Fabian Kussinger ist der Schiedsrichter des Jahres
Chamer Schiris bilanzieren und ehren
Bericht des Obmanns Karl-Heinz Späth:
Nachdem zwei Jahre die Einschränkungen der Pandemie zu ertragen waren, konnte der Spielbetrieb im Frühjahr 2022 starteten in eine reguläre Saison, so wie es immer war.
Die Schiedsrichter, die meist nur in der Kritik der alles besser Wissenden stehen, bilanzierten mit Berichten des Ausschusses und läuten ein erfolgreiches Jahr 2023 ein.
Kamen in den Corona-Jahren nicht allzu viele Spiele hinzu, ist es aber beeindruckend, wenn mehr als 3300 Spiele als Schieds- und Linienrichter der Chamer Unparteiischen absolviert werden.
Der Qualifikationsstand der Gruppe ist hervorragend. Neben den Aushängeschildern Martin Speckner (3. Liga), übrigens an diesem Abend als Assistent in der 2. Bundesliga in Düsseldorf im Einsatz, Thomas Gebhardt und Newcomer Fabian Kussinger (beide Landesliga), sind gar acht Schiris für die Bezirksliga qualifiziert: Uli Bayerlein, Marco Gruber, Mario Kiefl, Christian Killermann, Sebastian Mauer, Matthias Schoierer, David Seefried und Tobias Späth. Dem Kreisligakader gehören 18 Kameraden an.
Beobachter sind Markus Pongratz (Landesliga/Bayernliga), Hans Dammer, Tobias Späth, Reinhardt Traurig und Florian Weigl (alle Bezirksliga).
Knapp 140 aktive Schiris leiten Woche für Woche die Spiele der Basis und in ihren höheren Leistungsklassen, wobei vierzig Kameraden allerdings bereits über 60 Jahre alt sind. Sorgen bereitete dem Obmann deswegen, dass an der Basis, der ureigenen Aufgabe der Gruppe, die Unparteiischen immer älter werden und zwangsläufig kürzertreten oder gar die Pfeife an den Nagel hängen müssen. Leider werden diejenigen, die mehrmals am Wochenende im Einsatz sind, auch weniger und sind nur für ein Spiel zur Verfügung.
Neulinge sind kaum zu finden, so dass die SR-Knappheit mittlerweile auch in den B-Klassen offensichtlich geworden ist.
Bericht des Lehrwarts Robert Multerer:
Im vergangenen Jahr gab es einen Neulingslehrgang des VSA im Onlineverfahren, Chamer Schiris waren bei etlichen Hallenfußball- und Futsalturnieren eingesetzt.
10 Lehrabende, davon 2 Online, trugen zur Fort- und Weiterbildung bei.
Leistungslehrgänge im Kreis und in der Gruppe standen als Saisonvorbereitung im Programm.
Grußworte:
Bezirks-SR-Obmann Markus Weigert (Regensburg) zeigte sich erfreut über ein „normale“ Saison nach der Pandemie. Die Qualität in der Chamer Gruppe ist sehr hoch, das zeigt auch der Qualifikationsstand, der allerdings an die Leistungsgrenzen der Gruppe der verfügbaren Schiris geht.
Bayernweit brennt es den SR-Organen unter den Nägeln, weil die Zahl der aktiven Referees stark rückläufig ist und nicht mehr jedes Spiel neutral besetzt werden kann.
Irritiert zeigte sich Weigert allerdinsg, dass für den Neulingslehrgang in Cham kein einziger Teilnehmer gemeldet wurde. Trotz alledem erreicht die Oberpfalz noch eine zufriedenstellende Quote der Besetzung. Die Basis einer Gruppe stellen die Schiris ab fünfzig Jahren – doch wie sieht es in der nahen Zukunft aus?
Ziel der spielleitenden Stellen wird es sein, den Sonntagsspieltag zu entzerren und auf Wochentage, insbesondere auf Freitag, auszuweichen. „Der Jugend- und Herrenbereich muss sich entzerren, damit die Spieltage flexibler werden“, so Weigert. Dazu wurde eine Prioritätenliste erstellt, die regelt, welche Spiele vorrangig besetzt werden müssen.
Kreisvorsitzender Werner Mages (Pemfling), ehemaliger Obmann der Gruppe dankte den Unparteiischen für ihren Einsatz. Allerdings sieht er ein gesamtgesellschaftliches Problem, in der abnehmenden Übernahme einer Verantwortung im Ehrenamt, was auch die Vereine betrifft. Bezüglich des SR-Mangels erhofft sich der Kreisvorsitzende eine erhöhte Bereitschaft, falls die Aufwandsentschädigungen merklich angehoben werden.
Gruppenobmann Stefan Mehrl aus Schwandorf lobte die hervorragende Zusammenarbeit beider Gruppen. „Dies zeigt sich in gemeinsamen Veranstaltungen wie die Lehrgänge, gesellige Treffen und der oftmalige persönliche Kontakt unserer Leute“.
Ehrungen:
Neuling des Jahres 2022 – Thomas Schiegl, FC Wald/Süssenbach
Erst seit einem knappen Jahr ist der Schüler aus Wald dabei. Der damals 15-jährige konnte sofort eingesetzt werden. Er übernahm jeden Spielauftrag und steht mittlerweile seinen Mann an der Linie und in den Jugendspielen und wird in der aktuellen Saison auch im Herrenbereich eingesetzt. In seinem ersten Jahr war er bei 43 Spielen aktiv.
Schiedsrichter des Jahres 2022 -Fabian Kussinger, TV Waldmünchen
Keine Diskussion und ein einstimmiges Votum für den Polizeibeamten zur Nominierung. Der ersehnte Aufstieg in die Landesliga war dafür mit ausschlaggebend.
Bezeichnend für seinen Willen war die Geduld und der Weiterbildungswille. Nach einer sehr guten Bezirksliga-Saison, wo er absolut erster im Ranking der Oberpfälzer Schiris war, wurde er für Spiele der Landesliga nominiert. Von Erfahrungen an der Linie in dieser Liga profitiert der Waldmünchner enorm, was seine guten Ergebnisse unterstreichen.
60 Jahre: Helmut Hausladen, SV Schwarzhofen
Seit 1963 ist Hausladen Schiedsrichter. Viele der aktuellen Schiris waren da noch nicht geboren. Alle vorgesehenen Ehrungen hat er bislang erreicht. Nunmehr kann er auch 60 Jahre Zugehörigkeit zur Gruppe zurückblicken. Er und noch zwei andere noch lebende Kameraden haben diese Auszeichnung bisher erhalten.
Daneben stehen fast 900 Spiele in seiner Liste. Im Jubiläumsjahr 2006 wurde Hausladen zum Ehrenmitglied der Gruppe ernannt.
Als ehrenamtlicher Bürgermeister seines Heimatortes Schwarzhofen hatte er daher weniger Zeit für sein Hobby. Trotz seines altersbedingten Ausscheidens aus den „aktiven Dienst“ blieb er der Gruppe immer treu und besucht deren Veranstaltungen, wenn es die Gesundheit zulässt.
60 Jahre: Franz-Xaver „Vere“ Nagler, ASV Cham
Kein unbeschriebenes Blatt auf den Fußballplätzen war er und als gefürchteter Torjäger in Cham und Katzbach machte er sich vor Jahrzehnten einen Namen.
Als Schiedsrichter war er bis hin zur A-Klasse (jetzt Kreisliga) aktiv und pfiff 1905 Spiele. Natürlich wurden ihm alle Verbandsehrungen zugesprochen. Nunmehr kann er, der seit 2013 Ehrenmitglied ist, zudem die seltene Auszeichnung für 60 Jahre in Empfang nehmen.
50 Jahre: Hans Stocker, TSV Sattelpeilnstein
Hans Stocker aus Sattelpeilnstein ist kein Spiel ist zu schade. Er steht zur Verfügung, wenn er gebraucht wird, sowohl mit der Pfeife als auch mit der Fahne.
Mittlerweile muss der Jubilar etwas kürzertreten, sollte aber nach über 1400 Spielen sollte aber noch nicht Schluss sein.