Neue Schiedsrichter bayernweit ausgebildet
Der Verbands-Schiedsrichterausschuss des Bayerischen Fußball-Verbandes hat in den letzten zwei Monaten, wie schon 2020, zwei SR-Neulingslehrgänge Online durchgeführt. Hierzu haben sich bayernweit insgesamt 661 Teilnehmer angemeldet. 480 Teilnehmer haben die theoretische SR-Prüfung bestanden, 57 Teilnehmer nicht. Die restlichen 124 Teilnehmer wollten sich entweder nur über das Regelwerk informieren bzw. sind zur theoretischen SR-Prüfung gar nicht angetreten.
Im Chamer Bereich nahmen zwölf Fußballer das Angebot war und unterzogen sich der Prüfung, wobei alle Teilnehmer bestanden haben.
Damit sind die Neuen aber noch keine voll ausgebildeten Unparteiischen und könnten, wenn ein Spielbetrieb stattfände, auch noch nicht eingesetzt werden. Sie müssen sich noch in ihren jeweiligen Schiedsrichtergruppen der praktischen Unterweisung des Regelwerkes und dem 1000 m-Lauf stellen. Wann das sein kann, hängt vom Verlauf der Pandemie ab.
Die Verantwortlichen der Gruppen nahmen kürzlich mit ihren zugewiesenen SR-Neulingen Kontakt auf. In der Hoffnung, dass bald wieder ein Leben auf den Fußballplätzen einkehren darf, werden diese Module vor Ort durchgeführt.
Obmann Karl-Heinz Späth freut sich natürlich über den Zuwachs in seiner Gruppe. „Es sind etliche ältere Anwärter dabei, die wir bei laufendem Spielbetrieb sofort einsetzen könnten“, freut sich der Obmann.
Rückblickend auf das vergangene Pandemie Jahr meint Späth: „Wir hatten in letzten Jahr das Glück, unseren Frühjahrslehrgang noch vor dem Lockdown abzuschließen, aber auf ihre ersten Einsätze mussten die acht Jungs bis September warten“.
Zusätzlich kamen noch fünf Neue im Sommer vom zentralen Bayernlehrgang 2020 hinzu. Den Präsenztag konnten sie im Juli abschließen, ihre Einsätze kamen danach zeitnah.
„Insgesamt hatte jeder Neue bis zu fünf Spiele zum Schnuppern bekommen können. Wir legen auch großen Wert darauf, dass die Anwärter in ihren ersten Spielen begleitet werden“, beschreibt der Obmann das Heranführen an die neue schwierige Aufgabe. Nichts geworden sind aber Einsätze an der Linie, wo der Lerneffekt am größten ist, weil die Gespannspiele oftmals abgesagt wurden.
„An der Linie können sich die Neulinge viel vom Hauptschiedsrichter abschauen und haben nur eine Teilverantwortung“, so Späth.
Seit November läuft mit den bekannten Unterbrechungen zudem ein Lehrgang für C-Lizenz-Bewerber beim ASV Cham. Alle angehenden Trainer müssen nach den Verbandsvorgaben die Regelkunde im Selbststudium online erwerben. Die Prüfung wird allerdings vor Ort geschrieben, wenn der Lehrgang wieder weitergeht.
Die Hoffnung, dass von den Trainern der eine oder andere doch beim Pfeifen „hängenbleibt“ bei den Schiedsrichtern, besteht aus Sicht der Schiedsrichter-Verantwortlichen natürlich schon.
Mit derzeit gut über 200 Kameraden auf der Liste steht die Gruppe Cham gut aufgestellt da. Zum Pfeifen melden sich aber ca. 130 Schiedsrichter, der Rest sind passive Mitglieder. Dies bedeutet, dass im Bereich Cham so gut wie alle Spiele besetzt werden können.
Die neun Neuen:
Alt Wolfgang (TSV Pemfling), Bruckmüller Mario, Grassl Christian (beide FC Wald/Süssenbach)
Christoph Benedikt, Decker Markus, Dirscherl Markus, Saleki Daniel (alle 1.FC Rötz)
Daiminger Jonas, Pregler Katharina (beide FSV Pösing), Joshi Ameya (SV Mitterkreith), Jäger Matthias und Jäger Reinhard (beide DJK-SV Rettenbach)
Regelfragen aus dem Test als Beispiel:
Ein in der gegnerischen Spielhälfte im Abseits stehender Spieler erhält den Ball direkt durch einen Abschlag seines Torwarts und erzielt ein Tor.
Antwort: Indirekter Freistoß wegen Abseits. Ein Abschlag aus der Hand des Torhüters generiert Abseits im Gegenteil zum Abstoß; hier ist das Abseits aufgehoben.
Ein Stürmer schießt den Ball nach einem indirekten Freistoß auf das Tor. Auf der Torlinie wird durch ein absichtliches Handspiel eines Verteidigers der Ball zur Ecke abgewehrt.
Antwort: Strafstoß und (nur) gelbe Karte. Wird ein indirekter Freistoß direkt in gegnerische Tor geschossen, ohne dass den Ball ein weiterer Spieler berührt, gibt es (nur) Abstoß. Strafstoß gibt es also wegen des Handspiels.
Der Abwehrspieler hat im Beispiel kein gültiges Tor verhindert, so dass nur das unsportliche Handspiel mit einer Verwarnung belegt wird.
Ein Spieler spielt den Ball mit dem Fuß in Kopfhöhe und trifft dabei den Gegner.
Antwort: Direkter Freistoß. Aus dem gefährlichen Spiel mit einer Spielstrafe „indirekter Freistoß“ wird durch den Treffer/Kontakt ein „direkter Freistoß“ oder gar ein Elfmeter.