Voll im Soll in Sachen Bewertungen
Das Aushängeschild der Chamer Schiedsrichtergruppe, Martin Speckner, befindet sich mitten in seiner zweiten Saison im Profibereich als Schiedsrichter der 3. Liga. Noch zwei Spieltage gilt es bis zur Winterpause zu meistern. Nach zahlreichen Einsätzen als Assistent oder 4. Offizieller in der 2. Bundesliga und als Schiedsrichter in der 3. Liga freut sich der 26-jährige Student auf „ein paar Tage zum Durchschnaufen“, bevor es in der zweiten Januarwoche bereits ins Trainingslager nach Potsdam geht.
Dabei gab es in der bisherigen Saison einige Highlights für den jungen Rundinger, auf die er gerne zurückblickt. In seinem Zweitligateam um Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther (Bremen) durfte Speckner, der für die SG Schloßberg 09 pfeift, beim Jahn in Regensburg oder zuletzt beim Spitzenspiel des Clubs aus Nürnberg gegen St. Pauli assistieren. Ein weiteres Highlight war die Ansetzung als Assistent in der 2. Runde des DFB-Pokals in Dresden. Dabei wusste das Gespann, welches mit dem niederbayerischen Schiedsrichterkollegen Jochen Gschwendtner (Gruppe Isar-Rott) komplettiert wird, immer mit guten Leistungen zu überzeugen.
Auch als Hauptschiedsrichter läuft es für den Rundinger sehr gut. Mit fünf Spielen ist er voll im Soll, die Leistungen passen. „Mit den Zuschauern im Stadion macht es natürlich viel mehr Spaß als letztes Jahr“.
Dabei liefern Pandemie und manches Kuriosum bei der Anreise erzählenswerte Geschichten. „Eigentlich wäre ich für das Eröffnungsspiel der 3. Liga in Osnabrück gegen Duisburg als Schiedsrichter vorgesehen gewesen, kurz bevor ich die Reise antreten konnte wurde ich aufgrund von COVID19-Infektionen bei einer der beiden Mannschaften informiert, dass das Spiel nicht wie geplant stattfindet und ich den Koffer wieder in die Ecke stellen kann.“
Die Nachholpartie zwei Wochen später bekam Speckner dann trotzdem wieder und durfte dann unter der Woche nach Niedersachsen reisen.
Dass Schiedsrichter auch von höherer Gewalt nicht verschont bleiben, erfuhr der Rundinger kürzlich am eigenen Leib. Auf dem Weg zum Münchner Flughafen für das Spiel in Verl (Kreis Gütersloh) geriet er in eine Vollsperrung, verpasste den Flieger und musste nach einer Nacht am Flughafen feststellen, dass auch alle Anschlüsse für den nächsten Tag gestrichen wurden. So musste der DFB einen Ersatzmann zum Spiel schicken, für Speckner blieb nur der Rückweg nach Hause. „Das war natürlich ärgerlich, aber wer weiß, für was es gut war“, sagt der Chamer Top-Schiri mit einem Schmunzeln, nachdem sein Ärger über die Vorkommnisse ein wenig abgeklungen war.
Für die letzten beiden Wochen vor Weihnachten freut sich Speckner schon auf die bevorstehenden Einsätze. Mittelfristig erhält er die Termine für einen Einsatz, wobei aber die zu leitende Partie noch nicht benannt ist und erst in einer zweiten Ansetzung, meist ein paar Tag zuvor, erst konkretisiert wird.
Für das Jahr 2021 kann Martin Speckner ein positives Zwischenfazit ziehen. „Verbessern kann man sich immer, aber grundsätzlich bin ich mit den Leistungen sehr zufrieden“, stellt er zufrieden fest.
Daumendrücken ist daher angesagt, damit es auch im neuen Jahr so gut für ihn weitergeht.