„Gefragt sind die Vereine“
Runder Tisch zum Erhalt von Schiedsrichtern
Im Rahmen der Kampagne zur besseren Einbindung der Vereine, veranstaltet der Bayerische Fußball-Verband sog. `Runde Tische`. Den Vereinen wird dort Gelegenheit gegeben, ihre Sichtweise darzulegen und mit den Funktionären zu diskutieren.
„88 Spiele konnten in der letzten Saison nicht mit neutralen Unparteiischen besetzt werden“, stellte Alexander Pott (Verbands-Schiedsrichterausschuss) für den Kreis Cham/Schwandorf fest. „Eigentlich erhebt der Verband den Anspruch, alle Spiele neutral zu besetzen – aber es fehlen die Frauen und Männer an der Pfeife“, konstatierte der Referent. Zudem liegt der Altersschnitt der Schiris hoch, was für die Zukunft nicht rosig aussieht.
Im Bezirk Oberpfalz müssen die knapp fünf Hundert Vereine rund 44 Tausend Euro an Ausfallgebühren berappen. Im Kreis 3 stellen 26 Vereine gar keinen Unparteiischen.
Um aus dieser Misere herauszukommen, werden bayernweit runde Tische angeboten. Mit Karlheinz Bram (Bayreuth) wurde ein ehemaliger Bezirksvorsitzender beauftragt, in Cham den runden Tisch zu leiten. Neben Bram beteiligten sich elf Vereine sowie die Funktionäre Andreas Allacher (Bezirksobmann), Kreisvorsitzender Karlheinz Sölch und KSO Karl-Heinz Späth.
Unsicherheit herrscht im Vereinen, denn sie wissen nicht immer, wie viele Schiris angerechnet werden, wenn die fälligen Ausfallgebühren abgebucht werden.
Der Verband bemüht sich seit langem, den „Job“ des Unparteiischen attraktiver zu machen. Spesenerhöhung oder kostengünstige SR-Kleidung waren Maßnahmen. Trainer müssen künftig für ihre Lizenz drei Spiele pfeifen, ein sog. Vereinsschiedsrichter wurde installiert, der Juniorenspiele, Vorbereitungsspiele oder das unbesetzte B-Klassenspiel übernehmen kann, sich aber trotz alledem fortbilden muss. Gerade die aktiven Referees müssen ihre Pflichtfortbildungen machen, denn verbandsseitig gesehen, sollen gut ausgebildete Kameraden die Spiele leiten.
„Gefragt sind die Vereine um ihre Meinung“, stellte Moderator Bram in den Raum. Vorgeschlagen wurde, dass ein „Crash-Kurs“ für den Vereins-Schiri angeboten wird. Im Verein müsste eine Person die Aktivitäten seiner SR überwachen, insbesondere die Lehrabendbesuche. Auch das konkrete Ansprechen von geeigneten Spielern wäre ein Mittel. Vielleicht gelingt es, einen Passiven wieder zu reaktivieren.
„Warum hören so viele Schiris wieder auf?“, wurde hinterfragt. Leicht wird es ihnen nicht gemacht auf den Fußballplätzen der Region. Eltern, Trainer und Funktionäre schrecken vor massiven Anfeindungen gegenüber dem jungen Mann an der Pfeife nicht zurück. Abfällige Berichterstattungen in den Medien tragen bei, die Pfeife schnell wieder an den Nagel zu hängen.
Die Patentlösung wurde nicht gefunden, aber mit dem Konsens, „dass es nur miteinander geht“ waren alle Vereinsvertreter einig im Sinne des Erhaltes des Fußballsports.