Der Gruppenobmann
Im dieser Versammlung werden wieder viele Kameraden für ihre herausragenden Verdienste ehren. Besonders hervorzuheben ist die 60-jährige Zugehörigkeit zum Schiedsrichterwesen von Reiner Barth, der nach dem legendären Franz Lommer erst als zweiter Kamerad in den 74 Jahren des Bestehens der Chamer Gruppe diese Auszeichnung in Empfang nehmen kann.
Gerade die vielen Ehrungen für langjährige Zugehörigkeit zu unserem Hobby, aber auch die Vielzahl von geleiteten Spielen, verdienen höchste Anerkennung. Würde man diese Zeit für das Ausüben des Hobbys umrechnen, wäre die Wertschöpfung riesengroß für den Fußball, aber auch für unsere Gesellschaft. Nur allein Zeit in Geld umzurechnen ist m. E. zu kurz gesprungen. Wer kann Leidenschaft und Zuverlässigkeit überhaupt bezahlen? Mit keinem Geld der Welt kann das Engagement für die Schiedsrichterei ausgeglichen werden. Gerade die heute ausgezeichneten sind ein Beleg dafür, dass eine Nachhaltigkeit in ihrem Wirken eingetreten ist. Nicht nur der kurze Schein, nein das Sein in Form der regelmäßigen Übernahme von Spielleitungen prägen das Naturell eines leidenschaftlichen Schiedsrichters.
Im vergangenen Jahr überwog eindeutig das Licht gegenüber dem Schatten. Der Qualifikationsstand in der Spitze ist seit Jahren hoch. Einsätze an der Linie in der 3. Liga, als Unparteiischer in der Regionalliga Bayern oder auch in den anderen Klassen des Verbandes zeugen vom Können und der guten Ausbildung unseres Trios um Martin Speckner, Thomas Gebhardt und Tobias Späth.
Eine Schiedsrichtergruppe ist aber eine Mischung aus Top-Amateuren und Hobby-Schiedsrichtern. Die Vielzahl der Spiele, die von Angehörigen einer Gruppe geleitet werden, findet an der Basis statt.
Dort starteten die höherklassig Pfeifenden und werden im Laufe der Zeit auch dort wieder ankommen. Gerade eine gesunde Basis, altersmäßig gut gemischt, bildet das Rückgrat und erfüllt das Gruppenleben im Jahresverlauf. Darum darf man keinesfalls diese Kameraden außer Acht lassen, wenn sich eine Gruppe präsentieren will. Deswegen gilt der besondere Dank denjenigen, die sich Woche für Woche, zu allen Zeiten und für alle Spiele zur Verfügung stellen.
Der Nachwuchs muss gefördert werden, denn nur so kann das gute Niveau der Chamer Männer an der Pfeife gehalten werden. Erfreulich, dass aus dem aktuellen Neulingslehrgang sieben Kameraden regelmäßig pfeifen, drei davon konnten bereits im Herrenbereich Fuß fassen.
Trotz aller Freude gilt es nicht nachlassen, denn schnell kann sich die eine oder andere Veränderung einstellen. Gerade die Heranführung von willigen Talenten an den Herrenbereich dürfte eine der Hauptaufgaben einer Gruppenführung bleiben.
Immer schwieriger gestaltet sich die Einteilung für die Spiele am Sonntag. Leider konnten 2019 einige wenige Spiele der B-Klassen-Mannschaften nicht mit qualifizierten Referees besetzt werden, sogar Kreisligaspiele wurden von Einzel-Schiris gepfiffen. Eine Tendenz, die es aufzuhalten gilt.
Überörtlich kam es leider zu nicht hinnehmbaren Gewalthandlungen gegenüber Schiedsrichtern. In den Medien wurden die abschreckenden Taten gezeigt. Wahrscheinlich wird der eine oder andere Interessierte seine Suche nach einem neuen Hobby überdenken. Sehr schade, denn von Haus aus sind in unserer Gesellschaft diejenigen, die Verantwortung übernehmen wollen, dünn gesät. Tragen wir also die Harmonie innerhalb der Gruppe weiter, denn nur gemeinsam sind wir stark genug für die Herausforderungen des angebrochenen Jahres.
Bericht des Lehrwarts
Wie jedes Jahr wurden wieder zwölf Lehrveranstaltungen angeboten, damit alle Schiedsrichter die Möglichkeit haben, auf ihr Soll von fünf Lehrabenden zu kommen und um für ihren Verein angerechnet zu werden.
Der erste Einsatz des Jahres war die obligatorische Winterleistungsprüfung. Dort hatten sich die SR ab Kreisliga und die Förder-SR einem Lauftest im Chamer Stadion zu unterziehen. Im Anschluss erarbeitete Lehrwart Tobias Späth die Erkenntnisse aus den Beobachtungen.
Zum Start in die restliche Rückrunde „beackerte“ Lehrwart Tobias Späth im März das Thema des „SR und der Stress“ und im April drehte sich alles um das Handspiel“.
Neben den Chamer Spitzenschiedsrichtern trafen sich Anfang Juni zur Vorbereitung auf die neue Saison auch die Kreisklassenschiedsrichter beim Lehrgangstag im Chamer Stadion, wo Lauftests altersangepasst über verschiedene Distanzen durchgeführt wurden.
Der Kreisligalehrgang, turnusgemäß wieder in Cham bzw. in Roding, war im Programm dicht gedrängt. Insgesamt 32 Schiedsrichter, davon 17 aus unserer Gruppe, fanden sich zusammen mit den Funktionären ein.
Martin Speckner ging im August nochmals auf die Regelneuerungen ein, Robert Multerer nahm sich dem Thema „Die richtige Meldung – vom Verfassen bis zum Hochladen“ an.
Im Oktober mussten die Schiedsrichter wieder selbst arbeiten, denn in sechs Gruppen wurden komplexe Themen besprochen und dann im Gremium vorgestellt.
Beim Hallenfußball in Bayern genießt Futsal mittlerweile Priorität. Der Lehrwart erinnerte an die Zeichengebung, die Verbindung zum Kampfgericht und die wesentlichen Bestimmungen des Hallenkicks in Turnierform aber auch bei normalen Spielen.
Nur 27 Trainingseinheiten gab es in der Halle oder im Freien bei den Vereinen. Die Trainingsbeteiligung hat sich leider auf einen unterdurchschnittlichen Wert verschlechtert.