Angekommen als Schiedsrichter in Liga drei
Aufgrund der Corona-Krise ruht im Amateurbereich wieder einmal der Ball, so auch im Landkreis Cham.
Für das Aushängeschild der Chamer Schiedsrichter, Martin Speckner, war in den letzten Wochen trotz allem Hochbetrieb angesagt. Nachdem die 3. Liga ihren Spielbetrieb startete, kam der 24-Jährige auf bislang drei Einsätze im Profibereich.
Premiere hatte er bei den kleinen Bayern gegen Dresden, danach in Halle gegen Meppen und kürzlich im Carl-Benz-Stadion in Mannheim gegen Magdeburg. Insgesamt verliefen Speckners Spielleitungen ohne Probleme. Er war sehr zufrieden mit seinem Start. „Mal schauen wies weitergeht, die nächsten Spiele warten schon“, richtet er den Blick nach vorne.
An der Linie wurde er in der 2. Bundesliga bislang einmal eingesetzt, nämlich in Aue gegen Heidenheim. Auch hier lief alles gut, keine Auffälligkeiten, kein Kontakt mit Videoassistenten im Kölner Keller, wenn dort mit der Abseitslinie die Entscheidungen auf dem Platz überprüft werden.
Als 4. Offizieller beim Spiel Nürnberg gegen Karlsruhe oblag ihm das Management der Trainerbänke sowie die Moderation von Emotionen und Ansprüchen der Teamoffiziellen.
Weil die Zuschauer in den Stadien fehlen, macht es ihm weniger Spaß; mit einem vollen Stadion wäre das Erlebnis natürlich noch toller. „Vielleicht macht dies die Spielleitungen aber auch etwas leichter, was für den Anfang sicher nicht so schlecht ist“, überlegt der Student Speckner.
Damit es aber zum Spieleinsatz kommen kann, muss er zusätzlich ein bis zwei Tage vor dem vorgesehenen Spiel einen Corona-Test in einer Arztpraxis in Regensburg machen lassen. Dies bedeutet für den Rundinger viel Zeit auf der Straße für den Abstrich in drei Minuten.
„Aber zumindest habe ich und mein näheres privates Umfeld auch wöchentlich die Bestätigung, gesund zu sein“, gewinnt der Rundinger der misslichen Lage etwas Positives ab.
Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, bekommen die Referees ihre offizielle Einteilung erst nach Auswertung der Tests. Zum Spielort geht es dann erst am Spieltag selbst, ohne Übernachtung und als Einzelfahrer, das Teamgefühl ist daher mehr als eingeschränkt.
Die nötige Zeit für die Vorbereitung und die Spiele nimmt sich der Student gerne, auch wenn dies oft mit einigen Kompromissen einhergeht. Privatleben, Studium, Werkstudentenjob und Schiedsrichterei gleichzeitig zu gestalten, ist nicht immer leicht.
Speckner hofft wie so viele andere auch, dass „das ganze irgendwann wieder in den Normalbetrieb übergeht“.
Bis dahin wird aber mit diesem Zusatzaufwand weiter verfahren werden müssen, damit wenigstens einer aus der Chamer Gruppe noch zu Spieleinsätzen kommt.