Karl-Heinz Späth weiter an der Spitze der Chamer Schiris
Sorgen wegen unbesetzter Spiele
Auf Kontinuität setzten die Chamer Schiris bei ihrer Versammlung mit der Wahl ihres Obmanns. Karl-Heinz Späth geht nach seiner einstimmigen Wiederwahl in die dritte Amtszeit.
Nach den Regularien des Bayerischen Fußball-Verbandes sind alle vier Jahre Wahlen auf allen Verbandsebenen abzuhalten bis im April des nächsten Jahres der Verbandstag die neue Amtsperiode einleitet.
Die unter den Coronaauflagen ablaufende Versammlung war gut besucht. Als Ehrengäste war die Oberpfälzer Schiri-Prominenz anwesend, mit dem scheidenden Bezirksobmann Andreas Allacher (Dachelhofen) an der Spitze, der zugleich als Wahlleiter fungierte.
Unter den Grußwortrednern auch der Bezirkschef Thomas Graml (Raigering), der über Aktuelles aus dem Verband berichtete. Insbesondere über den Neubau der Verbandszentrale in München.
Aber auch einen Eintrag ins „Hausaufgabenbuch“ für die nächsten vier Jahre gab es. Graml forderte nämlich die Gruppenführung auf, inaktive Schiedsrichter zusammen mit ihren Vereinen dazu zu bewegen, dass sie zumindest einige Spiele pfeifen, damit die Zahl der unbesetzten Spiele weiniger wird.
In der Pandemie waren allein im Bezirk 156 Onlineveranstaltungen angeboten und so konnte der Kontakt im Fußball einigermaßen gehalten werden. Ein wichtiges Ziel für die kommende Amtsperiode ist die Weiterentwicklung im Futsal um einen Spielbetrieb zu organisiern.
Von der Stadt Cham war Vize-Bürgermeister Walter Dendorfer gekommen. Er selbst hat als Trainer einmal die Schiri-Prüfung ablegen müssen, sich jedoch für das Traineramt entschieden. Die auf dem Spielfeld zu treffenden Entscheidungen sind oft in der Kritik, darum dankte er den Unparteiischen, die sich trotzdem für das schwierige Amt zur Verfügung stellen.
Der scheidende Kreisvorsitzende Karlheinz Sölch dankte für die hervorragende Zusammenarbeit im Kreis und sieht den Erhalt und die Gewinnung von Schiedsrichtern, damit die Spiele neutral besetzt werden können.
Aus der Gruppe Schwandorf war der erst vor vier Tagen zum neuen Obmann gewählte Stefan Mehrl gekommen. Er drückte seine Anerkennung für die Leistungen der Chamer Schiris aus.
In den vergangenen vier Jahren hatten die Chamer Männer und Frauen an der Pfeife trotz längerer Pausen wegen Corona fast 11000 Spiele geleitet. Die Gruppe hat aktuell 150 Aktive, die regelmäßig für Einsätze zur Verfügung stehen mit einem Altersdurchschnitt von knapp 45 Jahren.
Aushängeschild ist aktuell Martin Speckner in der 3. Liga. Thomas Gebhardt ist in der Landesliga qualifiziert und acht weitere Kameraden leiten Spiele in der Bezirksliga.
„Wir haben dadurch ein Luxusproblem“, so Späth, denn die Besetzung der Assistentenposten bringt die Gruppe an den Rand des machbaren.
Auf der Liste des Bezirks stehen fünf Beobachter, die die Bewertung anderer Referees auf den Plätzen der Bezirksliga vornehmen.
Besonders hob der Obmann in seinem Rechenschaftsbericht die Einsatzbereitschaft „seiner Schiedsrichter der Basis“ hervor. Sie sind es, die an den Wochenenden die Vielzahl von Spielen absolvieren. „Ohne sie geht es nicht“, lobte Späth.
38 Neulinge wurden in den letzten vier Jahren ausgebildet. Allerdings waren die Kurse in der Coronazeit eher eine interessante Abwechslung, weil es meist Spieler oder Funktionäre waren.
Sorgen bereiten der Gruppe die unbesetzten Spiele der B-Klasse. Waren es heuer lediglich elf Spiele, aber die Richtung geht nach oben. Diese Tendenz zieht sich bayernweit durch. Ursachenforschung wird allerorts betrieben. Oftmals ist der Druck von außen zu viel für die Neulinge, die Altersstruktur ist hoch und das eigene Freizeitverhalten führt dazu, dass man nur noch bereit ist, ein Spiel am Wochenende zu machen.
Der scheidende Lehrwart Tobias Späth berichtete über die Lehrarbeit. Vier Neulingslehrgänge, Hallenfußballkurse, 44 Lehrabende in Präsenz, fünfmal über Onlinemodule wurden angeboten. Mit monatlichen Regeltests werden die Gruppenangehörigen in der Theorie fitgehalten.
Nach dem Kassenbericht von Reinhardt Traurig danke Späth insbesondere seinen Helfern im Ausschuss für die unaufgeregte Arbeit zum Wohl der Gruppe.
Die reibungslos ablaufende Wahl unter der Regie von BSO Allacher ergab ein einstimmiges Votum für die nächsten vier Jahre.
Satzungsgemäß berief Späth sodann Richard Kerscher und Thomas Gebhardt zu seinen Stellvertretern. Die Funktion des Lehrwarts übernimmt künftig Robert Multerer mit seinem Lehrstab Tobias Späth, Marco Gruber und Martin Speckner. Die Kasse bleibt in den bewährten Händen von Reinhardt Traurig. Einteiler für Jugend bleibt Jürgen Kraus. Josef Baier kümmert sich um die Veranstaltungen und Andreas Fleißer wird der Vertrauensschiedsrichter.
Allacher selbst scheidet nach zwanzig Jahren aus dem Bezirksgremium aus und stellte die steile Entwicklung der Oberpfälzer Schiris im Verband heraus. Der kleinste Bezirk stellt allein 21 Männer in der Landesliga. Der Erfolg beruht auch auf der Qualität der Beobachter, die den jungen Kameraden das nötige Rüstzeug für die Landesliga mitgeben können.
Als nächster Termin stehen nunmehr die Wahlen zum Kreis- und Bezirksobmann an, die am 8. Januar in Klardorf stattfinden sollen, womit dann alle Wahlen der oberpfälzer Schirigremien abgeschlossen wären.