Handspiel - die unendliche Geschichte
Monatslehrabend der Chamer Schiris
Ganz im Mittelpunkt der Versammlung standen die Regelneuerungen für die aktuelle Saison. Lehrwart Tobias Späth hatte die umfangreiche Aufgabe, die Details der beschlossenen Regelneuerungen bekannt zu geben.
"Beim Handspiel zählt grundsätzlich die Absicht", so Späth, aber zwecks der Vereinheitlichung wurden durch den DFB doch einige Parameter definiert. Verschafft sich ein Spieler einen Vorteil durch Handspiel, so ist immer abzupfeifen. "Armhaltung zur Vergrößerung der Körperfläche, oder die Hand/Arm über Schulter sind klare Zeichen für strafbares Hand", stellte der Lehrwart klar. Der Fußball will keine Torerzielung per Hand, auch wenn ein Stürmer nur angeschossen wird und der Ball geht unmittelbar in Tor, zählt dieses nicht mehr.
Nicht pfeifen soll der Unparteiische, wenn sich ein Spieler den Ball selbst an die Hand spielt, zum Beispiel bei einem Rückzieher. Die natürliche Handhaltung, am Körper angelegt wird nicht abgepfiffen. Fällt ein Spieler auf den Ball aus dem Getümmel heraus, soll der Pfiff ausbleiben.
"Handspiel zu beurteilen wird nicht leichter, der Schiris hat weiterhin einen großen Ermessensspielraum anzuwenden", fasste Späth den Komplex zusammen.
Das Gerangel in der Mauer wird künftig selten vorkommen, denn bei einer Mauer mit mehr als drei Spielern muss der Angreifer einen Meter weg sein. Im Extremfall würde ein Tor annulliert, wenn sich Angreifer zu nah bei der Mauer befinden.
"Lange Zeit war der Schiri `Luft`" begann der Lehrwart den nächsten Part. Nunmehr muss auf SR-Ball entschieden werden, wenn der Unparteiische angeschossen wird und sich dadurch für die andere Mannschaft ein Ballbesitz oder gar ein Angriff ergeben kann. Bleibt die Mannschaft nach "Doppelpass" mit dem SR im Ballbesitz, erfolgt keine Unterbrechung.
Unsportlichkeiten werden künftig strikt sanktioniert. Gerade die Verhinderung einer schnellen Ausführung eines Freistoßes durch Ball weg tragen oder wegspitzeln erfordert sofort Gelb. Genauso die Verkürzung des Abstandes zum Stören vor der Ausführung wird nicht mehr geduldet. Auch Vergehen von der Bank, insbesondere von Trainern und Betreuern können nunmehr mit den persönlichen Strafkarten belegt werden, bis hin zu einer Sperre für den Fehlbaren.
Verzögert bei der Auswechslung der sich noch auf dem Feld befindliche Spieler das Spiel, kann ihn der SR anweisen, an der nächstgelegenen Stelle das Feld zu verlassen.
Musste das Spiel unterbrochen werden und soll ein SR-Ball erfolgen, erhält die Mannschaft den Ball, die zuletzt im Ballbesitz war. Gegner halten nunmehr vier Meter Abstand von der Ausführung.
Beim Abstoß oder Freistoß für die Verteidiger muss der Ball den Strafraum nicht mehr verlassen bevor ihn ein weiterer Spieler berührt. Allerdings müssen sich die Gegner außerhalb des Strafraums bzw. 9,15 Meter vom Ausführungsort aufhalten, bevor der Ball ins Spiel kommt.
Im Jugendbereich bis zur Kreisliga dürfen nunmehr fünf Spieler aus- bzw. rückgewechselt werden.
Zu Beginn der gut besuchten Versammlung gab Obmann Karl-Heinz Späth die Qualifikationsergebnisse bekannt, insbesondere das gute Abschneiden der Leute auf der Verbandsliste. Den Aufsteigern wünschte er einen guten Pfiff, damit sie sich in der neuen Saison in der höheren Klasse etablieren.
Spieler des Jahrgangs 2001 dürfen ab sofort im Herrenbereich eingesetzt werden, die 2002 müssen bis zu ihrer Volljährigkeit warten. Spielberechtigungen von Jugendlichen des Jahrgangs 2000 für eine JFG sind verfallen, neue Pässe für den Herrenbereich sind notwendig, wenn das Spielrecht erhalten werden soll.
Mit dem Terminhinweisen auf den nächsten Lehrabend am 16. August und auf die Nachzügler-Tests am 22. Juli in Cham und am 29. Juli in Roding schloss Obmann Karl-Heinz Späth die Versammlung.