des Schiedsrichterwesens. 84 Prozent der Unparteiischen, die an der Umfrage teilgenommen haben, nennen den Spaß an ihrer Tätigkeit als größte Motivation, 79 Prozent die sportliche Betätigung. 75 Prozent schätzen es besonders, aktiver Teil des Fußballs zu sein. Hinzu kommen die Mehrwerte für die Persönlichkeitsentwicklung. Gefördert werden aus Sicht der betroffenen Zielgruppe vor allem die Entscheidungskompetenz, der Umgang mit Menschen und das Selbstvertrauen.
Die allgemeine Wahrnehmung rund um Schiedsrichter ist allerdings häufig von negativen Aspekten geprägt. In der Umfrage werten 85 Prozent der aktiven Schiris den mangelnden Respekt von Zuschauern als Problem, 79 Prozent vermissen ebenso bei Spielern und Trainer Respekt und Wertschätzung. Auch von den Personen, die nicht als Unparteiische tätig sind, gaben bei der Umfrage rund 80 Prozent an, dass sie bereits negative Erfahrungen mit respektlosem Verhalten gegenüber Referees gemacht haben.
Für den Fall, dass Anwärter Interesse am „Job“ des Schiedsrichters haben, bietet die Gruppe Cham in Absprache mit den Interessenten einen Neulingslehrgang noch vor der Sommerpause an.
Anmeldung ab sofort bei Obmann Karl-Heinz Späth, 09973/2411 bzw. per Mail mit dem Kontakt auf der Homepage der Chamer Schiedsrichter.