Man schrieb das Jahr 1923, als sich einige Vereinsschiedsrichter aus Schwandorf und Umgebung zusammentaten, um die Gruppe Schwandorf zu gründen. Dies war eigentlich längst überfällig, denn bereits am 24.08.1919 war in Regensburg die Schiedsrichtervereinigung "Gau Oberpfalz/Niederbayern" ins Leben gerufen worden. Über die Gründungsversammlung der Gruppe Schwandorf ist wenig überliefert: ihr erster Vorsitzender war Andreas Forster. Parallel zum Fußballsport folgte eine stetige Aufwärtsentwicklung. Georg Schmid, Peter Saller, Georg Beslmeisl, Karl Standecker, Peter Pretzl, Hans Frankerl und Karl Bayerköhler führten die Gruppe bis zum 2. Weltkrieg. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Gruppe bereits 20 Mitglieder. Während des Krieges wurde durch Schiedsrichterobmann Grabler aus Regensburg der Schiedsrichterkamerad Josef Schmid zum Obmann bestimmt, welcher das Amt bis 1945 innehatte. In den Nachkriegsmonaten waren es die Kameraden Georg Dobler und Andreas Diermeier, die sich als erstes an die Leitung der wilden Spiele heranwagten und die aus dem Krieg heimkehrenden Schiedsrichter wieder zusammenführten. Die Wiederaufnahme der Fußballspiele war in dieser Zeit sehr vom Wohlwollen der jeweiligen amerikanischen Besatzungskommandeure abhängig. Abenteuerliche Anfahrten mit dem Fahrrad oder bei den Mannschaften auf Lastwägen waren an der Tagesordnung. Im Schiedsrichterwesen fand man im früheren Obmann Hans Frankerl einen Mann, der als Erster wieder an den Aufbau dachte. Als Grundstock standen ihm 8 Unparteiische zur Verfügung. Unter Josef Riedhammer und Josef Haslbeck erfolgte eine Weiterentwicklung der Gruppe auf 25 Schiedsrichter bis ins Jahr 1957.
Ehemaliger Ehrenobmann Hans Obendorfer übernimmt Gruppenführung
Der im Jahr 2010 verstorbene Ehrenobmann Hans Obendorfer, in dessen Ära mehrere Schiedsrichter in den höchsten Amateurklassen sowie der späteren Landes- und Bayernliga tätig waren, übernahm damals die Führung der Gruppe und erweiterte diese über 42 Schiedsrichter im Jahre 1970 auf 63 im Jahre 1976. Viele gesellschaftliche Veranstaltungen wie Ausflüge, Weihnachtsfeiern oder Schiedsrichter-Fußballspiele wurden damals eingeführt und bis heute beibehalten. In seiner Amtszeit wurde unter der Regie von Rolf Pfeifer und Siegfried Nußhart auch eine gezielte Lehrarbeit ins Leben gerufen; ab 1970 war Pfeifer als 1. Lehrwart tätig.
Auch die Gründung der Fördergruppe, das regelmäßige Training und die jährliche Abnahme der Leistungsprüfung zählen ebenfalls zu den Verdiensten von Hans Obendorfer, wenn sie auch von den damaligen Spitzen-Referees Pfeifer und Nußhart aufgebaut und betreut wurden. Obendorfer, der sich für das Amt des Kreisjugendleiters entschied und bis 2002 als Spielgruppenleiter für den Juniorenfußball engagiert war, übergab 1976 eine intakte Gruppe an seinen Nachfolger Rolf Pfeifer.
Die 34-jährige Ära von Rolf Pfeifer beginnt
Die neue Führungsriege trug der weiter steigenden Zahl von Vereinen und Mannschaften Rechnung und brachte durch jährlich abgehaltene Neulingslehrgänge den Schiedsrichterstand zu Beginn der 80er Jahre auf weit über 100. Viel Unmut brachte die "von oben" erzwungene Integration der Schiedsrichtergruppe Maxhütte-Haidhof nach Schwandorf, womit die Gruppe deckungsgleich mit dem neuen Großlandkreis war: es gab Austritte, einige Kameraden - wie auch Vereine - orientierten sich zur Gruppe bzw. zum Kreis Regensburg.
In Schwandorf wurde vor allem auf gezielte Lehrarbeit Wert gelegt, was sich am Leistungstand und in der Zahl der höherklassig qualifizierten Schiedsrichter bemerkbar machte. Sieht man aber von den Ausnahmen wie Siegfried Nußhart, Emil Jobst oder Edmund Eckert ab, war auf Bezirksebene meist Endstation für die Schwandorfer Referees. Die Lehrgänge des Bezirks waren aber häufig in Schwandorfer Hand.
Im Laufe der 80er Jahre wurde die Arbeit im Gruppenausschuss auf immer mehr Schultern verteilt. Es wurden die Ämter des Trainers, des Presse- und Vergnügungswartes oder des Betreuers der Nachwuchsschiedsrichter geschaffen. Im Jahre 1990 wurde das Führungsduo Pfeifer/Nußhart gesprengt, da Nußhart für das Amt als Bezirksschiedsrichterobmann kandidierte und sich in einer Kampfabstimmung mit Hans Riepl (Regensburg) und Heinz Sauerhammer (Weiden) an der Seite auch durchsetzte.
Auch leistungsmäßig wurde anfangs der 90er Jahre ein Generationswechsel eingeläutet: Josef Lehner etablierte sich in der Bayernliga (SRA 1. Bundesliga), ein paar Jahre später folgte Andreas Allacher. Der Trend zum Jungschiedsrichter im Schiedsrichterwesen wurde Rechnung getragen: Ludwig Held schaffte erstmals den Sprung in die Landesliga und war somit Vorreiter für viele junge Kameraden, die fortwährend den Sprung in die Klassen des Bezirks und des Verbandes schaffen sollten.
Im Jahre 2006 umfasste die Gruppe Schwandorf erstmals über 200 Schiedsrichter (201). Beisitzer von Rolf Pfeifer waren der ehemalige Spitzenschiedsrichter Josef Lehner und Wochentags- bzw. Samstagseinteiler Josef Weingärtner. Die Gruppe ist stolz darauf alle ausgetragenen Spiele auf Großfeld mit neutralen, geprüften Schiedsrichtern besetzen zu können - von der 1.Mannschaft bis zur D-Jugend, obwohl einige Vereine ihr Schiedsrichtersoll nach wie vor nicht erfüllen. Der Leistungsstand der Gruppe hatte sich gegenüber der 90er Jahre leider verschlechtert. Nur noch einen Referee auf der Verbandsliste, Ludwig Held, konnte die Gruppe vorweisen und so spiegelte sich auch in der Gruppe Schwandorf der allgemein mäßige Stand der Oberpfälzer Referees auf der Verbandsliste. Allerdings trug das unlängst eingeführte Förderprogramm des Bezirks und auch das der Gruppe Schwandorf schön langsam Früchte, denn in der Bezirksoberliga waren in der Saison 2006/2007 6 Schiedsrichter, davon 5 (!) Jungschiedsrichter qualifiziert. Die zuständigen Personen für die Schiedsrichteraus- und Weiterbildung, allen voran der damalige Lehrwart Ludwig Held und Trainer Dobmeier, taten alles dafür, diese Schiedsrichter in die Verbandsklassen zu führen und dort zu etablieren. Die Gruppenführung befand sich auf dem richtigen Weg, denn auch durch das Förderprogramm im Jugendbereich unter Koordinator Reinhard Modl konnten immer wieder Jungschiedsrichter an Spiele des Seniorenbereichs herangeführt werden.
Ludwig Held wird Obmann
Nach über 34 Jahren als Gruppenobmann bzw. Kreisschiedsrichterobmann übergab im Jahr 2010 Rolf Pfeifer den Führungsstab der Gruppe an Ludwig Held. Als Einteiler blieb ihm Josef Weingärtner erhalten, seinen Posten des Lehrwarts übernahm Thomas Ernst. In dieser Amtszeit wurde eine Ligenreform im Bayerischen Fussball Verband durchgeführt, wodurch man nun mit Regionalliga-SR Florian Fleischmann, 2 Bayernliga-SR Eduard Maier und Marco Fenzl sowie 3 Landesliga-SR Philipp Götz, Thomas Fischer und Markus Haase den Bezirk Oberpfalz tatkräftig in den höheren Amateurspielklassen vertritt.
Der langen Amtszeit von Rolf Pfeifer, welcher leider im Herbst 2013 plötzlich verstarb und somit seinen Funktionärsruhestand nicht lange genießen konnte, folgte eine kurze Periode, denn Ludwig Held gab sein Amt nach 4 Jahren wieder ab.
Regionalliga SR Florian Fleischmann übernimmt die Geschicke der Gruppe
Im Januar 2014 stellte sich das Aushängeschild der Gruppe, Florian Fleischmann, mit 27 Jahren als Gruppenobmann zur Verfügung und wurde zudem auch als Kreisschiedsrichterobmann gewählt. Mit einer gut gemischten Führungscrew neben den GSA-Mitgliedern Josef Weingärtner, Thomas Fischer (Beisitzer) und Philipp Götz (Lehrwart, für Thomas Ernst) will man nun geschlossen den Weg in die Zukunft gehen, bei dem es gilt, den Anforderungen des modernen SR-Wesens im Einklang mit der breiten Basis des Amateurfussballs gerecht zu werden. Zu Beginn seiner Amtszeit umfasst die SR-Gruppe Schwandorf 232 Schiedsrichter.
Das Jahr 2014 brachte mit der Berufung des bisherigen Lehrwarts Thomas Ernst in der Verbandslehrstab ein Novum mit sich: Erstmals ist ein Schwandorfer Schiedsrichter in der Verbandsspitze vertreten.
Zur Saison 2014/2015 kann sich die Qualifikation der Gruppe Schwandorf ebenfalls sehen lassen: Obmann Florian Fleischmann ist weiterhin in der Regionalliga vertreten, Philipp Götz (der die Gruppe auch als Schiedsrichter in der B-Junioren-Bundesliga vertritt) stieß als Aufsteiger in die Bayernliga zu den bereits qualifizierten Marco Fenzl sowie Eduard Maier. Fabian Held konnte den dritten Startplatz in der Landesliga neben Markus Haase und Thomas Fischer ergattern. In der Bezirksliga geht die Gruppe weiterhin mit hoffnungsvollen Talenten an den Start, für die der Sprung in die Verbandsklassen als nächster Karriereschritt ansteht. Auch in den Klassen des Kreises kann die Gruppe zahlreiche hoffnungsvolle Talente aufweisen, die unter der Obhut der Jugendkoordinatoren Adolf Kiener und Reinhard Modl weiter gefordert und gefördert werden sollen.
Thomas Ernst wird Mitglied im Verbands-Schiedsrichterausschuss
Die Probleme einerseits neue Schiedsrichter zu gewinnen, andererseits selbige zu halten machen jedoch auch bei der Schwandorfer Gruppe nicht Halt. Wie auch in den meisten Teilen Deutschlands, wurde es in den nächsten Jahren immer schwieriger, alle Spiele, insbesondere die Partien der B-Klasse Herren mit neutralen Unparteiischen zu besetzen. Einen Wehrmutstropfen hatte die SR-Gruppe Schwandorf zum Ende der Saison 2017/2018 hinnehmen: Obmann Florian Fleischmann musste nach einer unglücklichen Saison seinen Platz in der Regionalliga räumen. Dafür festigten Eduard und Philipp Götz ihre Plätze in der Bayernliga. Markus Haase konnte nach jahrelanger Verbandszugehörigkeit erstmals den Sprung in die Bayernliga schaffen und auch in der Landesliga hat die Gruppe mit Manuel Dirnberger, Dominik Götz, Felix Scharf und Tobias Thanner vier Vertreter. Thomas Fischer beendete seine aktive Karriere in den höchsten Amateurspielklassen und nahm den Platz von Thomas Ernst im Verbandslehrstab ein. Selbiger nahm als erster Oberpfälzer einen Platz im Verbands-Schiedsrichterausschuss ein.
Umbruch im Ausschuss der Gruppe
Dies hatte einen Umbruch im Ausschuss zur Folge: Mit Thomas Fischer und Josef Weingärtner, welcher nach 16-jähriger Tätigkeit sein Amt freiwillig in jüngere Hände geben wollte, mussten beide Einteiler ersetzt werden. Mit Tobias Thanner und Urgestein Josef Heigl konnte man diese Posten absolut adäquat besetzen. Mit Dominik Fischer stellte sich zudem ein neuer Trainer und Kassier in den Dienst der Gruppe, womit die Gruppe unter der Regie von Obmann Florian Fleischmann die Weichen für die Zukunft stellte.
Obmänner der Gruppe Schwandorf:
· Andreas Forster
· Georg Schmid
· Georg Beslmeisl
· Karl Standecker
· Peter Pretzl
· Hans Frankerl
· Karl Bayerköhler
· 1941-1945 Josef Schmid
· 1945-1947 Hans Frankerl
· 1947-1955 Josef Riedhammer
· 1955-1957 Josef Haslbeck
· 1957-1976 Hans Obendorfer
· 1976-2010 Rolf Pfeifer
· 2010-2014 Ludwig Held
· 2014-2021 Florian Fleischmann
· seit 2021 Stefan Mehrl